Der Reitverein Schweinfurt macht sich fit für eine große Zukunft, sowohl personell als auch räumlich. Den ersten Schritt dazu erledigten die 23 Mitglieder (von 111) bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung, indem sie zwei neue Gesichter in den Vorstand wählten: Katja Mrowietz-Wagner als Nachfolgerin von Sophie Müller als Kassiererin und Claudius Mrowietz, Ehemann der neuen Kassiererin, als neuen technischen Leiter für den ebenfalls zurückgetretenen Sven Kornetzki.
Damit erfüllten die Mitglieder den Herzenswunsch ihres Vorsitzenden Markus Seubert und seiner Stellvertreterin Cornelia Taubmann nach „Verstärkung für den Vorstand“. Einzig das Amt des Schriftführers konnte nicht neu besetzt werden, weshalb es bis zur ordentlichen Jahreshauptversammlung bei der aktuellen Interimslösung bleibt: die Reitlehrerin Karin Voshage ist als Assistentin der Vorstandschaft als Mini-Jobberin angestellt und übernimmt die Schriftführung für den Verein. Im zweiten Teil der Versammlung stellte Seubert eine Sanierung der Anlage einem Neubau an anderer Stelle gegenüber.
Die Erleichterung über die beiden Neuen im Vorstand stand Seubert regelrecht auf der Stirn geschrieben. Er hatte schon zusammen mit Cornelia Taubmann an einer Drei-Personen-Regelung getüftelt, in der eben drei Leute die Aufgaben von fünf unter sich aufteilen. Das befanden einige der anwesenden Mitglieder als „nicht sehr glücklich“, weshalb sie in ihren Reihen das Ehepaar Mrowietz-Wagner für die beiden Posten ausguckten.
Nachdem das Amt der Kassiererin schon im Vorfeld weitestgehend geklärt worden war, musste nur noch der Ehemann bearbeitet werden. Das übernahm nicht die Frau, sondern Stefan Endres. Er erklärte sich bereit, dem technischen Leiter tatkräftig unter die Arme zu greifen. Und nachdem auch Seubert angekündigt hatte, Mrowietz nicht allein stehen zu lassen, fiel es dem Vorgeschlagenen auch nicht schwer, zuzustimmen. Beide wurden übrigens mit großer Mehrheit in ihre Ämter gewählt.
Reitanlage ist in die Jahre gekommen
Was dem Vorsitzenden noch Kopfweh bereitet ist die in die Jahre gekommene Reitanlage. Allein die Strom- und Heizölrechnungen „fressen mich auf“. 8000 bis 9000 Euro für Öl und 7000 Euro für Strom, beides pro Jahr, schreien nach einer energetischen Sanierung. Bei der Gelegenheit könnten unter anderem auch die Paddocks erneuert werden, und am Raum mit dem Öltank hat sich der Zahn der Zeit gescheit vergnügt.
Seubert hat mit noch nicht allzu spitzem Bleistift gerechnet und schätzt die möglichen Sanierungskosten mitsamt einer komplett neuen Heizungsanlage auf „ganz grob 315000 Euro, noch ohne Zuschüsse, Förderung und Eigenleistung“. Immerhin spart der Verein mit seiner angespannten finanziellen Lage 25000 Euro durch Entgegenkommen der Lieferanten für Stroh und Heu.
Diese 315 000 Euro für die Sanierung sind schon fast ein Schnäppchen gegenüber einem möglichen Neubau an anderer Stelle, den Seubert noch viel gröber auf gut und gerne eine Millionen Euro schätzte. „Ich taste mich gerade bei der Stadt vor, ob sie überhaupt ein passendes Grundstück für uns hätten, auf Erbbaurecht, wie das jetzige auch“, sagte er.
Diskussion über Neubau bei Mitgliederversammlung
Eine Diskussion über diese richtungsweisende Entscheidung will Seubert erst bei der ordentlichen Jahreshauptversammlung mit allen dann anwesenden Mitgliedern führen. Mit der außerordentlichen Versammlung und dem nun aus vier Leuten bestehende Vorstand ist der erste Schritt in die Zukunft getan, zur Ordentlichen wird noch fristgerecht eingeladen, sobald der Termin feststeht.