Die Aussprache bei der Bürgerversammlung im Haus der Bäuerin verlief gelegentlich hitzig – was wohl auch den im Lauf des Abends steigenden Raumtemperaturen geschuldet war. 63 Besucherinnen und Besucher drängten sich im Blaulichtstübchen. Der große Saal im ersten Stock, der früher als Versammlungsort gedient hat, ist aus Brandschutzgründen gesperrt.
Stefan Pohli fragte nach dem Stand bei den Sanierungsplänen, die schon seit Jahren in der Diskussion sind. Hier muss erst noch die Förderkulisse geklärt werden, für den betagten, aber auch ortsbildprägenden Dorfmittelpunkt, mit der Feuerwehr als direkten Nachbarn. In jedem Fall soll es eine Fluchttreppe geben, hinauf zum Obergeschoss.
Warum der Straßenbau noch bis Herbst dauert
Ein "Aufregerthema" in Holzhausen ist derzeit die millionenschwere Sanierung und Erweiterung der gesperrten Gemeindeverbindungsstraße nach Maibach, mit Schaffung eines Radwegs. Siegfried Kraus hat als Landwirt Probleme, auf seinen Acker zu gelangen, durch die Abbruchkante eines Grabens. Auf die Bürgerversammlung folgte am Tag darauf ein Ortstermin mit Bürgermeister Willi Warmuth, angedacht ist eine Aufschotterung der Problemstelle.
Der Straßenbau selbst soll "schon fast fertig" sein. Julia Krauß äußerte Unverständnis, warum die Sanierung dann noch bis Herbst dauern wird. Die Baufirma habe später angefangen, meinte Warmuth. Man sei froh, dass man Firmen und Architekten gefunden habe angesichts der Auftragslage. Das gemeinsame Projekt mit der Nachbargemeinde Poppenhausen hat sich zudem in Straßen- und Radwegebau unterteilt. Bis Oktober soll die Strecke nun fertig sein. "Gebt endlich Gas!" forderte ein Besucher launig.
Vor allem Paketdienstfahrer nutzen die Abkürzung
Durch Überschwemmungen richtet der Biber einigen Schaden an, der als Baumeister am Bach zwischen Holzhausen und Pfersdorf aktiv ist. Die Gemeinde hofft hier auf die Naturschutzbehörde. Unmut gibt es auch wegen überhöhter Geschwindigkeit auf dem Schotterweg am östlichen Ortsrand. Hier wird gerne einmal schneller als die erlaubten zehn Stundenkilometer gefahren. Früher hat die Gemeinde mit Schwellen abgebremst: "Man darf nicht mehr mit Hindernissen Geschwindigkeit rausnehmen", sagte Warmuth. Laut Anwohnern sind es vor allem Paketdienstfahrer, die den Weg als schnelle Abkürzung zur Siedlung nutzen. In diesem Fall eine Tafel mit Geschwindigkeitsanzeige aufzustellen, bringe wohl wenig, so der Rathauschef.
Es habe eine Verkehrsschau zusammen mit der Polizei gegeben, meinte Thomas Markert als neuer Bauhofleiter, die Schwellen hätten wieder entfernt werden müssen. Einzige Alternative zur jetzigen Situation wäre die Komplettsperrung. Die Gemeinde will nun prüfen, wie man den Weg aus dem "Navi" herausnehmen kann, das die Fahrer offenbar auf diese Route lotst.