
Goldene Oscars und Starplakate am Mehrzweckhallen-Set verrieten es schon: Die Heidenfelder Sängerelf hat sich in dieser Session in cineastische Gefilde gewagt und so hieß es in zwei ausverkauften Elferratssitzungen: "Herzlich willkommen im falschen Film".
Passend zum Motto hatten sich die beiden Sitzungspräsidentinnen Christine Götz und Gisela Schneider in goldene Schale geschmissen, um gewohnt souverän nicht nur durch den bunten Abend zu führen, sondern auch immer wieder die berüchtigte Filmklappe niedersausen zu lassen, um auf die einzelnen Akte des gut fünfstündigen närrischen Spektakels einzustimmen.

In rasanter Folge wechselten sich schöne Tänze, lustige Sketche, Büttreden und Showeinlagen ab, gewürzt mit einigen Auftritten der großgemeindlichen Prominenz und Publikumslieblingen, die ihr filmisches Wissen unter Beweis stellen und im besten Fall mit einem Oscar nach Hause gehen durften. Bürgermeister Peter Gehring bewies, dass das Leben eine Popcorn-Tüte ist, wenn alle zusammenhalten, Pfarrvikar Benjamin Schimmer glänzte mit einer Witzpremiere und der "putzige" dritte Bürgermeister Florian Kress überbrachte nicht nur die gemeindlichen Grüße, sondern lieferte sich mit Ratskollegin Martina Braum ein heißes Quizduell.

Hoch oben auf der Bühne wurde kräftig getanzt und geblödelt. Der einfach unverbesserliche Feuerwehrmann Jürgen Beck tratschte sich diesmal rückwärts durchs Dorfgeschehen und hatte dabei – klingt komisch, ist aber so – für alles einen Filmtitel parat: der Favorit: "Nebel des Grauens", der nach der Kühlturmsprengung durch Heidenfelder Gemarkung waberte. Andy Seifert und Thomas Köhler präsentierten sich als wildgeborene Verkehrskontrolleure, die Becksbande brachte mit geistlichem Beistand und vielen Heldinnnen und Helden der Filmgeschichte den Saal zum Toben und Jason Krämer hatte als genialer Erfinder all die Sachen dabei, die nun wirklich keiner braucht: angefangen von der Gummihand für Feiern ohne Ehering bis hin zur Stachel-Jacke für unliebsame Schulterschläfer im Flieger. Ehrendame Dominik Kaufmann schließlich plauderte einmal mehr vom "multiplen Scheiß" aus ihrem Ü-100-Club, in dem schon mal das Gebiss zum Plätzchenausstechen herhalten muss und sich auf dem Hochzeitstisch im Altenheim die Windeln und Potenzmittel türmen.
Der Märchenclub (Fabian Klose, Thomas Köhler, Andy Seifert und Jason Krämer) zeigte sich von seiner schönsten "Bauch, Po, Beine"-Seite und sorgte mit einer etwas anderen Version des Klassikers "Die Schöne und das Biest" für Lachmuskelkater.
Und auch choreografisch war wieder einiges geboten bei der Häderfalder Sängerelf, die wieder mit tollen Kostümen glänzte, die seit vielen Monaten im Nähstübchen von Rosa Hetterich, Milla Morawetz und Susanne Lorenz fabriziert wurden, während Michael Morawetz am schönen Bühnenbild werkelte.

Die Kindergarde im roten Kostüm eröffnete den furiosen tänzerischen Reigen erstmals mit einem schmissigen Gardetanz, gefolgt von einer weiteren tänzerischen Premiere. Erstmals gab es nämlich eine Purzelgarde, die als niedliche Vaianas für die erste Stimmungsrakete des unterhaltsamen Abends sorgte. Weitere tolle Tanznummern folgten: Die Jugendgarde begeisterte mit einem weiteren Gardetanz, die "Häderfalder Bellas" legten einen tollen orientalischen Tanz aufs Parkett, die Showgirls tanzten sich als charmante Kofferjungs durchs Hotelleben und die Crazy Girls bezauberten als "Pretty Women" das Publikum. Und last but not least schwangen natürlich auch wieder die Eleven vom "Männerballett" ihre grazilen Füßchen, um als Barbies mit neckischem Hüftschwung Traumboy Ken zu becircen.
Mit gemeinsam intoniertem Sängerelf-Lied und einer wilden Polonaise endete das wie immer fröhlich-schöne närrische Spektakel traditionell weit nach Mitternacht.
Am Faschingssonntag findet dann noch der Umzug statt. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Stachus-Eck.