Einen Gottesdienst "in Lebensfarben" hatten die Lehrerinnen Nadine Friedrich, Liane Möller-Brand und Andrea Darandick-Jörg mit den Schülerinnen und Schülern am Schulhaus Stammheim zum Ende des Schuljahres 2021/22 vorbereitet.
Die Erzählung vom "Vier-Viertelland" mit seinen ursprünglich bunt geborenen und durch die Vorurteile der Erwachsenen einfarbig erzogenen Kinder, bildete die Grundlage der Wortgottesfeier, die Pfarrer Thomas Amrehn zum Schuljahresschluss mit den Schülerinnen und Schülern auf dem Schulhof in Stammheim feierte.
"Das Leben hat sich im vergangenen Schuljahr nie einfarbig gezeigt", so der Geistliche, "es gab für jede und jeden die schillernden Erfahrungen von Erfolg, Gemeinschaft und Freude, aber auch das Grau des Alltags und das Schwarz von Streit, Gewalt und Auseinandersetzung, in der Familie und der Schule bis hin zum Krieg in der Ukraine."
Ein Kind namens Erbs hatte es in der Geschichte gewagt, die einfarbigen Grenzen zu überschreiten und Freude am bunten Leben bei anderen zu wecken. So verließen die SchülerInnen die ihnen zugewiesenen einfarbigen Felder und feierten im Friedenslied "Schalom chaverim" die Gemeinschaft ohne Vorurteile und Grenzen.
Miteinander blickte man auf den von den Schülerinnen und Schülern bereits zu Ostern gestalteten Regenbogen und stellte fest, dass auch Jesus am Kreuz Grenzen sprengte und die Liebe Gottes als Segen für alle weitergab. "Regenbogen, buntes Licht, deine Farben sind das Leben. Gott verlässt die Erde nicht, hat sein Zeichen uns gegeben", sangen die Kinder als Refrain zu den in den Farben des Regenbogens vorgetragenen Segenswünschen, die die Pädagoginnen den feiernden Kindern, aber auch den Familien zuhause und den Kindern in der Ukraine und den anderen Krisengebieten der Welt zusprachen.
Die SchülerInnen hatten mit Hilfe ihrer Fachlehrerin Freundschaftsbänder in Einzelfarben vorbereitet, die am Ende des Gottesdienstes als Zeichen der Gemeinschaft unter den Kindern ausgetauscht wurden, so dass ein buntes Band entstand, das man als Erinnerungs- und Segenszeichen mit in die Ferien nahm.
Es war sehr spürbar, mit wieviel Herzblut die Kinder bei der Vorbereitung des Gottesdienstes mit ihren Herzen dabei waren, wie groß die Freude war, dem Erlebnis von Gemeinschaft im Gottesdienst einen Platz zu geben. Viele Stammheimer blieben verwundert und auch neugierig am Schulareal Stammheim stehen, um zu sehen, wie eine Schulgemeinschaft hier betet, singt, tanzt und miteinander feiert, ein Stück weit mitzuerleben, wie Beten, Singen und Tanzen in einem Gottesdienst die Herzen der Kinder erreicht hat.
Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)