
Mit großem Applaus verabschiedete die RMG-Verbandsversammlung Walter Weinig in den Ruhestand. Nach über 16 Jahren verlässt der Kommunalfachmann den Versorger und bilanzierte in seinem letzten Geschäftsbericht auch sein eigenes Wirken. Weinig erinnerte an die Gründung des Kommunal-Unternehmens vor einigen Jahren, um Gemeindeteile von Schonungen in das Versorgungsgebiet zu integrieren, an den Wasserliefervertrag mit der Stadt Schweinfurt, die die Versorgungssicherheit in den nächsten Jahren gewährleistet und an die vielen Kilometer an neuen und sanierten Leitungen, die in seiner Amtszeit geschaffen oder repariert wurden.
Seinen Dank richtete der scheidende Geschäftsführer an seine Mitarbeiter in der Verwaltung, an den Vorsitzenden Reinhold Stahl und an den Betriebsleiter Alfred Eusemann. Auch bei den Bürgermeistern aus drei Landkreisen bedankte sich Weinig für die Unterstützung und die famose Zusammenarbeit in seiner Zeit bei der Rhön-Maintal-Gruppe. Zu seiner Vita zählt auch die Tätigkeit als Geschäftsführer beim Abwasserzweckverband für die Gemeinden im oberen Werntal. In seiner Bilanz nannte Walter Weinig die gestiegene Bürokratie als Hemmschuh für schnelleres Handeln: in seinen ersten Jahren als Geschäftsführer konnten wichtige Maßnahmen rascher abgewickelt werden, argumentierte der Geschäftsführer.

Die Wasser-Preise für die Verbraucher bleiben gleich, berichtete Walter Weinig und legte eine Kurzform der Bilanz vor, die ausführlichen Daten hatten die Verbandsmitglieder im Voraus sichten können. Finanzbuchhalter Artur Gaus nannte auf Nachfrage die wichtigsten Werte: der Vermögenshaushalt liegt mit 11,5 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, der Vermögenshaushalt – den taxiert Gaus auf 12, 9 Millionen Euro – ist leicht über den Vorjahreszahlen. Die Rhön-Maintal-Gruppe profitierte bei den Ausgaben von günstigeren Stromtarifen, muss dagegen höhere Personalkosten schultern.
Das neue Betriebsgebäude in Waldberg wird 1,25 Millionen Euro kosten. Wie in den Vorjahren auch bestimmen der Ausbau des Leitungsnetzes und die Sanierung bestehender Leitungen die Kostenseite, dazu gesellen sich die Beträge für die Sanierung und Erstellung von Hochbehältern und der Fernleitungsbau. 1,2 Millionen Darlehensvolumen übernimmt die RMG aus dem jetzt aufgelösten Kommunalunternehmen, als Vorratsbeschluss bezeichneten Walter Weinig und Artur Gaus die Darlehensaufnahme von weiteren 7,5 Millionen Euro, die das Gremium einstimmig beschloss. Bei Bedarf, so Gaus, könne man so auf weitere Mittel zurückgreifen.
Ohne Gegenstimme wurden der letzte Geschäftsbericht Weinigs, der Haushalt (inklusive Satzung) und die Ausführungen von Betriebsleiter Eusemann genehmigt. Einstimmig verabschiedete die Versammlung auch den Finanzplan für die nächsten Jahre. Alfred Eusemann verwies auf die Aufgabe, rund 24.000 Haushalte tagtäglich mit Wasser versorgen zu müssen, 14.000 Kubikmeter Wasser benötigt die RMG jeden Tag. Pro Jahr, so das Ziel der RMG möchte man über fünf Kilometer Leitungen sanieren, berichtete Eusemann
In seiner Laudatio für Walter Weinig erinnerte Reinhold Stahl an das komplizierte System der Wasserversorgung, dem vielfältigen Arbeitsfeld des Geschäftsführers. Weinig hatte stets den Blick des Machbaren bewahrt, erklärte der Verbandvorsitzende. Im Namen der Versammlungsmitglieder überreichte Stahl einen Geschenkkorb an den langjährigen "Chef" und einen Blumenstrauß an Weinigs Ehefrau Helga. Nach der offiziellen Verabschiedung von Walter Weinig begrüßte Reinhold Stahl mit Jennifer Triest die neue RMG-Geschäftsführerin. Sie übernimmt ab dem Jahreswechsel offiziell die Geschäfte. Zuletzt leitete Triest das Finanzwesen der Stadt Hammelburg.