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Gerolzhofen
Rotarier kämpfen gegen Polio
Bearbeitet von Anne Bauerfeld
 |  aktualisiert: 28.10.2018 02:24 Uhr

1500 € sind heuer am Herbstfest beim Bücherbasar mit Kaffeebetrieb der Rotarier zusammengekommen, berichtet der Präsident des Rotary-Clubs Gerolzhofen-Volkach, Dirk Seidenstücker. Die komplette Summe wird – wie auch an den Ständen auslag - RFDP, der Rotarian Action Group For Population & Development, zugutekommen. RFPD setzt sich ein für eine mit Nachhaltigkeit kompatible weltweite Bevölkerungsentwicklung unter menschenwürdigen Bedingungen, für eine tragfähige Balance zwischen verfügbaren Ressourcen und Zahl der Menschen auf dem Globus und für einen für alle Menschen verfügbaren und bezahlbaren Zugang zu Bildung, Familienplanung und medizinischer Grundversorgung.

Weitere gute Nachrichten hatte Seidenstücker zu vermelden: aufgrund seiner sehr regen Aktivitäten wurde der hiesige Club durch das Rotary International Europa/Afrika-Büro in Zürich mit 5 von 5 möglichen Sternen ausgezeichnet. Der große Einsatz beim Herbstfest werde sicherlich dazu beitragen, die Höchststufe als „brillanter Club“ weiter zu halten. Priorität für Rotarier hat die Bekämpfung von Polio, Kinderlähmung. Denn Rotary International hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Krankheit weltweit auszurotten. Gegen diese Krankheit, die hauptsächlich Kinder unter fünf Jahren befällt, gibt es keine Heilung, aber präventiven Impfschutz. Und um weltweite Impfung ging und geht es Rotary. Begonnen hat diese Bewegung im Jahr 1985, als Rotary International das Programm PolioPlus gründete, das erste internationale Gesundheitsprojekt, das von einer Organisation des Privatsektors organisiert wird. Das erste Spendenziel der Initiative betrug 120 Millionen Dollar. Mit dem Geld wurden und werden kostenlose Impfungen sowie Aufklärungskampagnen finanziert. 1988 kam die Weltgesundheitsorganisation WHO mit ins Boot, man rief die „Global Polio Eradication Initiative“ (Initiative zur weltweiten Ausrottung von Polio) ins Leben. Die Kinderlähmung befiel zu dieser Zeit jährlich über 350.000 Opfer in 125 Ländern. Dank flächendeckender Impfungen und koordinierter Impfaktionen, konnte die WHO bereits 1994 bekannt geben, dass die Kinderlähmung in Nord- und Südamerika als ausgerottet gilt. Im Jahr 2000 erhielt fast ein Zehntel der gesamten Weltbevölkerung, 550 Millionen Kinder, die Schluckimpfung, und die Westpazifikregion von Australien bis nach China wurde als poliofrei deklariert.

Im Jahr 2003 hat Rotary bereits mehr als 500 Millionen Dollar zu der globalen Kampagne beigesteuert; nur noch sechs Länder melden Polio-Fälle: Afghanistan, Ägypten, Indien, Niger, Nigeria und Pakistan. Diese Polio-Länder reduzierten sich bis zum Jahr 2006 um Ägypten und Niger auf vier. Im Jahr 2009 hat Rotary fast 800 Millionen Dollar zur Ausrottung der Kinderlähmung beigetragen. Im gleichen Jahr versprach die Bill & Melinda Gates Foundation die Summe von 355 Millionen Dollar als Herausforderung an Rotary, weitere 200 Millionen Dollar an Spenden zu sammeln. Dieses Ziel wurde 2012 erreicht, 555 Millionen Dollar konnten so mobilisiert werden. Im gleichen Jahr wurde Indien von der Liste endemischer Länder genommen, nachdem über ein Jahr lang kein einziger Fall von Polio gemeldet wurde. Damit sind nur noch drei Länder auf der Liste: Afghanistan mit bis dato 16 gemeldeten Fällen, Pakistan mit 4 und Nigeria mit 0 (2016 gab es 4 Fälle landesweit, 2017 bereits 0). Das heißt auch, seit 1988 konnte die Kinderlähmung zu 99,9% ausgerottet werden, die restlichen 0,01% sind nur noch eine Frage der Zeit. Weiterführende Informationen gibt es unter www.endpolio.org.

 
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