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GEROLZHOFEN
"Raum für Applaus": Bühne frei für Talente
Von unserer Mitarbeiterin Yvonne Bauer
 |  aktualisiert: 26.02.2013 12:03 Uhr

„Ein Raum, eine Bühne, Scheinwerferlicht, Akteure, Publikum – mehr braucht es nicht, dann kommt der Applaus. Hoffentlich!“ Was Silvia Kirchhof anfangs noch als vage Hoffnung äußerte, wurde im Laufe des Abends mehr als erfüllt. Unter dem Motto „Raum für Applaus – Offene Bühne für Talente“ hatte Kirchhof im Rahmen der Gerolzhöfer Kulturtage ein abwechslungsreiches Programm organisiert, das in jeglicher Hinsicht zu einem durchschlagenden Erfolg wurde.

In der evangelischen Erlöserkirche bot sie den Raum, sich und sein Talent vor Publikum zu präsentieren. Eine Vielzahl von Akteuren nahm dieses Angebot an. Ebenso gut kam die Idee auch beim Publikum an, das den Zuschauerraum bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Wirklich unvergesslich wurde der Abend aber erst durch die facettenreichen Auftritte der Akteure.

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Den Beginn machte die Jugendtheatergruppe „Geo on Stage“ unter der Leitung von Theaterpädagoge Horst Kiss, der zusammen mit Silvia Kirchhof durch das Programm führte. In verschiedenen, teilweise selbst inszenierten Episoden bewiesen die neun Jugendlichen ihr schauspielerisches Können und eine bemerkenswerte Bühnensicherheit.

Gesungen wie Adele

Danach verzauberte Simon Barth mit seinem Klavierspiel die Zuhörer. Musikalisch ging es weiter mit Corina Keller und Marc Arleth, die von Simon Barth am Klavier begleitet „A thousand years“ von Christina Perri und „Someone like you“ von Adele sangen und damit gleichzeitig Stimmgewalt und Emotionen auf die Bühne brachten.

Ingrid Henkelmann rezitierte „Das Riesenspielzeug“, eine Ballade von Adelbert von Chamisso, die sie schon seit ihrer Kindheit begleitet. Shadia und Michelle brachten mit ihrem beeindruckenden Lichtertanz orientalisches Flair in das Programm. Rasant und humorvoll schlug dann Christine Fritz eine Schlacht der Wörter nach Art eines Poetry Slams, ein Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer in einer vorgegebenen Zeit selbst geschriebene Texte vortragen und inszenieren.

Geschichten und Tanz

Mit Violinen-Duetten, gespielt von Marina Andreeva und Hanswalter Schmidt-Coste sowie Andreeva und ihrer achtjährigen Tochter Vanessa, endete der erste Teil des Abends. Während der Pause konnten die Gäste im Foyer eine Ausstellung von Kindergemälden betrachten, die in einem Kindermalkurs von Richard Wolf entstanden sind, oder dem Künstler selbst bei der Arbeit über die Schulter schauen.

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Den Auftakt nach der Pause machte dann das Kleine Stadttheater Gerolzhofen unter der Leitung von Silvia Kirchhof mit einem Grundkurs in Schauspielerei. In kurzen Szenen machten die Laiendarsteller auf eine sehr unterhaltsame und zugleich anschauliche Art und Weise die Bedeutung und Wirkung des körperlichen Ausdrucks deutlich.

Talentierte Stadtteilmanagerin

Anschließend las Ursula Wyputta eine selbst geschriebene Geschichte, zu der sie durch das Gemälde „Die Frau mit den grünen Strümpfen“ von Egon Schiele inspiriert worden war. Die Schülerinnen und Schüler vom Tanzstudio „Dance Academy“ brachten unter der Leitung von Nathalina Ebel sowohl graziöse Eleganz mit Balletttanzeinlagen als auch mitreißende Hip-Hop-Tänze auf die Bühne. Dabei zeigte Stadtteilmanagerin Ganna Kravchenko ihr außergewöhnliches tänzerisches, aber auch schauspielerisches und vor allem komödiantisches Talent.

Mit einem Augenzwinkern betrachtete Hildburg Aue in ihrem selbst verfassten Gedicht die Wandlung des männlichen Kopfschmucks im Laufe der Jahre. Schließlich gaben Anja Heß-Ludwig und Christine Haupt mit ihrem kabarettistischen Stück als „Lotte und Jette“ einen Einblick in Frauengespräche – Wand an Wand auf der Toilette.

Am Ende des fast dreistündigen Programms, in dem jeder Beitrag das Publikum auf seine eigene individuelle Art begeistert hatte, blieb Silvia Kirchhof nur der Dank an alle Helfer hinter den Kulissen, die sie bei der Vorbereitung und Durchführung des Abends unterstützt hatten, insbesondere Klaus Müller, der für die Technik zuständig war.

Der größte Dank und Respekt gebührte allerdings den Akteuren, die den Abend zu dem machten, was er war: ein einzigartiges, aber hoffentlich nicht einmaliges Erlebnis.


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