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Schweinfurt
Radikalisierung verhindern: Ein Projekt zur Prävention an Schulen
JMD-Aktionstag in der Frieden-Mittelschule: Im Bild (von links) Rektorin Martina Rottmann, Sozialpädagogin Helena Dück, Johanna Drescher und Verena Meisel vom Projekt 'Respekt Coaches', MdB Markus Hümpfer und Sozialreferent Jürgen Montag
Foto: Maja Reimers | JMD-Aktionstag in der Frieden-Mittelschule: Im Bild (von links) Rektorin Martina Rottmann, Sozialpädagogin Helena Dück, Johanna Drescher und Verena Meisel vom Projekt "Respekt Coaches", MdB Markus Hümpfer und ...
Maja Reimers
 |  aktualisiert: 09.10.2022 02:30 Uhr

"Was bedeutet Zivilcourage?" und "Was macht eigentlich ein Politiker?". Antworten auf diese und weitere Fragen haben Schülerinnen und Schüler am JMD-Aktionstag bekommen. Der Aktionstag des Jugendmigrationsdienstes fand in der Turnhalle der Frieden-Mittelschule statt. Die Schülerinnen und Schüler haben dort verschiedene Stationen zu den Themen Klassenstärkung, Demokratie, Vorurteilen und Politik durchlaufen. 

"Ich unterrichte Yoga", "Ich wurde mit 14 zwangsverheiratet" und "Ich war radikal", war an einer Station auf Zetteln geschrieben. Diese Statements sollten Bildern von Menschen zugeordnet werden. Am Ende wurde aufgelöst, welches Bild zu welchem Statement gehört. Ziel war es zu verstehen, dass man allein aufgrund des Aussehens oder Geschlechts bestimmte Vorurteile hat, welche sich in den meisten Fällen nicht bewahrheiten.

In einer anderen Ecke der Turnhalle konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen an eine Politikerin oder einen Politiker stellen. SPD-Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer und Bürgermeisterin Sorya Lippert beantworteten die Fragen. Lippert sind Projekte dieser Art sehr wichtig: "Wir müssen die jungen Leute verstehen und nicht in Schubladen packen." Auch Bundestagsabgeordneter  Hümpfer hält das Projekt für wichtig und möchte sich im Bundestag dafür einsetzen, dass es weiter eine staatliche Förderung gibt.

Der Aktionstag sollte einen Einblick geben in die Arbeit, die der Jugendmigrationsdienst mit dem Projekt "Respekt Coaches" seit 2018 an den Schulen leistet. Mit dem Ziel einer diskriminierungsfreien Schulkultur betreiben die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen Primärprävention an Schulen. Die Schülerinnen und Schüler sollen "gebildet werden, bevor es zu demokratiefeindlichen oder menschenfeindlichen Aktionen kommt", so Johanna Drescher von "Respekt Coaches".

Um die Schülerinnen und Schüler vor einer Radikalisierung zu schützen, werden Projekte im Rahmen der Persönlichkeitsstärkung und Demokratieförderung angeboten. "Wir führen zum einen selbst Workshop durch und arbeiten zum anderen mit Trägern der politischen Jugendbildung zusammen", so Respekt Coach Verena Meisel. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, ergänzt Meisel. Auch die Rektorin der Frieden-Mittelschule, Martina Rottmann, ist überzeugt, dass dieses Projekt schon vieles bewirkt hat.

In Schweinfurt ist der Paritätische Wohlfahrtsverband Träger des bundesweiten Projekts "Respekt Coaches", welches vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Der Jugendmigrationsdienst bietet außerdem Beratungen für junge Menschen in Schweinfurt und im Landkreis Bad Kissingen an. Dort werden Jugendliche mit Migrationshintergrund von zwölf bis 27 Jahren im schulischen und  beruflichen Kontext beraten.

 
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  • Mila
    Es ist traurig genug, dass immer noch Schüler und Schülerinnen von Klassenkollegen und auch von ihren Lehrern ( und das ist noch viel schlimmer) gemocht, fertig gemacht werden. Und das ist Alltag im Leben eines gequälten Schülers, der es fast nicht schafft täglich zur Schule gehen zu können, die Angst vor dem was ihn wieder von seitens der Mitschüler und fast des gesamten Lehrkörpers erwartet lähmt ihn. Manche Tage schafft Rees all seinen Mut aufzubringen, aber ob dies dann auch für den ganzen Tag reicht ist nicht immer der Fall. Die Eltern laufen gegen eine Wand, werden auch schon abgestempelt. Der Artikel hört sich gut an, wenn’s denn so wäre. Leider ein Wunschdenken, die Realität an den Gymnasien und Realschulen ist brutal eine andere. Lehrer, die selbst Angst vor der Macht vieler Eltern ihrer Schüler u. den Schülern sowie den eigenen Kollegen haben, ist eine mittlerweile tägliche Realität für die betroffen Opfer u. ihre Eltern geworden. Kleine Spende kehrt vieles unter den Tisch
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