
"Red Wednesday" (roter Mittwoch) - mit dieser Aktion will das internationale Hilfswerk "Kirche in Not" ein Zeichen für Religionsfreiheit setzen "Hunderte Millionen Christen leben rund um den Erdball in einem Umfeld, in dem sie gewaltsam verfolgt, diskriminiert oder an der freien Ausübung ihres Glaubens gehindert werden", erklärt Kirche-in-Not-Geschäftsführer Florian Ripka den Hintergrund der Aktion.
Das Hilfswerk bietet finanzielle Unterstützung für Hilfsprojekte weltweit, um Christen in Not zu helfen. Um diese Verfolgung sichtbar zu machen, lädt "Kirche in Not" seit 2015 ein, Kirchen und staatliche Gebäude rot anzustrahlen, für die verfolgten Christen, aber auch die Menschen anderer Religionen, die unter Verfolgung leiden, wegen ihres Glaubens verachtet werden, ja sogar tätlich angegangen werden, zu beten.
An dieser Aktion nimmt seit einigen Jahren auch die Pfarreiengemeinschaft St. Raphael teil. In diesem Jahr wurden die drei Kirchen in Gernach, Unter- und Oberspiesheim der Zeit von 18 bis 22 Uhr rot angestrahlt, alle waren eingeladen zum stillen Gebet in den Kirchen.
Die Verfolgung von Christen hat weltweit zugenommen, denkt man nur an Länder wie Afghanistan oder Nordkorea. Dramatisch auch die Lage in Afrika, südlich der Sahara-Wüste: Nigeria, Burkina Faso, Kamerun, Mali und Niger werden von einer Welle religiös motivierter Gewalt heimgesucht. Allein in Nigeria liege die Zahl motivierter Tötungen auf 5014 gestiegen, wird berichtet. In Nordkorea wird nach den christlichen Hauskirchen gefahndet. Ihre Entdeckung bedeutet Hinrichtung oder ein Leben in Lagern für politische Gefangene. Dort gibt es Folter, sexuelle Unterdrückung, schlechte Lebensbedingungen.
Es ist aber auch festzustellen, dass sich zunehmend ein gesellschaftliches Milieu entwickelt hat, in dem andere Religionsgemeinschaften, wie die Juden oder die Muslime zunehmend mehr Anfeindungen und Bedrohungen erfahren, angeheizt durch den Hamas - Überfall. Der Red-Wednesday wendet sich auch gegen diese Form der Intoleranz gegenüber den Menschen anderen Glaubens, will durch sein Zeichen der rot erleuchteten Kirchen auf die Verfolgung hinweisen, aber auch zu Toleranz und Dialog auffordern.
Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)
