Sorgenfalten bereitet Kämmerer Christian Konrad, Bürgermeister Manuel Kneuer und dem Gemeinderat das deutlich gesunkene Nettosteueraufkommen der Gemeinde Gochsheim. Dieses lag 2022 bei 7,719 Millionen und sank 2023 auf 5,054 Millionen Euro, den niedrigsten Betrag seit 2018. Die Hauptgründe dafür sind: die gesunkene Gewerbesteuer und die um 274.000 Euro gesunkene Schlüsselzuweisung, da sich diese noch am guten Vorjahresergebnis orientiert. Ein kleines Trostpflaster ist derzeit noch die Einkommensteuerbeteiligung, die mit 4,010 Millionen Euro höher ausfiel als erwartet.
Während die Zuführung an den Vermögenshaushalt seit 2012 immer im siebenstelligen Bereich lag, 2022 lag sie bei 3,315 Millionen, sank sie 2023 auf 736.000 Euro. Konrad hofft, dass dies ein einmaliger Ausrutscher nach unten war. Der Kämmerer griff einige Einzelbereiche heraus. Im Bereich Wald-, Forst- und Landwirtschaft erwuchs durch den hohen Schadholzanfall weniger Zuschussbedarf, da deutlich mehr Holz verkauft werden musste. Bei der Kindertagesbetreuung stiegen zwar die Kosten, aber auch die staatlichen Zuwendungen.
Die größten Posten bei den Investitionen im Vermögenshaushalt waren die energetische Sanierung der Grundschule, die Erneuerung der Lüftungsanlage im Hallenbad, beide Bereiche des Breitbandausbaus (Höfeprogramm und Verwaltungsgebäude), Kanal- und Straßenbau beziehungsweise -sanierung, der Anteil an der Stadtentwässerung, Investitionen für die Energieversorgung und der Grunderwerb. Zum 31. Dezember 2023 betrug der Schuldenstand 2,186 Millionen Euro und die Rücklagen stiegen auf 7,325 Millionen, da viele kostenintensive Maßnahmen noch nicht abgeschlossen bzw. abgerechnet waren.
Fazit der im Gemeinderat erfolgten Kassenschau: Es gilt verstärkt, die geplanten Ausgaben im Auge zu behalten, damit der Handlungsspielraum künftig wieder größer wird.