
Der Lülsfelder Gemeinderat hatte zu seiner jüngsten Sitzung den geschäftsführenden Vorstand der Überlandzentrale (ÜZ) Mainfranken, Gerd Bock, eingeladen. Es ging um eine Vereinbarung der Gemeinde zur Teilnahme an dem "energieeffizienten Netzwerk für Kommunen". Dahinter verbirgt sich die Grundidee, die regenerativ erzeugte Energie im Betreuungsgebiet der ÜZ effizient zu verwalten und Einsparpotenzial zu verwirklichen.
Bock schilderte ausführlich den derzeitigen Stand dieses Projektes, das noch in diesem Sommer starten soll und auf drei Jahre angelegt ist. Wichtig sei vor allem der ganzheitliche Ansatz. Hier haben inzwischen rund 40 Gemeinden Interesse bekundet. Wegen der hohen Anzahl würden diese dann in vier sogenannte "Netzwerke" mit je zirka zehn beteiligten Kommunen, darunter auch der Landkreis Schweinfurt, aufgeteilt.
Eine Million Euro an Fördergeldern
Aufgrund dieser Nachfrage läge jetzt auch schon die Zusage über eine öffentliche Förderung in Höhe von einer Million Euro pro Jahr vor, führte Bock weiter aus. Jede Kommune könne also mit einer Förderung von rund 25 000 Euro rechnen. Ziel der Netzwerkbildung sei es, voneinander zu lernen.
Bock wusste, dass in der näheren Umgebung bereits viele positive Beispiele umgesetzt wurden. Von intelligenter Gebäudetechnik, energieeffizienten Kläranlagen, moderner Beleuchtungstechnik oder Eigenstromerzeugung konnte er den Räten berichten. Um diese einzelnen Lösungen zu verbreiten und erworbenes Wissen auszutauschen, soll im jeweiligen Netzwerk pro Quartal ein Erfahrungsaustausch möglichst vor Ort stattfinden.
Energietechnische Beratung
Außerdem, so Bock, könne von technischer Seite eine wissenschaftliche energietechnische Beratung angeboten werden. Hier konnte das Institut für Energietechnik (IFE) aus Amberg als erfahrener und kompetenter Partner zu diesen Themen gewonnen werden. Nach Abzug der Förderungen käme auf die Gemeinde ein Eigenanteil von etwa 1200 Euro pro Jahr zu.
Da Gerd Bock auch alle offenen Fragen der Räte souverän beantworten konnte, stimmten diese vorbehaltlos zu, die entsprechenden Verträge mit der ÜZ und der IFE abzuschließen. Die Auftaktveranstaltung soll bereits am 12. Juli stattfinden.
Änderung der Friedhofssatzung
Anschließend wurde eine Änderung der Friedhofssatzung genehmigt. Darin ging es um eine Regelung zur Beschriftung der Urnenröhren. So wurde die Vorgabe einer schwarzen Schriftfarbe und einer vorgegebenen Schriftart entfernt. Die Schriftgröße bleibt bei 40 Millimeter.
Danach informierte Bürgermeister Wolfgang Anger über eine Anfrage der Stadt Volkach zur Unterstützung bei der Sanierung und dem Betrieb des Volkacher Freibades. Anger argumentierte, den Vorschlag abzulehnen, da in der Vergangenheit eine ähnliche Anfrage der Stadt Gerolzhofen ebenso abgelehnt wurde. Der Gemeinderat folgte dieser Einschätzung einstimmig.
Zusammenlegung von Bauplätzen
Länger als gewöhnlich diskutierten die Räte über eine Bauplatz-Kaufanfrage. Das Besondere, der potenzielle Neubürger wünschte sich die Zusammenlegung von zwei Bauplätzen, um einen größeren Bauplatz erwerben zu können. Gemeinderat Ulrich Schemmel vertrat die Meinung, dass aufgrund der vorliegenden Nachfragen eine Zusammenlegung nicht sinnvoll wäre. "Nachfragen sollten möglichst positiv beschieden werden", war die Meinung des Bürgermeisters. Man müsse froh sein über jeden Bauwilligen. Der Gemeinderat stimmte mit zwei Gegenstimmen für die Zusammenlegung und den Verkauf.