Unser Sonnensystem mit seinen acht Planeten im verkleinerten Maßstab von 1 zu 1 Milliarde auf der Erde begehbar und erlebbar zu machen: Das ist Inhalt eines Planetenwegs, der zwischen den Nachbargemeinden Sennfeld und Gochsheim realisiert werden könnte. Als Rundweg zwischen den Nachbardörfern soll der Lehrpfad, Ergebnis eines P-Seminars des Olympia-Morata-Gymnasiums Schweinfurt, möglicherweise umgesetzt werden. Zur Finanzierung stellten die Gemeinden jetzt einen Förderantrag beim Regionalbudget.
Darüber informierte Sennfelds Bürgermeister Oliver Schulze in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Beim Regionalbudget des Amts für Ländliche Entwicklung stehen den Gemeinden der Allianz Schweinfurter Mainborgen 100 000 Euro zur Verfügung. Gefördert werden Kleinprojekte mit maximal 20 000 Euro Gesamtausgaben. Die Fördersumme kann bis zu 80 Prozent, maximal aber 10 000 Euro betragen. Umgesetzt werden muss das Projekt bis zum September.
Idee: 4,5 Kilometer langer Rundweg
Auf Nachfrage der Redaktion erläuterte Bürgermeister Schulze, dass er mit seinem Bürgermeisterkollegen aus Gochsheim, Manuel Kneuer, die Idee der Q11-Gymnasiasten des OMG gerne umsetzen wolle. Bei einem Treffen mit Allianzmanagerin Ursula Weidinger und der betreuenden Studiendirektorin Barbara Schug wurde die Arbeit der P-Seminaristen im Fach Geographie erläutert.
Es gebe auch eine grobe Idee, wo der 4,5 Kilometer lange Rundweg in der Flur mit den Planeten verlaufen könnte. Die Sonne und damit der Beginn des Weges könnten an der Grenzsteinwiese stehen. Von dort ginge es unter der A 70-Unterführung nach Gochsheim, vom Ort dann bei einer weiter östlich gelegenen Autobahnunterführung in die Sennfelder Gemarkung zurück und über einen Rundweg wieder zum Ausgangspunkt.
"Der Weg wäre ein weiteres Zeichen für die Verbundenheit und gute Zusammenarbeit unserer Nachbardörfer", meinte Schulze, "und er würde eine Attraktivität für die Bevölkerung darstellen".
Schüler gestalten Erklärungstafeln
Dargestellt werden sollen auf dem Weg die Sonne und die acht Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Deren tatsächliche Entfernungen und Größen im Weltall werden maßstabsgetreu heruntergebrochen. "Die Sonne hat bei einem Maßstab von 1 zu 1 Milliarde einen Durchmesser von 1,4 Metern", erläutert auf Nachfrage Studiendirektorin Schug. Die Erde hätte die Größe einer Kirsche, der Merkur die Größe einer Erbse.
Die Schüler-Idee ist, an den acht Standorten der Planeten plus der Sonne am Wegesrand Sandsteinstelen zu stellen, das Material der farbigen Planeten ist noch nicht ausgewählt. Farbige, metallene Erläuterungstafeln würden vom P-Seminar inhaltlich und wissenschaftlich korrekt gestaltet. Ein QR-Code darauf würde für vertiefende Informationen auf eine eigene Webseite verweisen.
Mit der Landwirtschaft müssten die Standorte natürlich abgesprochen werden, erklärte Schulze. Er hofft mit seinem Bürgermeisterkollegen aber erst auf einen Zuschlag beim Regionalbudget, bei dem sich laut Allianzmanagerin Ursula Weidinger "weit über 20 Projekte" beworben haben. Die Auswahl erfolgt am 10. März. Sollte keine Förderung erfolgen, "dann werden wir sehen, ob wir Gemeinden das selbst übernehmen können", sagte Schulze.