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KREIS SCHWEINFURT
Rückblick: Hoffnungen auf Conn-Gelände
Vier Signaturen: Geldersheim, Niederwerrn, die Stadt und der Landkreis Schweinfurt haben im Dezember den Zweckverband gegründet, um das Gelände der Conn-Barracks künftig als Gewerbepark zu nutzen. Dies ist ein Kernstück der Konversion.
Foto: Nike Bodenbach | Vier Signaturen: Geldersheim, Niederwerrn, die Stadt und der Landkreis Schweinfurt haben im Dezember den Zweckverband gegründet, um das Gelände der Conn-Barracks künftig als Gewerbepark zu nutzen.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 21.12.2015 13:48 Uhr

(nibo/mjs) Neben der Stadt Schweinfurt verbinden vor allem die Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn große Hoffnungen auf die Konversion. Denn mit dem Abzug der US-Army aus den Conn-Barracks werden für beide Kommunen etwa 200 Hektar Gelände frei, auf das Gewerbe und Industrie angesiedelt werden soll.

Den wichtigste formalen Schritt gingen die drei Kommunen zusammen mit dem Landkreis Schweinfurt im Dezember: Sie haben die Satzung des Zweckverbands „Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks“ unterschrieben. „Jetzt können wir unsere Gemeinde ganz anders entwickeln“, sagte Geldersheims scheidende Bürgermeisterin Ruth Hanna Gube.

Zu den Aufgaben des Zweckverbands gehört eine einheitliche Bauleitplanung, also die Arbeit an den Bebauungsplänen. Außerdem soll der Verband „für die Herstellung der Erschließungsanlagen sorgen sowie die strategische Wirtschaftsförderung übernehmen“, wie es in einer Pressemitteilung hieß. Landrat Töpper nannte den Zusammenschluss von zwei Gemeinden, einer kreisfreien Stadt und einem Landkreis ein „ungewöhnliches Konstrukt“.

Die Stadt Schweinfurt, auf deren Gemarkung nur 0,6 Prozent des Conn-Geländes liegt, soll als eine Art treibende Kraft fungieren. Man müsse den Wirtschaftsraum Schweinfurt als einen Raum begreifen, sagte OB Sebastian Remelé. Die Stadt habe bereits Erfahrungen gesammelt, wie man solch große Flächen entwickelt: im Gewerbegebiet Maintal.

Bei der Gründung des Zweckverbands war in den vergangenen Monaten Eile geboten, weil es – wenn auch noch nicht offiziell – einen großen Investor gibt, der auf dem Areal gerne ein Logistikzentrum bauen würde: die Schaeffler AG. Mit einer Entscheidung des Unternehmens rechnet Remelé erst im nächsten Jahr. Weitere Firmen sollen folgen. Als Plus werten die beteiligten Kommunen nicht nur die Größe des Areals, sondern auch die Nähe zu den Autobahnen 71, 70 und 7.

Stadt leitet die Vermarktung

Bis der erste Investor an Land gezogen ist, muss noch eine weitere „Rechtspersönlichkeit“ gegründet werden. Eine Vermarktungsgesellschaft, in der das städtische Rathaus die Oberhand behalten wird, soll für das operative Geschäft zuständig sein. Das heißt, sie soll die Grundstücke kaufen und dann an Unternehmen vermarkten. Die Vermarktungsgesellschaft soll laut Remelé im ersten Quartal 2014 gegründet werden.

Der Zweckverband hat seinen Sitz im Landratsamt Schweinfurt bezogen, wo im Oktober 2012 bereits Konversionsmanager an die Arbeit gegangen sind.

Reibungslos ging die Zweckverbandsgründung allerdings nicht über die Bühne. Besonders im Gemeinderat von Niederwerrn gab es Bedenken, weil man um eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit innerhalb eines Verbandes fürchtete. Und auch mit der Satzung gab es bis zuletzt juristische Probleme.

Die Konversion ist aber nicht alleine auf die Conn-Barracks beschränkt. So macht sich zum Beispiel Üchtelhausen Hoffnungen auf eine Nutzung des bisherigen Truppenübungsplatzes Brönnhof etwa für den Bau regenerativer Energiegewinnungsanlagen. Der Abzug der Amerikaner wirkt sich auch auf Privatleute aus, die zum Beispiel in Wohnhäuser für Armeeangehörige investiert haben. Den größten Anteil an US-Bürgern im Landkreis hat die Gemeinde Poppenhausen.

 
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