Unbeirrt sucht sich der kleine Roboter seinen Weg zwischen den Menschen, die ihn bestaunen und wohl nur darauf warten, dass er auf ihre Fragen auch antwortet. Dabei hat er Wichtigeres zu tun, nämlich die gefertigten Teile auftragsgemäß dem nächsten Mitarbeiter auf den Schreibtisch zu legen und sich flugs wieder ans Förderband zu begeben.
Teil einer neuen Roboteranlage bei SKF
Dass der Roboter allein schon wegen seiner Ähnlichkeit zum Androiden R2D2 aus der Erfolgsserie „Star Wars“ zum Liebling der Besucher des Tages der offenen Tür im Ausbildungszentrum des Schweinfurter Konzerns SKF am Samstag geworden ist, schert ihn nicht. Zum Glück gibt er keine pfeifenden Geräusche ab, wenn ihm die Leute im Weg stehen. Und doch – er scheint zumindest nicht ungeduldig zu sein, auch wenn er wie alle anderen Auszubildenden und Ausbilder, wie das an Tagen der offenen Tür bei SKF so ist, von tausenden Menschen bestaunt und begutachtet wird.
Der rollende R2D2 ist Teil einer neuen Roboteranlage bei SKF, und der Stolz über diese Errungenschaft spiegelt sich auch im Gesicht des Geschäftsführers Thomas Burkhardt wider. Gut 200 000 Euro hat SKF in diese Anlage investiert, und das ist nicht die einzige gute Nachricht des Tages. Diese Anlage, sagt Thomas Hirschmann, Mitglied der Geschäftsführung und Chef des Ressorts Personal und EHS, „ist ein Meilenstein auf unserem Weg in die digitale Zukunft der Industrie 4.0“. Es sei nämlich eine Investition in die jungen Menschen und für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Ausbildung nun auch im technischen Produktdesign
In diesem Zusammenhang darf auch die zweite gute Nachricht gesehen werden: Ab sofort taucht im Ausbildungsprogramm auch das Berufsbild „technisches Produktdesign“ auf. Das, so war herauszuhören, ist eine große Erweiterung des ehemaligen Berufes „technischer Zeichner“.
25 Prozent mehr Azubis ab 2018
Aller guten Dinge sind drei: Die Zahl der gewerblichen Ausbildungsplätze steigt ab dem Jahr 2018 von 50 auf 75, eine Steigerung um satte 50 Prozent. Dass es sowohl einen neuen Ausbildungsberuf als auch mehr Auszubildende gibt, begründet Hirschmann mit zwei Faktoren: „Zum einen ist es die Nachfrage aus dem Konzern, wir brauchen qualifizierte und gut ausgebildete Leute, zum anderen der demographische Wandel.“ Mitarbeiter werden älter, der Nachwuchs werde weniger, und deswegen geht SKF in die Offensive.
Wie gut die Auszubildenden in den unterschiedlichen Lehrjahren sind, davon überzeugte sich die Konzernspitze bei einem Rundgang mit Stadtrat Jürgen Montag, stellvertretend für den erkrankten OB Sebastian Reméle, und der stellvertretenden Landrätin Christine Bender. Nicht nur sie waren angetan von dem Gewimmel auf den Gängen im Ausbildungszentrum. Unaufhörlich schob sich der Strom der Besucher, viele Eltern und ihr Nachwuchs nutzten diesen 33. Tag der offenen Tür, um sich auch mit den Auszubildenden und den Ausbildern zu unterhalten oder unter deren Anleitung einen dieser berüchtigten „Spinner“ selbst zu bauen.
Spinner, Wissenswerkstatt und sportliche Herausforderungen
Jener „Spinner“ war auch die diesjährige „Laufarbeit“ für die Besucher. An mehreren Stationen durften sie selbst Hand anlegen oder zumindest hochkonzentriert zuschauen, wie unter anderem die kleinen Kugeln in den „Spinner“ gepresst wurden. Nur minimal ruhiger war es bei der Wissenswerkstatt, deren Mitarbeiter kleine solarbetriebene Windräder bauen ließen. Wer Hunger oder Durst verspürte, gönnte sich entweder eine Currywurst mit Pommes oder Kaffee und Kuchen in der hauseigenen Kantine.
Auch eine sportliche Station war eingebaut, draußen vor der Tür. Einen Basketball aus vier Metern Entfernung in einen Korb werfen, kann (fast) jeder. Dreht sich dieser Korb jedoch um seine Höhenachse, wird jeder Wurf zum Abenteuer. Bei den dualen Studenten übten sich unter anderem Jungs im Alter von gefühlt 14 Jahren in „1, 2 oder 3“, die Fragen drehten sich um die Ausbildung bei SKF. Und ein Büro weiter standen die kleinen (und großen) Besucher Schlange bei der Buttons-Maschine.
Bewerbungsfrist läuft bis Mitte Oktober
Die Bewerbungsfrist übrigens läuft noch bis Mitte Oktober, also gut eine Woche. Die Firma hat unter skf.de/karriere ein eigenes Online-Bewerbungsportal eingerichtet. Dort finden sich auch Links für Schülerpraktikas, Studenten und Berufserfahrene. Und Initiativ-Bewerbungen landen bei SKF normalerweise nicht im digitalen Reißwolf.