Aktuell ist baulich einiges los in der Großgemeinde, auf der Agenda des Gemeinderats fand sich deshalb die Beauftragung eines sogenannten "Projektsteuerers" auf Honorarbasis, der gezielt den Bau und die Sanierung der Grundschule koordinieren und überwachen soll - als Vertreter des Bauherren, also der Gemeinde und Bindeglied zum Architekten. Das sorgte für Diskussionen.
Mehrere Ratsmitglieder äußerten Bedenken und zweifelten an der Notwendigkeit eines solchen Kontrollers, der zwischen 50.000 und 70.000 Euro kosten dürfte, wie der Bürgermeister informierte. Sie sahen den Architekten in der Pflicht und befürchten zudem, wie Detlev Reusch, längerfristig noch höhere Kosten. Aktuell ist der gemeindlichen Bautechniker für alle Bauprojekte zuständig, ist er nicht da, geht alles über den Bürgermeistertisch.
In Anbetracht der vielen Bauprojekte ist so ein Großprojekt wie die Grundschule von Verwaltungsseite schwer zu stemmen, sagt Gehring. Umfragen haben ergeben, dass viele Amtskollegen bei ihren Großprojekten Projektsteuerer einsetzen; das geht bis hin zur Übernahme des gesamten Bauamtes. Als "absolut notwendig" bezeichnete Oliver Schmitt die Beauftragung eines solchen Kontrollers, vorausgesetzt, wie der Gemeinderat betonte, die Aufgabenbereiche sind klar definiert.
Maximal 100.000 Euro für den Projektsteuerer
Dann ist das Geld – so Schmitt – nicht nur "gut angelegt", sondern könnte der Gemeinde sogar Kostenersparnisse bringen, da ein Projektsteuerer auf Bauherrenseite agiere. Auch Armin Götz sprach sich für dieses "Stück Sicherheit" aus und so votierte das Gremium letztendlich mehrheitlich für eine Beauftragung und deckelte die Kostenfreigabe auf maximal 100.000 Euro.
Schneller und vor allen Dingen einstimmig ging dann die Beauftragung eines Nachhaltigkeitszertifizierers für das Grundschulprojekt über die Bühne, nachdem es bereits im Schulausschuss beschlossen wurde. Die Beauftragung ist nicht nur notwendige Voraussetzung für erhöhte Zuschüsse und Fördermittelvergaben, sondern fördert dazu nachhaltiges Handeln und führt zu langfristigen finanziellen Vorteilen durch Energieeinsparungen und Ressourcenoptimierung.
Des Weiteren beauftragte der Gemeinderat das Architekturbüro SchlichtLamprechtKern aus Schweinfurt mit der weiteren Ausführung der Sanierung des Bürgerhauses in Hirschfeld. Das Büro übernimmt die Pläne vom vorherigen Architekten. Aktuell stehen die Leistungsphasen fünf bis neun an, eine Baugenehmigung liegt vor.
"Wohnen am Tännle" durch Bürgergenossenschaft?
Und zu guter Letzt stand das Projekt "Wohnen am Tännle" auf der Tagesordnung, denn der Bürgermeister wollte mit seinem Gremium die weitere Vorgehensweise abklären. Nach verschiedenen Ideen und Vorstellungen von einkommensorientierter Förderung bis hin zu betreutem Wohnen, Genossenschaft und Investor steht wohl für die Gemeinde eins fest: Sie möchte nicht als Bauherr agieren.
Detlev Reusch brachte erneut die Idee von einer Bürgergenossenschaft mit Gemeindebeteiligung auf die Agenda – laut Reusch eine schöne, bezahlbare Möglichkeit für Alt und Jung mit sozialer Komponente. Auch wenn der Bürgermeister in der Großgemeinde da wohl eher "kein Interesse an einem gemeinschaftlich finanzierten Projekt spüre", warb Reusch dafür, sich das Projekt doch näher anzusehen, denn - so auch Jürgen Lorenz - sei der Grundgedanke doch schön, "für alle was zu bauen".
Abschließend informierte der Bürgermeister, dass der Bau des Bürgerparks nun endlich startet und sich die Beförderungssituation für die Schüler wohl weiter zuspitzt.
Mähaktion, Feuerwerhhaus und Friedhofsgebühren
Simon Stock hatte dann noch drei Dinge auf dem Herzen: so kritisierte er zunächst die Höhe der Friedhofsgebühren. Die versuche man allerdings laut Bürgermeister gering zu halten, zudem werde nicht komplett kostendeckend gewirtschaftet, da ja auch Grabstellen leer stehen. Außerdem sind die Kostens bereits per Satzung für die nächsten drei Jahre vom Gemeinderat beschlossen. Stock forderte dann noch eine Mähaktion des Landkreises für die Straßengräben entlang der Staatsstraße zwischen Hirschfeld und Heidenfeld und warb für pflegerische Maßnahmen an den gemeindlichen Kriegerdenkmälern.
Bernd Wehner fragte nach dem Stand der Dinge bei der Sanierung des Feuerwehrhauses. Aktuell – so Florian Kress – läuft es. Bis zum großen Fest im August soll der Estrich fertig sein, viele Arbeiten sind dazu, lobte der Bürgermeister, in Eigenleistung gestemmt worden. Außerdem steht noch ein Bericht aus, der das Windenergiepotential der Großgemeinde analysiert, erfuhr Detlev Reusch. Allerdings sind aktuell wohl laut Bürgermeister im Gemeindegebiet keine relevanten Flächen als Vorranggebiete aufgefallen.