
Mit dem Schrecken und hohen Sachschaden kamen die Bewohner eines ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens an der Kaistener Hauptstraße davon. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, gegen 3.40 Uhr, wurde Großbrandalarm ausgelöst: Eine Doppelscheune auf dem Hof stand in Flammen, mit lauten Geräuschen. "Wir haben zunächst gedacht, es ist starker Hagel", schildert ein Anwohner seine Eindrücke. Von der Hofscheune breitete sich das Feuer auf zwei Nebengebäude aus, darunter eine Feldscheune.

Der Hofbesitzer, der ins Freie gelaufen war, sah plötzlich einen "roten Himmel" über dem Dreiseithof. Insgesamt acht Feuerwehren wurden alarmiert, einschließlich Atemschutzgerätewagen des Landkreises und der beiden Drehleitern der Feuerwehren Werneck und Schweinfurt. "Es waren an die 160 Einsatzkräfte vor Ort", berichtet Daniel Beyfuß, Kommandant der Feuerwehr Kaisten.
Etwa zweieinhalb Stunden habe es gedauert, bis das Feuer unter Kontrolle war. Ein Übergreifen der Flammen auf das Wohngebäude und weitere Anwesen wurde verhindert. Es gab zum Glück keine Verletzten, auch der Hofhund brachte sich unbeschadet in Sicherheit.
"So einen Vollbrand hat es in Kaisten noch nicht gegeben", sagt Daniel Beyfuß: "Hier zeigt sich, dass auch kleine Feuerwehren vor Ort wichtig sind". Das Blechdach auf der Scheune erschwerte den Zugriff der Löschtrupps und musste erst geöffnet werden. Es scheint aber auch die Ausbreitung des Feuers verlangsamt zu haben, zusätzlich zu einer Brandmauer.

Die Brandursache ist noch völlig unklar, die Kripo ermittelt. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken vermutet einen Sachschaden von mehr als 100.000 Euro. Die Autofahrer auf der A7 wurden durch eine Radiomeldung vor möglichen Rauchwolken gewarnt. Vorbildlich war das Verhalten der Dorfgemeinschaft: Gemeinsam wurden Fahrzeuge aus der Nachbarscheune gebracht, für die Feuerwehren gab es Kaffee und weitere Verpflegung von den Kaistenern.