Letztes Jahr hat Frank Firsching OB Sebastian Remelé beim Politischen Aschermittwoch der Linken eine Fehlbesetzung genannt. Daran knüpfte er heuer vor über 100 Anhängern im überfüllten Saal des TVO an. Das Logistikzentrum der Firma Schaeffler sei Remelés Bewährungsprobe gewesen „und die ist voll in die Hose gegangen“, rief Firsching unter großem Jubel. Die Schuld für die Nichtansiedlung von Schaeffler im Maintal den „Eidechsen“ zu geben, wie Remelé es beim Neujahrsempfang gemacht habe, sei die „lächerlichste je von einem OB gehörte Ausrede“. Remelé habe bisher nur von Grieser Begonnenes vollendet, sei zu einer Zukunftspolitik nicht fähig und besteche durch die „Zielstrebigkeit eines Schlafwandlers“.
Von den 600 Millionen des Freistaates zum Fitmachen der Hochschulen bekomme Schweinfurt nur 2,7 statt erhoffter 50 Millionen Euro ab. „Der OB sorgt in seiner Partei nicht dafür, dass Schweinfurt eine vernünftige Perspektive bekommt“, wetterte Firsching. Nachdem sich das Rathaus 2013 mit zu hoch hängenden Pissbecken zum Gespött in ganz Bayern gemacht habe, müsse man sich wegen der unseligen Behandlung der Tafel-Ehrenamtlichen 2014 erneut „Fremdschämen für die CSU, den OB und seine grandiose Verwaltung“. Firsching kritisierte auch die geplante Ansiedlung eines Gaskraftwerks auf 60 Hektar Fläche bei nur 20 Arbeitsplätzen. „Wir wollen Arbeitsplätze und kein Kraftwerk von Spekulanten und Hedgefonds“, rief er unter Beifall.
MdB Klaus Ernst, sonst ein begnadeter Redner, hatte keinen guten Tag. Der Hauptredner sprang von einem Thema zum nächsten: Griechenland, Ukraine, Bankenkrise, Freihandelsabkommen, Erbschaftssteuer, Pkw-Maut. Ernst bejubelte den ersten Linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow in Thüringen, freute sich über den Hamburger Wahlerfolg, spottete über FDP-Spitzenfrau Katja Suding und den Slogan „Unser Mann für Hamburg“. Die DGB-Songgruppe begleitete Veranstaltung und Heringsessen mit kritischen „Gesängen“.