Die Lamprechts haben eine Corona-Infektion überstanden. Sie haben aber auch noch anderes überstanden: Trennung, Ungewissheit, Einsamkeit, Schmerzen, Sorgen. Werner Lamprecht (82) und seine Frau Gudrun (75) haben aber nie den Mut verloren. Auch, als Gudrun Lamprecht kurz nach ihrem Mann ebenfalls ins Leopoldina-Krankenhaus eingeliefert wurde, mit einer Covid-19-Infektion.
Man merkt den beiden an, wie froh sie sind, dass alles gut gelaufen ist. Dass sie wieder von Angesicht zu Angesicht miteinander reden können, dass sie wieder beide daheim sein werden in ihrem geliebten Dorf im Landkreis Main-Spessart. Sie sind froh, dass das Leben weitergeht, wenn auch erstmal ein bisschen langsamer, als sie es gewohnt sind. Sie wollen erzählen, was sie durchgemacht haben. Um anderen Mut zu machen. Aber auch, um sich bei den Ärzten und Pflegekräften im Leopoldina zu bedanken.
Zusätzlich zu Corona noch eine schwere bakterielle Infektion
Werner Lamprecht war 33 Tage im Leopoldina-Krankenhaus. Am Donnerstag ist er entlassen worden. Seine Frau war da schon seit ein paar Tage wieder daheim. Sie kümmert sich gewohnt liebevoll-energisch um ihren Mann. Sie war nicht so lange wie er in der Klinik. Nicht nur, weil die Covid-19 -Infektion bei ihr nicht ganz so heftig verlaufen ist. Ihr Mann hatte noch ein anderes, schweres Problem: Eine Bauchfellentzündung. "Ein Loch im Darm", wie er trocken sagt.
Als er mit Bauchschmerzen in die Klinik kam, klingelten gleich die Corona-Alarmglocken, erzählt Oberärztin Dr. Jessica Körber. Der 82-Jährige hatte nämlich erzählt, dass er mit einem Zug aus Richtung Österreich unterwegs gewesen war, dass es ihm seitdem nicht so gut geht. Außer vom Bauch wurde noch eine Computertomographie (CT) von der Lunge gemacht, um sicher zu gehen. Auf ein Ergebnis des üblichen Corona-Tests zu warten, hätte zu lange gedauert, so Dr. Körber. Für die Ärzte ließ das CT-Bild nur einen Schluss zu: Lamprecht hat sich mit dem Coronavirus infiziert.
Operation mit spezieller Schutzkleidung
Für das OP-Team hieß das, in besonderer Schutzkleidung mit Atemmasken operieren. Lamprecht musste gegen zwei schwere Infektionen auf einmal bekämpfen: eine bakterielle und eine virale. Das war nicht einfach, erzählt er. Er war auf der Intensivstation, bekam einen Luftröhrenschnitt, war beatmet. Dass seine Frau dann auch kurze Zeit später in die Klinik eingeliefert wurde, weil sie sich auch mit dem Coronavirus infiziert hat, hat er gar nicht mitbekommen.
"Ich war fit wie ein Turnschuh", sagt Werner Lamprecht. Gesunde Ernährung, keine Zigaretten, kaum Alkohol, viel Bewegung. Das hat sicher dazu beigetragen, dass er sich wieder erholt hat. Und jetzt langsam wieder in den Alltag kommt. "Gestern bin ich das erste Mal mit dem Rollator gelaufen", erzählt er stolz. Über drei Wochen war er gelegen. "Die Muskulatur war weg", erinnert er sich an seinen ersten Aufsteh-Versuch. "Ich bin sofort weggesackt". Was er auch nicht vergisst: wie er um Luft gerungen hat, wie schlecht es ihm ging, nachdem er sich infiziert hatte. "Wer das nicht hat, kann sich nicht vorstellen, wie schlimm das ist."
Geruchssinn verändert, kein Geschmack mehr: Eine mögliche Folge einer Corona-Infektion, die die Lamprechts erlebt haben. Normalerweise kommen diese Sinne wieder zurück. Es kann aber sechs bis zwölf Wochen dauern, bis alles wieder schmeckt und man auch wieder riecht, wie vor der Erkrankung, sagt Prof. Dr. Rensing.
Mobilisierung wichtig
Die Leute wieder zu mobilisieren, auf die Beine zu bringen, ist wichtig, erzählen Andreas Schenker, Pflegedienstleiter operative Intensivstation, und Prof. Dr. Hauke Rensing, Chefarzt Anästhesie und operative Intensivmedizin. "Die Leute in die Normalität zurückzuführen, ist eine wichtige Aufgabe." Wie, hängt immer auch von der Tagesform des Patienten ab. Mobilisation an der Bettkante, Atemtherapie, das alles soll in kleinen Schritten wieder dazu führen, dass jemand im wahrsten Sinn des Wortes wieder auf die Beine kommt.
An einen Moment erinnert sich Gudrun Lamprecht besonders. Am Karfreitag klingelte das Telefon, das Krankenhaus war dran. "Ich gebe Ihnen mal Ihren Mann, er möchte mit Ihnen sprechen." Nach langer Zeit konnten sie endlich wieder miteinander reden: "Ich habe geweint", sagt sie und drückt die Hand ihres Mannes. Ihr Enkelkind weiß jetzt: "Man kann auch vor Freude weinen."
"Die soziale Isolation ist schwierig für Kranke", sagt Prof. Dr. Detlef Meyer, Chefarzt der Chirurgischen Klinik. "Wir brauchen unsere Mitmenschen." Er freut sich sehr, die Lamprechts wieder voller Energie und Freude zu sehen.
Ich frage mich nur wie es sein kann, wenn Herr Lambrecht am Karfreitag aus dem Krankenhaus nach 33 Tagen entlassen worden ist dass er am 2.04.2020 um 11:00 an der Corona Teststrecke am Humbold Gymnasium getestet worden ist?
Ich hatte mich mit dem Ehepaar unterhalten.
Für mich ist der Artikel fragwürdig zumindest was die Zeitschiene angeht.
Den Rest zumindest bezüglich Erkrankung und Aufenhalt Östereich kann ich mich erinnern, da sie davon erzählt haben.
Ich freue mich dass beide wieder gesund sind
Ansonsten steht nur was von 33 Tagen, das wäre dann der 22.03. - andere Termine stehen nicht im Text. Aber vielleicht kann das der Autor ja nochmal prüfen.
Es ist schön, endlich mal eine positive Geschichte zu lesen. Alles Gute weiterhin für die beiden, dass sie schnell wieder auf die Beine kommen.