Der Gochsheimer Gemeinderat hat in seiner vergangenen Sitzung Kanal- und Straßenbauarbeiten in Höhe von insgesamt rund 1,228 Millionen Euro an eine Schweinfurter Tiefbaufirma vergeben. Zusätzlich fielen, so Wolfgang Müller vom Büro IWM, noch Ausgaben für die Entsorgung des Aushubs an. Günstigenfalls 80 000 Euro, im schlechtesten Fall 120 000 Euro nannte er als Wegmarken.
Müller erläuterte die Einzelposten: Gut 435 000 Euro für den Kanalbau und weitere mehr als 493 000 Euro für die Verkehrsanlage rechnete er für die Wetterriedstraße vor. Dazu kämen knapp 45 000 Euro für die Breitbandversorgung in dieser Straße. Gut 106 000 Euro fielen für die Weyerer Straße an und knapp 150 000 Euro in der Lindestraße. Weitere knapp 80 000 Euro würden fällig für die Wasserversorgung. Dieser Posten werde aber durch die Rhön-Maintal-Gruppe getragen, die gleichzeitig baue, um Synergieeffekte auszunutzen. Die Gesamtsumme liege etwa 34 Prozent über der Kostenberechnung, informierte der Planer. Er empfahl den Räten, die Maßnahme dennoch durchzuziehen und die Aufträge zu vergeben.
Klaus Wörner versicherte sich, dass in der Weyerer Straße die Verkehrsinsel an der Einmündung der Frühlingsstraße mitgemacht werde. Der Sitzungsleiter, zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Schwartling, bestätigte, dass man die Maßnahme "im Blickfeld" habe. "Zweimal aufreißen" werde vermieden.
"Die Leute in der Wetterriedstraße warten sehnlichst", bemerkte SPD-Sprecher Jürgen Maierl. Die Bauarbeiten seien dringlich. Müller versicherte, dass die Wetterriedstraße "in diesem Jahr fertig wird". Er werde mit der ausführenden Firma den Baubeginn absprechen. Die Wetterried sei "vorrangig vor allem anderen".
Freie Wähler-Frontmann Stefan Lutz mahnte, dass die Gemeinde bei der Kanalsanierung "dicke Bretter zu bohren habe". In der nächsten Zeit käme noch mehr. Er bedauerte, dass die 1,3 bis 1,4 Millionen Euro, die jetzt für den Straßen- und Kanalbau aufgebracht werden müssten, "an anderer Stelle" fehlten.
Schwartling wies in der Bürgerfragestunde am Ende der öffentlichen Sitzung auf eine Nachfrage eines Anwohners darauf hin, dass die Öffentlichkeit über Beginn und Fortgang der Arbeiten informiert werde. Er wies auf eine bereits stattgefundene und eine weitere beabsichtigte Infoveranstaltung hin. Während der Baumaßnahmen werde durch organisatorische Maßnahmen gewährleistet, dass für Feuerwehr und Rettungsdienst Rettungswege immer offen seien.
Schwartling informierte darüber hinaus, dass der Einbau eines Aufzuges in der Schule abgerechnet sei. Die Gesamtkosten in Höhe von gut 164 000 Euro bezuschusse die Regierung mit 133 500 Euro.