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Röthlein
Röthlein realisiert Offene Ganztagsschule mit einem Träger
Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 23.03.2023 02:57 Uhr

Statt der geplanten Gemeinderatssitzung stand in Röthlein kürzlich eine weitere Schulausschusssitzung auf dem Programm. Das Gremium hatte einige Beschlüsse im Rahmen der geplanten Einführung der Offenen Ganztagsschule (OGS) auf den Weg zu bringen.

Die erste Entscheidung war auch die wichtigste: Übernimmt die Gemeinde die Trägerschaft für den Offenen Ganztag, der ab dem kommenden Schuljahr zuerst für die vierten Klassen eingeführt werden soll, oder geht die Betreuung an einen Träger? Stefanie Schug, die den Prozess begleitet, stellte erneut die Vor- und Nachteile der Möglichkeiten und den gemeindlichem Kostenaufwand vor.

Haus Marienthal soll Träger der Offenen Ganztagsschule werden

Sollte die Offenen Ganztagsschule mit einem Träger realisiert werden, wird ein Vertrag zwischen Schule und Träger geschlossen. Die Gemeinde wäre lediglich Sachaufwandsträger und Zuschussgeber, hätte keine Personalverantwortlichkeit und keinen Verwaltungsaufwand, allerdings auch kaum Einfluss auf die Qualität der Betreuung und die Organisation der Offenen Ganztagsschule. Übernähme die Gemeinde deren Gestaltung, liegen eben diese Vorteile wie Flexibilität, Konzeptgestaltungsfreiraum und Einflussnahme auf der Hand, doch muss die Verwaltung dann auch die Personalakquise für – so Bürgermeister Peter Gehring – deutlich mehr als zwei Angestellte und den Antragsaufwand stemmen, zudem drohen dann auch Defizite.

Wie Stefanie Schug betonte, werden bei der Offenen Ganztagsschule die "Karten jedes Jahr neu gemischt". Daher entschied das Gremium einstimmig, die Offenen Ganztagsschule während der Umbauphase im Schuljahr 2023/24 in Trägerschaft auf den Weg zu bringen und beschloss dann nichtöffentlich die Entscheidung der Schule zu unterstützen, den Schritt in die Ganztagsbetreuung mit dem Schweinfurter Haus Marienthal zu gehen.

Freitagsbetreuung der Kinder kostet pauschal 100 Euro

Vom Staat gefördert und daher kostenfrei ist die Betreuung in Kurzgruppe bis 14 Uhr oder in Langgruppe bis 15.30 Uhr während der Schulzeit von Montag bis Donnerstag. Die Betreuung am Freitag und in den Ferien ist kostenpflichtig. Der Schulausschuss entscheid, ein Freitagsbetreuungsangebot für mindestens zehn Kindern anzubieten und dafür von den Eltern pauschal einen jährlichen Eigenanteil von 100 Euro zu verlangen. Den Rest trägt die Gemeinde ebenso wie die Kosten für einen zusätzlichen Bus, der die Kinder der Kurzgruppe nach Heidenfeld und Hirschfeld befördert. Im nächsten Schritt, so der Bürgermeister, wird die Ferienbetreuung mit dem Träger diskutiert. Hier entscheidet der ermittelte Bedarf.

Weiter ging es mit dem Essen. Nachdem Stefanie Schug verschiedene Anbieter vorgestellte, fiel die Wahl des Gremiums auf das Genießerwerk Zeilitzheim, das mit einem regionalen Angebot und kurzen Lieferwegen punktet. Pro Essen werden hier für die Eltern inklusive einer App-Nutzung 4,45 Euro pro Tag fällig. Den Personalaufwand für die Essensausgabe trägt die Gemeinde. Gegebenenfalls könnte auch ein "Bufdi" eingesetzt werden, ein Bundesfreiwilligendienst Leistender. Vielversprechende Bewerbungen liegen laut Schug bereits vor.

Effizienzhaus-40-Standard für Alt- und Neubau der Schule angestrebt

Abschließend war dann Energieberater Andreas Miller online zugeschaltet. In Kooperation mit Architekt Peter Kopperger begleitet er die Sanierung der Grundschule und gab nach einer Bestandsaufnahme nun Empfehlungen für die Optimierung des Energiestandards für Altbestand und Neubau. Millers Aussage ist klar: Je höher die Effizienz eines Gebäudes, desto höher sind die Förderungen und die Wirtschaftlichkeit. Daher empfiehlt er den sogenannte Effizienzhaus-40-Standard für Alt- und Neubau.

Gleichzeitig rechnete er dem Gremium Ausgaben zur Erfüllung des besonders energiesparenden Bauens und Sanierens vor. Laut Miller fallen "die Zuschüsse höher aus als die Mehrkosten". Zudem hätte die Entscheidung Vorbildcharakter und würden neben den Energieeinsparungen auch erheblich zur Kohlendioxid-Reduzierung beitragen.

Das sah das Gremium genauso und beschloss, dass in Altbestand und Neubau mindestens der 40er-Standard mit Zertifizierung angestrebt werden soll. Geprüft wird jetzt auf Nachfrage von Detlev Reusch, ob gegebenenfalls auch die Anforderungen für ein Passivhaus erfüllbar wären. Allerdings, so Florian Kress, müssten auch die Kosten im Auge behalten werden, schließlich "wäre man so schon über dem Standard".

 
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