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WERNECK
Romantik pur im Schloss-Café
Freuen sich über den gelungenen Liederabend: (von links) Eva Braun (Text), Andrea Tschirch (Gesang), Peter Grossmann (Klavier) und Paul Strobel, Vorsitzender des Vereins Aufwind.
Foto: Bernhard Wegscheid | Freuen sich über den gelungenen Liederabend: (von links) Eva Braun (Text), Andrea Tschirch (Gesang), Peter Grossmann (Klavier) und Paul Strobel, Vorsitzender des Vereins Aufwind.
Bernhard Wegscheid
 |  aktualisiert: 31.01.2016 03:28 Uhr

Zwei Meister ihres Faches hat der Verein Aufwind bei der Sonntagabend-Soiree ins hauseigene Café Balthasar präsentiert. Andrea Tschirch (Gesang) und Peter Grossmann (Klavierbegleitung) interpretierten gekonnt und einfühlsam Lieder der Romantik von Robert Schumann (1810-1856).

Der Komponist hat im Liederzyklus „Frauenliebe und -leben“ op. 42, einem Gedichtzyklus von Adelbert von Chamisso, ein musikalisches Kleid gegeben. Die acht Lieder thematisieren fast wie in einem Selbstgespräch prägende Lebenssituationen aus der Sicht einer Frau.

Die Offenlegung weiblicher Gefühls- und Gedankenwelt lässt dabei nachempfinden, wie sich durch die erste Begegnung mit einem Jüngling Kinder- und Jugendspiele verlieren. Recht lebendig froh werden die Vorbereitungen zum Fest besungen, der Abschied aus der Jugend festgeschrieben.

Tiefe zwischenmenschliche Verbundenheit und Vertrautheit sprechen aus dem verträumten sechsten Lied „Süßer Freund du blickest“. Mutterglück wird im Lied „An meinem Herzen, an meiner Brust“ thematisiert. Sehr traurig endet der Zyklus mit dem letzten Lied, das Verletzung, Schmerz, auch den Tod und die Einsamkeit der Zurückgelassenen, nicht auslässt. Fast bedrückend klingt dieses Lied in einem längeren Klaviersolo aus, lässt den Zuhörer recht nachdenklich zurück. Ein neuntes Gedicht des Zyklus blieb unvertont. Es hätte diesen letzten Eindruck wohl noch verstärkt.

Nach der Pause brachten die Künstler weitere romantische Lieder zu Gehör. Unter anderem aus den Zyklen „Myrten“, op. 25, „Dichterliebe“, op. 48 und „Liederkreis“, op. 39. Textbasis waren dem Komponisten Werke von Friedrich Rückert, Heinrich Heine sowie Joseph von Eichendorff.

Die einführenden und verbindenden Texte trug Eva Braun vor. Sie gaben den Zuhörern einen Einblick in das so schaffensreiche Leben von Robert und Clara Schumann. Dabei wurden auch schwierige krankheitsbedingte Lebensphasen Robert Schuhmanns nicht ausgespart, Persönlichstes der Partnerschaft Robert und Clara Schumann nach außen gekehrt.

Herzlicher Applaus der Besucher und zwei weitere Lieder aus Schumanns „Dichterliebe“ als Zugabe bildeten den Abschluss der beeindruckenden Benefizveranstaltung zugunsten des Vereines Aufwind.

Das Konzert wird in Würzburg in Sankt Stefan wiederholt.

 
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