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Grettstadt
Radweg statt "Bimmelbahn" durch Grettstadt?
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 21.03.2022 02:21 Uhr

Die Gemeinderatssitzung im alten Rathaus begann mit einer Schweigeminute. Bürgermeister Ewald Vögler sprach mit Blick auf die Ereignisse in der Ukraine von einem "Krieg gegen westliche Werte" und einem "Morden an Frauen und Kindern". Dem Rathauschef war bewusst, dass die Lage generell schwierig ist, genau zwei Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown: "Die Werte sind so hoch wie nie." Die Belastung der Verwaltung, etwa durch Quarantänemaßnahmen, sei enorm, entsprechend kämen viele Vorhaben und Projekte langsamer voran als gewünscht.

Das Gremium wagte dennoch einen Blick in die Zukunft. In diesem Fall ging es um die Trasse der umstrittenen Steigerwaldbahn, die derzeit ungenutzt durch Grettstadt verläuft. "Wir halten seit Jahren an einer Aufhebung der Bahnlinie fest", betonte Vögler. Der Bürgermeister sieht aktuell im Raum stehende Nutzungskonzepte, zum Beispiel eine langsam fahrende Touristenbahn, skeptisch. Vögler sprach von einer "Bimmelbahn".

Zur Motivation der Anlieger-Gemeinden, die Strecke zu entwidmen, werde von manchen Gruppierungen "Unsinn" behauptet. Vögler wies öffentliche Kritik zurück, wonach es der Kommune lediglich um Zugriff auf Flächen für ihre eigene Entwicklung gehe. Analog zu anderen Anrainern, wie Gochsheim oder Sulzheim, wolle man sich verpflichten, das Band als solches nicht zu zerschneiden, um Möglichkeiten für künftige, wirtschaftlich sinnvolle Mobilitäts- und Umweltkonzepte zu haben. Schon jetzt wäre ein Radweg möglich. Andreas Schech hielt Abwarten für sinnvoll. Er vermutet, dass es in 20 Jahren neue Verkehrskonzepte geben wird. Der Gemeinderat stimmte dem prinzipiellen Erhalt des Trassenbands zu.

Bezüglich der Fortschreibung des "Landesentwicklungsprogramms" legt die Gemeinde Wert darauf, dass ländliche Räume und die bayerischen Ballungszentren weiterhin gleichwertig behandelt werden. Seitens des Gemeindetags war im Rahmen des kommunalen Beteiligungsverfahrens Unmut laut geworden. Befürchtet wird, dass die Versorgung und der Ausbau kleiner Kommunen künftig zu Gunsten der "Großen" ins Hintertreffen geraten könnte.

 
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  • M. K.
    Wenn "Vögler ... öffentliche Kritik zurück [wies], wonach es der Kommune lediglich um Zugriff auf Flächen für ihre eigene Entwicklung gehe" , würde mich ja dann die wahre Motivation, sich ständig so massiv gegen den Erhalt der Bahn zu stellen, interessieren.
    Also bitte eine konkrete Antwort: Warum muss die Bahn nun tatsächlich aus Sicht der Gemeinde unbedingt weg?
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  • O. S.
    scheinbar weiß das kleine Grettstadter Bürgermeisterlein immer noch nicht ,daß parallel zur Bahnschiene und zur Straße bereits ein Fahrradweg existiert oder ist dieser bereits für eine Cross-Schnellradstrecke oder eine Seilbahnstrecke mit Gondeln vorgesehen.
    Wenn Vögler von einer Bimmelbahn spricht, hat er und mit Sicherheit auch ein Teil seiner unwissenden Gefolgsleute, sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, die Pläne zur Reaktivierung der Steigerwaldbahn objektiv ins Auge zu fassen.
    Die Reaktivierung bringt viele Vorteile: klimatechnisch, wirtschaftlich, touristisch, entwicklungstechnisch, Sicherheit für jung und alt, Arbeitsplätze, Entlastung des Verkehrs, Pendlerverkehr (man schaue sich nur die exorbitanten Kraftstoffpreise an), Verkehrssicherheit und vieles mehr.
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  • I. E.
    Sehr geehrter Herr Soellner,
    inhaltlich stimme ich Ihnen absolut zu!
    Allerdings ist das mit dem "Bürgermeisterlein" doch unter Ihrem Niveau, oder? Ganz egal, was die Gegner einer Reaktivierung für einen Unsinn vorbringen - selber auf das Niveau herabsinken, führt eher dazu, dass man selber nicht ernstgenommen wird.
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  • O. S.
    eigentlich haben Sie recht
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  • F. W.
    sie haben Recht... so viele Beleidigungen und wenigen Argumente, die ich bisher gelesen habe...

    so jemanden nehme ich garantiert nicht ernst ich verstehe nur die Redakteure nicht, die manches freischalten... immerhin wurde auf 'melden' manches gelöscht.

    auf jeden Fall danke ich Herrn Vögler mit seinem Gemeinderat
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