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Schweinfurt
Schaeffler: Betriebsrat und IG Metall legen erstes Alternativkonzept vor
Die geplanten Werkschließungen in Wuppertal und Eltmann sollen verhindert werden.
450 Kerzen leuchteten vor dem Schaeffler-Werk in Eltmann, das von der Schließung bedroht ist.
Foto: Christian Licha | 450 Kerzen leuchteten vor dem Schaeffler-Werk in Eltmann, das von der Schließung bedroht ist.
Bearbeitet von Horst Breunig
 |  aktualisiert: 09.02.2024 01:11 Uhr

Seit dem Schaeffler im September seine weitreichenden Abbaupläne in Deutschland ankündigte, liefen die Aktivitäten von Betriebsrat und IG Metall trotz Corona auf Hochtouren. Das große Ziel: Widerstand gegen die Pläne organisieren, die Maßnahmen des Konzerns auf den Prüfstand stellen und Alternativen entwickeln. Zur Unterstützung beauftragte der Betriebsrat laut einer Pressemitteilung die Arbeitnehmernahen Berater des „Info-Institutes“.

In der Mitteilung heißt es weiter, für die stark betroffenen Standorte im Bereich „Industrie“ Eltmann und Wuppertal, sowie den Teilbereich der Standorte Schweinfurt und Höchstadt, sei dem Arbeitgeber ein gemeinsames Alternativpaket präsentiert worden. Auch dieses Konzept sehe vor, dass Produkte wegfallen oder innerhalb der Standorte verschoben werden – aber es solle auch Bereiche geben, die ausgebaut werden oder neu dazukommen. Anders als vom Arbeitgeber vorgesehen wären dann deutlich weniger Arbeitsplätze betroffen. Die geplanten Werkschließungen in Wuppertal und Eltmann könnten so verhindert werden, schreibt IG Metall. "Knapp 1000 Beschäftigte an beiden Standorten verbleiben."

Der Betriebsratsvorsitzende des Standortes Eltmann, Ulli Schoepplein, nimmt für die kommenden Gespräche den Vorstand in die Pflicht „Ohne ein Entgegenkommen des Konzerns geht es nicht“ Auch in den anderen Bereichen des Konzerns würden nun vom Betriebsrat ähnliche Konzepte vorgelegt.

Das gelte vor allem für den Standort Schweinfurt, wo die Gespräche noch ganz am Anfang stünden. Viele Fragen seien noch offen. Das liege vor allem daran, dass dort neben dem Industriebereich auch Abbaupläne im Bereich wie Werkzeugbau, Prototypenbau, Automotiv, Sondermaschinenbau und Overhead betroffen seien. Aktuell sollen diese Pakete jeweils separat betrachtet werden. Ein Ansatz, der für den Betriebsratsvorsitzenden Jürgen Schenk zu kurz greift: „Die Summe aller Maßnahmen für Schweinfurt sind viel zu heftig. Hier brauchen wir einen gesamtheitlichen Verhandlungsansatz über alle Bereiche hinweg.“ 

Im nächsten Schritt wird die Arbeitgeberseite ihrerseits die Gutachten prüfen. 

Im September hatte der Schaeffler-Konzern mit dem Programm „SPACE“ weitreichende Abbaupläne angekündigt. Insgesamt möchte der Konzern in Deutschland 4400 Arbeitsplätze an 17 Standorten abbauen. Sechs Standorte sollen zudem geschlossen, verlagert oder verkauft werden. 

 
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