
Wer schon mal die Wipfelder Nikoläuse engagiert hat, weiß: Die Truppe ist mit Herzblut unterwegs. Für einen guten Zweck machen sich die Dreierteams aus Nikolaus, Knecht Ruprecht und Rentier (Fahrer) auf den Weg zu Familien, Firmenfeiern, Altenheimen, Krankenhäusern. Die Mission: Kindern eine Freude machen. Und zwar im doppelten Sinn. Die Wipfelder Dreierteams verteilen viel Lob und vielleicht auch mal ein bisschen Tadel an die Kinder gegen Spenden. Und die gehen an die Station Regenbogen für krebskranke Kinder in Würzburg.
Sind's jetzt 28 oder 29 Jahre, seitdem die Nikos für die Kinderkrebsstation Geld sammeln? Weiß keiner im Moment bei der traditionellen feierlich-lustigen Spendenübergabe bei Hildegard Gais, der effizienten Organisatorin der Aktion. Sie koordiniert die Teams, weiß genau, wer gerade wo unterwegs ist. "Ich kann organisieren, aber ohne euch kann ich gar nichts machen", sagt die 71-Jährige inmitten ihrer Nikoläuse, Knechte und Rentiere. Und was sagen die? "Das ist eine Teamleistung. Aber ohne die Hildegard geht gar nichts."
Fünf Gruppen, 54 Einsätze
Fünf Dreier-Gruppen waren 2018 unterwegs bei 54 Einsätzen, bis nach Würzburg und in Richtung Main-Spessart. Die Truppe ist stolz, dass sie einen guten Namen hat. Und die Truppe ist erfolgreich. 8800 Euro steht auf dem Scheck, den Heidrun Grauer von der Elterninitiative leukämie- und tumorkranke Kinder entgegennimmt. "Oh, das übertrifft aber alles", sagt sie, als sie den Scheck sieht. "Spitze". Hildegard Gais und ihre Truppe sind auch beeindruckt über das Rekordergebnis. Dazu hat eine 2000-Euro-Spende einer Gruppe verholfen, die aber nicht genannt werden möchte.
Knapp über 88 000 Euro haben die Wipfelder Nikoläuse schon gesammelt für die Elterninitiative. Heidrun Grauer ist gerührt. Mit dem Geld wurde zum Beispiel eine ambulante Krankenschwester eingestellt, werden Elternwohnungen eingerichtet und finanziert. "Wir haben 5000 Übernachtungen im Jahr in den Elternwohnungen." Oder die Kinderpalliativ-Abteilung der Malteser unterstützt: Dank der Spende gibt es einen Sozialpädagogen, der Familien unterstützt, ihnen hilft.
Anekdoten und Gemeinschaftsgeist
Jedes Jahr ist die Spendenübergabe eine fröhliche Veranstaltung. Anekdoten werden erzählt. Wie einmal ein Kind ein Spielzeugschwert genommen hat, es in Richtung Nikolaus schwang und rief: "Du hast mir gar nichts zu sagen". Oder wie die Truppe säckeweise Geschenke zu Kindern brachte zum Nikolaustag. "Was machen die Eltern an Weihnachten?", fragen sie sich immer noch verwundert.

Hildegard Gais erzählt auch gern, dass sie schon mal Tadel verteilen musste, weil Knecht oder Nikolaus einen Schnaps getrunken haben. Früher gehörte das wohl zum Begrüßungsritual. Mittlerweile amüsieren solche Geschichten die Jüngeren in der Truppe. Im Wipfelder Nikolaus-Team dabeizusein, ist bei vielen Familien Tradition. "Viele haben gesagt, wenn die Kinder groß sind, machen sie auch mit", freut sie sich.
Zur Tradition gehören aber auch die Jägerschnitzel, die Hildegard Gais zur Belohnung für die Truppe macht. 38 waren es heuer, knusprig, übertellergroß, mit Spätzle, Endiviensalat und einer köstlichen Soße. Übrig bleibt meistens kaum was. Und jeder freut sich auf seinen Einsatz zwischen dem 1. und 21. Dezember. Und auf die legendären Schnitzel.
Wer die Nikoläuse buchen möchte: Hildegard Gais ist zu erreichen unter Tel.: (0 93 84) 505