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Holzhausen
Roberto Blanco in Holzhausen: Ein bisschen Spaß muss sein
Die Hausmesse von Landtechnik Müller ist ein Jahrmarkt und ein Volksfest. Schlagerlegende Roberto Blanco war für die gute Laune zuständig, aber es gab auch ernste Töne.
Showtime bei der Frühjahrsmesse von Landtechnik Müller. Roberto Blanco hatte mit seinen Gute-Laune-Songs das Publikum schnell auf seiner Seite.
Foto: Anand Anders | Showtime bei der Frühjahrsmesse von Landtechnik Müller. Roberto Blanco hatte mit seinen Gute-Laune-Songs das Publikum schnell auf seiner Seite.
Helmut Glauch
 und  Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:31 Uhr

Roberto Blanco, das ist kein Künstlername, hat laut seiner Homepage in jungen Jahren auch mal Medizin studiert. Arzt ist er nicht geworden, dennoch hat er so etwas wie eine "Gute-Laune-Medizin" dabei, wenn er eine Bühne betritt. Seit 62 Jahren tut er das, wie er bei seinem Gastspiel auf der Frühjahrsmesse von "Landtechnik Müller" in Holzhausen (Lkr. Schweinfurt) erzählte. 81 Lenze zählt der gebürtige Kubaner, der 1937 als Sohn von Alfonso und Mercedes Blanco das Licht der Welt erblickte.

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Textsicheres Publikum in Feierlaune

Er hat Filme gemacht, sich in verschiedenen musikalischen Stilen versucht, bevor er 1969 seine Bestimmung, den Schlager, fand. "Heute so, morgen so", hieß der unkaputtbare Gassenhauer, mit dem er damals ein Schlagerfestival gewann. "Der Puppenspieler von Mexiko", den er gleich zum Auftakt seines Gastspieles vor einem textsicheren Publikum in Feierlaune zum Besten gab, ist ein weiterer Song, der sich tief in die Seele der Fans des  deutschen Schlagers eingebrannt hat.       

Die Augen singen mit. Roberto Blanco hat auch nach all den Jahren noch Spaß an seinen Liedern.
Foto: Anand Anders | Die Augen singen mit. Roberto Blanco hat auch nach all den Jahren noch Spaß an seinen Liedern.

Die Blaskapelle Rannungen hatte musikalisch vorgeglüht, als Blanco am Freitag kurz nach 14 Uhr in sein rotes Jacket schlüpfte und, versiert begleitet vom Peruanischen Percussionisten Pablo Ramirez, sein einstündiges Set eröffnete. Wer gut 60 Jahre Bühnenerfahrung hat, weiß, wie er (s)ein Publikum begeistert. Auch wenn der Hüftschwung nicht mehr der eines 30-Jährigen ist, die Stimme mit diesem unverkennbaren Latino-Timbre ist noch da, wenn er seine Fans – und davon gibt es noch reichlich – mit nach "Las Vegas" nimmt oder sie fragt "Wer trinkt den Wein schon gern allein?" Launige Sprüche und reichlich Roberto-Charme, und schon werden auch aus Unterfranken Halb-Kubaner, die mit den Fingern schnippen und mitgrooven.   

Charmeur alter Schule

"Ihr wart noch gar nicht geboren, als dieses Lied geschrieben wurde", schmeichelt er ein paar Damen, die sicher auch noch wissen, was eine Vinylsingle ist, und natürlich kommt ein Gag in der ein "Blancoscheck" vorkommt. "Mit Musik und Humor", so ein Songtitel, kommt man besser durchs Leben. Das Leben ist ein Festival, so die Botschaft des Entertainers mit dem unverkennbaren Lächeln. Jeder kennt Roberto Blanco, die Zahl seiner großen Hits ist aber begrenzt, weshalb er sich im Mittelteil seiner Gastspiels an launigem und passendem  Liedgut seiner Sangeskollegen bedient. Von "La Bamba" über "Love is in the air" bis zu "Guantanamera" und "Born to be alive"reichen die musikalischen Leihgaben, doch das ist an diesem Tag auch irgendwie egal, Hauptsache gute Laune.       

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Das Schlager-Publikum, inzwischen deutlich näher an die Bühne gerückt, singt kräftig mit, auch wenn Blanco sich bei "New York, New York" als Crooner im Stile eines Frank Sinatra versucht. Auf der Zielgeraden dann "Ein bisschen Spaß muss sein" und als Zugabe "The way to Amarillo". Das liegt zwar nicht auf Kuba, macht aber gute Laune. Und genau darum ging es an  diesem Nachmittag in Holzhausen. 

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Denn es ist jene Mischung aus Jahrmarkt, Show und Verkaufsschau mit einer würzigen Note Landwirtschaftspolitik, die bis Sonntag tausende von Besuchern in das kleine Dorf lockt. Begonnen hatte sie allerdings bierernst: Bauern, noch immer geschockt vom großen Erfolg des Volksbegehrens zur Artenvielfalt, protestierten symbolisch in Gelbwesten in der Halle. Unterstützt wurden sie von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die sich nicht nur die Sorgen der Landwirte anhörte, sondern sie aufforderte, in der Diskussion wieder die Meinungsführerschaft zu übernehmen.

 
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