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Schweinfurt
Robert Bundschuh: Jetzt mehr Zeit für den Liegestuhl
Dank- und Segensfeier für den langjährigen Gesprächsladen-Leiter Robert Bundschuh. Ehrenamtliche bedanken sich bei ihrem "Steuermann", der nun von Bord geht.
Schon mal Probesitzen durfte Robert Bundschuh auf dem Liegestuhl, dem ihm die Ehrenamtlichen zum Abschied schenkten. Christine Schlund würdigte stellvertretend für das Gesprächsladen-Team die gemeinsamen Jahre. 
Foto: Helmut Glauch | Schon mal Probesitzen durfte Robert Bundschuh auf dem Liegestuhl, dem ihm die Ehrenamtlichen zum Abschied schenkten. Christine Schlund würdigte stellvertretend für das Gesprächsladen-Team die gemeinsamen Jahre. 
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:27 Uhr

Abschied, auch wenn es einer in den verdienten Ruhestand ist, ist keine leichte Sache. Der Aussicht auf mehr "Zeit für sich", steht meist reichlich Wehmut gegenüber. Aus der hat auch Robert Bundschuh kein Hehl gemacht, der nach 37 Berufsjahren im pastoralen Dienst, davon fast 22 als Leiter des Schweinfurter Gesprächsladens, nun im Rahmen eines Gottesdienstes in der Heilig-Geist-Kirche verabschiedet wurde. Nicht umsonst war dem Programm für die hervorragend musikalisch umrahmte Dank- und Segensfeier ein Papiertaschentuch beigelegt, mit dem sich völlig wertfrei Tränen der Freude, aber auch des Abschiedsschmerzes trocknen lassen. "Unzählige Begegnungen und Gespräche, viele berufliche Glücksmomente", bilanzierte Robert Bundschuh sein ihn tief erfüllendes Berufsleben. 

Die Würze im Leben und das Salz in der Suppe

Ins Programm eingeklebt war aber auch ein Glasröhrchen mit Kräutersalz. "Ihr habt meinem Leben Würze gegeben, ward das Salz in der Suppe, aber bei Bedarf auch der Pfeffer im Hintern." Mit diesen Worten an die Adresse seiner Mitarbeiter und Ehrenamtlichen erläuterte er, was er  damit sagen will. Heilsam, wie Kräuter eben sein können, sei die Zusammenarbeit gewesen. Das gelte auch für die vielen Gespräche mit den Menschen, die im Gesprächsladen Hilfe suchen. "Unkräuter sind Pflanzen, deren Vorteile und Heilkraft einfach nur noch nicht entdeckt sind." Mit Menschen ist das mitunter nicht viel anders. Helfen, das heilsame in sich selbst zu entdecken, ein Anspruch, dem man im Gesprächsladen täglich immer wieder neu gerecht werden will.     

"Was das Engagement der Ehrenamtlichen im Gesprächsladen betrifft, könnte ich ein Buch schreiben – es wäre ein Gutes", so Robert Bundschuh. Rund 50 waren es in mehr als zwei Jahrzehnten, die im Gesprächsladen als Ansprechpartner zur Verfügung standen.

Christine Schlund gab stellvertretend für das Team des Gesprächsladens dieses Kompliment zurück. "Die Arbeit im Gesprächsladen hat unserem Leben etwas sehr wertvolles gegeben", heißt es in der  von Gabi Schwab zusammengestellten Würdigung. Lernen, was schon alleine aktives Zuhören mit den Menschen macht, sei auch für die Ehrenamtlichen eine grundlegende Erfahrung gewesen. "Ich bin froh, dass ihr meine Mitarbeiter seid und nicht die anderen." Mit solchen humorigen Bemerkungen habe Robert Bundschuh immer wieder Mut gemacht. Mehr noch als Mut, ja sogar Kämpferqualitäten, brauchte er selbst, als die Zukunft und damit die Existenz des Gesprächsladens auf der Kippe stand.  

Mit Humor und Kämpferherz

"Du hast für 'dein Baby Gesprächladen' ein neues Zuhause gesucht und gefunden und wir werden jetzt in deinem Sinne weitermachen", bilanzierte Christine Schlund und bezog sich damit auf den erst kürzlich vollzogenen Umzug von der Manggasse an den Marktplatz und die Tatsache, dass es mit dem Gesprächsladen auch nach dem 1. August unter neuer Leitung weitergeht.

Christine Endres, Abteilungsleiterin Diakonische Pastoral, überbrachte die Abschiedsgrüße von Johannes Reuter (Diözesanreferent für die PastoralreferentInnen), der terminlich verhindert war. Ursula Ebert, Irene Schwarz und Anette Dorn wurden nach teils langjähriger Mitarbeit aus dem Team der ehrenamtlichen Gesprächspartner verabschiedet. Den Abschlusssegen des bewegenden Dankgottesdienstes sprach Stadtpfarrer Joachim Morgenroth. 

 
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