
Die Ergebnisse der Wahlen bei der TG waren eindeutiger als die der Bundestagswahlen am gleichen Wochenende. Georg Appold wurde in der Hans-Appold-Halle als Vorsitzender des größten Schweinfurter Vereins einmütig bestätigt, ebenso wie Reginhard von Hirschhausen sowie (letztmalig) Heribert Weber als Vorstandsmitglieder, bei jeweils eigener Enthaltung. Anita Dietrich wird neue sportliche Leiterin, Katja Potzel deren Nachfolgerin als Schriftführerin, Schatzmeisterin bleibt Sabine Horz. Die Damen wurden einstimmig gewählt. Als Kassenprüfer fungieren Dagmar Schöller, Peter Edelmann, Holger Beer, Elke Braum und Jochen Giegler.
Der bisherige Sportliche Leiter Jürgen Kolbe ist nun Beauftragter für das 100 Jahre alte Mainbad. Ein wenig wehmütig blickte Kolbe auf die Höhepunkte seiner Amtszeit zurück, mit Bayerischem Landesturnfest oder dem Besuch einer Hochzeit in Indien: Die Liebe von Minto Mathew aus der "multikulturellen" Cricket-Abteilung gehört auch, aber nicht allein dem indischen Nationalsport.
Die TG hat bereits einige Blessuren aus der Zeit der Lockdowns und Totalabsagen kuriert. Die Austritte seien im bayernweiten Vergleich nicht ungewöhnlich gewesen, betonte Georg Appold zu Beginn der Hauptversammlung. Gefehlt habe es mangels Sportangeboten aber an Eintritten. Sank die Zahl der Mitglieder zum Jahresanfang um 204 auf 2350, hat sie sich nach Wiederaufnahme des Sportbetriebs im Juni wieder bei 2499 konsolidiert.
Appold wies in seinem Jahresbericht auch auf die rund 800 Nichtmitglieder hin, die an Kursen teilgenommen hätten, davon 686 Personen an Reha- sowie 50 Kinder an Schwimmkursen. "Veränderung gehört zum Alltag eines Sportvereins": JuJutsu ist ebenso Geschichte wie der aktive Faustball, die Dance Academy ging eigene Wege. Erst "online", dann mit Präsenzangeboten hat dafür Zumba, Modern & Jazz Dance sowie Stretching gestartet. Einige Übungsleiterinnen wurden verabschiedet. Es gab einen virtuellen Main City Run, Anita Dietrich bewährte sich als Corona-Beauftragte.
Noch kein Angebot liegt für die Sanierung von Dach und Fassade der Tennishalle vor, nachdem zunächst eine Summe von 362 000 Euro im Raum gestanden hatte. Damit ist auch der Zuschussantrag bei Stadt und BLSV ausgebremst. Dennoch: "Es gibt keinen Grund, pessimistisch in die Zukunft zu schauen", fasste der Vorsitzende zusammen. Der vorläufige Jahresabschluss 2020 sei erfreulich.
Schatzmeisterin Sabine Horz ließ ebenfalls keine Krisenstimmung aufkommen. Man habe coronabedingt weniger Einnahmen, aber auch weniger Ausgaben gehabt. Etwas Sorgen bereitet der Schwund bei den Mitgliederbeiträgen. Zum ersten Mal hätte es mehr Fördermittel als eigene Einnahmen gegeben. 2022 bliebe es bei den doppelten Vereinspauschalen von Stadt und Freistaat. Zur Sanierung der Turnhalle wurde ein weiteres Darlehen von 150 000 Euro genehmigt.
Überschaubar waren die Berichte aus den Abteilungen. Die Fechter betrieben Nachwuchswerbung beim Ferienspaßprogramm, auch im Bereich Big Band, Badminton, Ballett und Tanz, Ballschule, Cricket, Fußball, Gymnastik, Handball, Judo, Kampfsport, Karate, Korbball, Laufen/Triathlon, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen/Aquaball, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball, Behinderten-, Breiten- und Vitalsport läuft der Motor langsam wieder an.