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SCHWEINFURT
Pulsierender Rockjazz und Swing
Mit Leidenschaft waren sie alle dabei _ die Musiker der Celtis Big Band und den Old Friends bei ihrem Konzert im Theater der Stadt Schweinfurt.
Foto: Josef Lamber
Manfred Herker
 |  aktualisiert: 18.01.2018 02:53 Uhr

Alle zwei Jahre gestalten die jungen Musikerinnen und Musiker der Celtis Bigband – neben anderen Auftritten – ein Galakonzert im Theater. Diesmal konnte ihr Dirigent Thobias Kuhn zwei Jazzorchester präsentieren: Nach der Celtis Bigband spielten im zweiten Teil die „Celtis Old Friends“, ehemalige Mitglieder der Band, die jetzt an Musikhochschulen studieren. Vom Virus „Bigband“ infiziert, folgen sie immer gern den Einladungen Kuhns zu einem Schweinfurt-Konzert.

Schon im Opener „Ja-Da“ kann man die saubere Intonation der Saxofon-, Posaunen- und Trompetengruppen registrieren, ihre bereits gute Phrasierung und Artikulation. Mit Begeisterung und voller Spielfreude sind die Musici bei der Sache – und manchmal mit etwas Lampenfieber beim (ersten) Solo vorn am Mikrofon. Doch bei Trompeter Niko Scholz klappt das prima.

Glenn Millers „Tuxedo Junction“ folgt mit Niko Scholz und Paul Weißenberger (Solotrompete) und Robin Jung (Klavier). Dann stellt sich Katharina Ruff mit „Black Coffee“ vor. Setzt sie ihre warme Altstimme hier im Klagelied einer verlassenen Frau noch zurückhaltend ein, steigert sich das in den Songs „Hello“ von Adele und „Respect“ von Otis Redding, in dem ihre Stimme aus dem Piano plötzlich zu Power und Leidenschaft explodiert. Instrumentalsolist hier und in „Get in Line“ Christof Kern am Saxofon.

Riesenapplaus nach jedem Solo

In „It had better be to night“ und in „Get in Line“ hat Posaunist Jacob Hahn seine Soli, in „Ain't no sunshine“ und in Stevie Wonders „I wish“ improvisiert Stefanie-Bianca Brand am Saxofon über die jeweiligen Themen. Jedes Solo wird im voll besetzten Theater mit Riesenapplaus und Begeisterungspfiffen des Publikums honoriert.

Dann die „Celtis Old Friends“. Kenia Pawlik bringt mit ihrer schwarzen Glitzerrobe die große Show auf die Bühne. Sie singt den Sinatra-Titel „Come fly with me“ und dann „Almost like being in love“ aus dem Musical „Brigadoon“. Co-Moderator Simon Heim, jugendlich keck wie immer, hatte zwar die darin spielende Lovestory gerade erklärt, doch die Band war so laut, dass Kenia Pawlik auch nur mit einem Dauerforte bestehen konnte und ihr keine dynamische Gestaltung des romantischen Songs möglich war.

Die übrigen Titel sind Instrumentalnummern, ausgefeilt, von hoher musikalischer Qualität. Aber ein Vergleich beider Bands wäre völlig unsinnig, viele Lebensjahre und viele Übungsstunden liegen dazwischen. So hat etwa die Posaunistin Michaela Weißenberger mit Kuhn studiert, wie er erzählt. Sie spielt in „Charade“ ein wunderschönes melodiöses Solo.

Leidenschaftliche Spielfreude

An den Improvisationen kann man am besten den Fortschritt und das Können der „Old Friends“ hören: In „Isn't she lovely“ zeigt sich Trompeter Linus Fehn auch als Highnote-Player und Julia Döpfert bläst das Tenorsolo im zupackenden Swing. „Howdiz Songo“ gehört dem Pianisten Jan-Peter Itze, der nach einer Generalpause der Band in einer ausgedehnten Paraphrase über das Thema nachdenkt und mit aus dem Augenblick geborener Musik überrascht. Quintessenz des Jazz. Seine Virtuosität und Musikalität beweist er auch in „Chet's call“, Gitarrist Thomas Krause glänzt darin mit perlenden Improvisationen.

Am Schluss vereinigen sich beide Bands mit „Feeling good“ zu einem 45-köpfigen Klangkörper. Beide Bands bedanken sich bei Tobias Kuhn für dessen motivierende Begeisterung und sein pädagogisches Können. Zu Beginn hatte die neue Schulleiterin, OStD Birgit Weiß, neben dem großen Publikum auch ihre Vorgänger Anton Rümmele und Reiner Herzing begrüßt und sich bei Tobias Kuhn und seinen Musikern für dieses Konzert, für alle leidenschaftliche Spielfreude bedankt.

 
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