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KREIS SCHWEINFURT
Radwanderwege: Checken, dass es rund läuft
Attraktive Radwege durchziehen bereits den Landkreis Schweinfurt, hier der Wern-Radweg bei Pfersdorf. Zur Optimierung des Angebots beteiligt sich der Landkreis am Kooperationsprojekt „Benchmark Radtourismus“.
Foto: Silvia Eidel | Attraktive Radwege durchziehen bereits den Landkreis Schweinfurt, hier der Wern-Radweg bei Pfersdorf. Zur Optimierung des Angebots beteiligt sich der Landkreis am Kooperationsprojekt „Benchmark Radtourismus“.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:00 Uhr

Radtourismus boomt, auch in der Region ist der Aufschwung seh- und spürbar. Es sind vermehrt Zweiräder unterwegs, und es werden neue Radwege gebaut. Obwohl die Wege im Landkreis schon gut vernetzt sind und die Beschilderung vor zehn Jahren vereinheitlicht wurde, soll jetzt in einem Kooperationsprojekt mit angrenzenden Landkreisen untersucht werden, wie die Qualität im Radtourismus verbessert werden kann.

Mehr als 1000 Kilometer Radwanderwege durchziehen den Landkreis Schweinfurt. Und jedes Jahr kommen weitere hinzu, heuer beispielsweise zwischen Brünnstadt und Frankenwinheim, zwischen Traustadt und Hundelshausen sowie zwischen Pfändhausen und Rannungen, landkreisübergreifend mit Bad Kissingen. Diese neuen Wege werden entlang der Kreisstraßen geführt.

„Das Radfahren hört ja nicht an der Landkreisgrenze auf, für den Radtouristen spielt so etwas keine Rolle“, weiß auch Nadine Zier vom Regionalmanagement des Landkreises. Deshalb wird das neue Leader-Projekt „Benchmark Radtourismus“ in Kooperation mit weiteren Landkreisen durchgeführt. Die Haßberge, koordinieren das Projekt, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Kitzingen und die Stadt Schweinfurt sind mit im Boot, der angrenzende Landkreis Würzburg allerdings nicht.

Radtourismus boomt

„Wir haben in der Vergangenheit schon viel gemeinsam gearbeitet und das Radwegenetz aufeinander abgestimmt“, erläutert Nadine Zier. Trotzdem wurde noch nie die gemeinsame Frage nach einem qualitativen Ausbau des Radtourismus gestellt, der überall – auch dank Elektro-Bikes – boomt.

In einem ersten Schritt soll in dem Gemeinschaftsprojekt, das mit 120 000 Euro durch europäische Leader-Mitteln gefördert wird, eine Analyse der vorhandenen Radwege erfolgen: Wie ist der Zustand der Wege? Welche Infrastruktur ist vorhanden? Welche Rastplätze gibt es, welche Übernachtungsmöglichkeiten? Wie ist die Anbindung an den ÖPNV, wie die Wegweisung? Wie kommt das bei den verschiedenen Zielgruppen an?

Dann folgt die Benchmark-Analyse, also die vergleichende Prüfung. Zunächst wird separat für jeden der beteiligten Landkreise untersucht, was dort im Vergleich zu den Nachbarn läuft und was nicht. Und schließlich wird das gesamte Gebiet der fünf Landkreise verglichen mit anderen deutschen, eventuell auch ausländischen Radregionen.

Die Untersuchung wird das Leipziger Fachbüro absolut-GPS vornehmen, teilt die Leader-Managerin mit. Die Fachleute werden spezielle Handlungsempfehlungen geben, die die Grundlage für die Nachfolgeprojekte sein sollen. Nadine Zier weiß zudem, dass in jedem der Landkreise mit dem Thema Fahrrad und Tourismus anders umgegangen wird. Sie kümmert sich bislang um die Instandhaltung und Beschilderung der Radwege im Landkreis Schweinfurt und steht daher im Kontakt mit den Nachbarn. „Da gibt es unterschiedliche Priorisierungen“, weiß sie, „und unterschiedliche Zuständigkeiten.“

300 Kilometer regionale Zieverbindungen

Dem Landkreis Schweinfurt liegen das Radfahren und das Wegenetz schon lange am Herzen. Ein Blick auf die Homepage der Tourist-Information Schweinfurt 360 Grad bestätigt die Fülle von Radwegen. Es gibt rund 300 Kilometer regionale Zielverbindungen. Die neun Radstrecken führen von Schweinfurt nach Bad Königshofen, Hofheim, Hammelburg, Gemünden und Gerolzhofen, von Stadtlauringen nach Hofheim und Haßfurt sowie von Gerolzhofen nach Geiselwind und Haßfurt. Dazu kommen 910 Kilometer in 27 thematischen Rundrouten.

Beispiele dafür sind im Westen des Kreises, in der Allianz Oberes Werntal, die 79 Kilometer „Auf den Spuren Balthasar Neumanns“ oder die 37 Kilometer lange Reichthal-Tour. Im Norden des Landkreises Schweinfurt kann man 22 Kilometer auf den Spuren Friedrich Rückerts fahren oder 19 Kilometer rund um den Ellertshäuser See. Im Süden, in der Allianz Schweinfurter Mainbogen, gibt es eine 32 Kilometer lange Tour durch die Freien Reichsdörfer oder eine 36 Kilometer lange Spargeltour, also entlang der Spargelfelder. Weitere über 200 Radwegekilometer gibt es durch Zielverbindungen von Ort zu Ort.

Hinzu kommen noch rund 210 Kilometer auf den zehn Radfernwegen, die durch den Landkreis Schweinfurt führen: Main-Radweg, Wern-Radweg, Main-Werra-Radweg und Main-Saale-Radweg. Außerdem der 2-Franken-Radweg von Würzburg bis Bamberg, der Main-Steigerwald-Radweg, die Via Romea und Radwege entlang der Lauer und der Rauhen Ebrach.

E-Bikes zum Ausleihen bei der Touristinformation

Damit das attraktive Fahrradwegenetz für alle Fitness- und Altersklassen nutzbar ist, bietet die Touristinformation Schweinfurt 360 Grad inzwischen auch E-Bikes zum Ausleihen an. Denn damit können längere und vor allem ansteigende Tagesstrecken gefahren werden und so auch die weiter entfernten Sehenswürdigkeiten in der Region erreicht werden.

Die zunehmende Nutzung von Elektro-Fahrrädern bietet vor allem den Nachbarlandkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen eine weitere Tourismusoption, weil hier größere Höhenunterschiede zu überwinden sind. Umso wichtiger erscheint die Kooperation im Leader-Projekt „Benchmark Radtourismus“.

 
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