Geldersheim plant, sein Neubaugebiet "Oberer Schweinfurter Weg III" mit relativ neuer Lichttechnik auszustatten. "Wenn ein Scheich in Abu Dhabi seine Hofeinfahrt macht, dann reden wir von 300 Leuchten", berichtete Hans Lichtl stolz, als Vertreter der Ruhpoldinger Firma "HL Lichttechnik". Verkauft werden Solarleuchten, in 58 Länder der Welt, aber eben auch hinaus aufs bayerische Land.
Lichtl ist vom Watzmann an den Biegenbach gefahren, um das Konzept vorzustellen. Es habe sich einiges getan auf dem Markt, die neue Lichttechnik sieht dezenter aus und formschöner, wirbt der Fachmann. So seien die schwarzen Paneele jetzt direkt im Mast integriert, Kabel braucht es nicht mehr, der Akku wird witterungsbeständig im Rohr versenkt und hat, einmal aufgeladen, Energie für 20 Tage oder mehr.
Ein neuer Trend ist für Lichtl auch der Bewegungsmelder, der die Lampen nur dann aufleuchten lässt, quasi in sanften Wellen, wenn auch wirklich ein Spaziergänger, Radler oder Autofahrer naht: "Ich glaube, dass das auch bei der normalen Straßenbeleuchtung Zwang wird". Am Angebot technischer Feinheiten, wie Höhe, Dimmbarkeit oder Hybridtechnik, herrscht ebenfalls kein Mangel. Hans Lichtl empfiehlt das Standardmodell Merkur, die ersten Karten mit einem Beleuchtungsplan für das Neubaugebiet gibt es schon. Der Gemeinderat zeigt sich aufgeschlossen für die Pioniertechnik.
3850 Euro kostet eine konventionelle Lampe, rechnet Geschäftsleiter Hans-Jörg Rustler vor, gegenüber 4550 Euro für eine Merkur. Allerdings schlägt bei den herkömmlichen Leuchten die Kabelverlegung extra zu Buche, die in diesem Fall entfällt. Christoph Hammer spricht von einer "guten Lösung" für Umwelt und Finanzen, die zudem die Lichtverschmutzung verringere. Thomas Starek erinnert an das Gewerbegebiet rund um die Urnenfelderstraße. Zwei Leuchten seien kostentechnisch bereits im Haushalt eingestellt, sagt Bürgermeister Thomas Hemmerich. Die Lampen könnten im Gewerbegebiet bereits in wenigen Wochen exemplarisch aufgestellt werden, in Verbindung mit einem Projekt der Firma im nahen Oberhaid.
Vorgestellt, aber noch nicht verabschiedet wurde der Haushalt 2023, den der neue Finanzverwalter Pascal Schäfer dabei hatte. 5,5 Millionen Euro liegen im Verwaltungshaushalt, ein Plus von rund 404.000 Euro, im Vergleich zum Vorjahr, der Vermögenshaushalt wächst um 596.000 Euro, auf 3,47 Millionen Euro. Geprägt ist das Budgetwerk von guten Einnahmen bei Steuerbeteiligungen und Schlüsselzuweisungen. Allerdings steigen auch die Ausgaben, sowohl bei Personalkosten, Kreisumlage, der Verbandsumlage für den Zweckverband Conn Barracks und nicht zuletzt den Energiepreisen, wo ein Plus von 77.500 Euro verkraftet werden muss.
Irmgard Pawlak fragte nach der lange geforderten Sanierung des Radwegs Richtung Schweinfurt. Man habe noch ein Dreiviertel-Haushaltsjahr, in dieser Zeit sollte noch etwas passieren. Fest steht auch, dass die Gemeinde in einigen Bereichen ihrer Tätigkeit umsatzsteuerpflichtig werden wird, allerdings wurde die komplexe Reform jetzt auf 2025 verlegt: "Sie wird seit 2018 verschoben", stellte Schäfer fest.