
Die Amtseinführung begann mit ebenso barocken wie königlichen Klängen in der Aula des Celtis-Gymnasiums. Der neue Schulleiter Robert Jäger wurde vom Schulorchester mit Händels "Wassermusik" begrüßt. Im Sommer war an gleicher Stelle Vorgängerin Birgit Weiß ebenso feierlich verabschiedet worden.
Nur barock oder gar royal wird es am Celtis künftig aber nicht zugehen. Andreas Maier lobte als stellvertretender Schulleiter Jägers "unkönigliches" Auftreten. Allerdings wird sich 2032 die Gymnasium-Gründung durch Schwedenkönig Gustav Adolf zum 400sten Mal jähren. Dieses Jubiläum ist nur eine der Herausforderungen für Robert Jäger, der aus Mellrichstadt an den Main gewechselt ist. Robert Christoph vertrat das Kultusministerium und blickte auf die berufliche Vita des Lehrers für Mathematik und Physik zurück. Der gebürtige Schweinfurter hat sein Abitur in Münnerstadt abgelegt und Lehramt in Würzburg studiert. Die schulische Laufbahn begann Jäger 1998 am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Weitere Stationen waren Hammelburg und Bad Brückenau, vor der Rückkehr ans Humboldt, dann Hammelburg. Zuletzt, ab 2015, war Jäger Schulleiter am Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt.

Christoph berichtete als Ministerialbeauftragter von "Beurteilungen mit Bestprädikaten" und brachte Zitate auf Altgriechisch: die besondere Leidenschaft von Robert Jäger, neben den filmbekannten Minions. Landrat Florian Töpper war seitens des Landkreises als Sachaufwandsträger überzeugt: Es werde, trotz aktueller Herausforderungen, neues Denken und eine "goldene Mitte" geben.
Nach afrikanischen Rhythmen des Chors folgten einprägsame Grußworte von Katrin Korn (für den Elternbeirat), Michael Scipio vom Förderkreis und Hans-Dieter Kutter als Vertreter der Stiftung. "Wer klug ist, ändert mit den Umständen seinen Plan": Detlef Zimmer zitierte seitens des Lehrerkollegiums Conrad Celtis, Humanist aus Wipfeld, Jahrgang 1459, und ebenfalls Fan des Griechischen. Auch die Schülermitverwaltung – Nahla Atia, Antonia Neumer und Franklin Ritzmann – hat schon neue Impulse bemerkt, dank Bildergalerie und Pflanzen.
Jäger selbst sah im farbkräftigen Bild von Josefine Boger (Q12) auf dem Titelblatt des Programms die Vielfalt des Celtis repräsentiert: "Ich halte dieses Gymnasium für einen unglaublichen Schatz". Der Lehrermangel an Gymnasien, wachsende Belastungen für Schüler- und Lehrerschaft, Entbürokratisierung, Digitalisierung, Prozessbündelung und Deregulierung sind für Jäger weitere Themen. Er fühle sich in Schweinfurt, im Kreisgymnasium mitten in der Stadt, zu Hause, so der neue Chef. Auch musikalisch flogen die Gedanken: Maria Vollmer (10d) spielte Rachmaninow auf dem Flügel, gefolgt von der Big Band mit dem Jazzklassiker "Birdland".
