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SCHWEINFURT
Prozess: Flüchtlinge zu Arbeit gezwungen?
Justiz (10)       -  Foto: Christopher Schulz
Foto: Christopher Schulz | Foto: Christopher Schulz
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:51 Uhr

Eine bei einem Bildungsträger beschäftigte Frau und ihr Mann sollen wochenlang Flüchtlinge aus Integrationskursen ohne Bezahlung für die Renovierung eines Ladenlokals haben arbeiten lassen. Dies soll auch unter Androhung von Konsequenzen geschehen sein, wenn sie nicht nach ihren Vorstellungen arbeiten würden. Durch die Schwarzarbeit hätten sie Arbeitsentgelt vorenthalten und sich die Sozialversicherungsbeiträge gespart, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift.

Die 42-jährige Angeklagte soll demnach als Dozentin in ihrem Integrationsunterricht Flüchtlinge für die Arbeiten angeworben, ihr Ehemann sie dann zur Baustelle und zu ihren Unterkünften transportiert haben. Beide hätten den Asylbewerbern Arbeitsstellen versprochen und ihnen mit Konsequenzen gedroht, sollten sie die unentgeltliche Arbeit nicht leisten. Dafür stand das Ehepaar am Dienstag vor dem Schweinfurter Schöffengericht. Zwangsarbeit in sechs Fällen und Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in sieben Fällen werden ihnen vorgeworfen.

Überraschende Wendung?

Beide räumen ein, sich nicht ordnungsgemäß um die Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen gekümmert zu haben, erklären aber, dass sie dies durch Unwissen versäumt hätten. „Für uns war das ein gemeinsames Projekt mit den Flüchtlingen, wir haben uns gar nicht als Arbeitgeber gesehen“, sagt der 44-jährige Angeklagte. Den Laden für Tätowierer, Frisöre und Barbiere hätten beide eröffnen wollen, um den Asylbewerbern im Arbeitsumfeld den deutschen Wortschatz näher zu bringen. „Es ging doch nicht um Arbeit, sondern um die Festigung der Wörter wie Hammer, Schraubenzieher oder Draht“, so die Angeklagte, die immer wieder ihren eigenen Migrationshintergrund betont.

Sie bekräftigt außerdem ihr langjähriges Engagement für die Integration geflüchteter Menschen mit zahlreichen Projekten. Auf die Frage der Staatsanwältin, warum die betroffenen Asylbewerber dennoch solche Vorwürfe erheben, antwortet die Angeklagte emotional und unter Tränen. „Ich habe sie behandelt wie meine Kinder, doch einer hat mich vergewaltigt.“ Er hätte darüber hinaus Nacktbilder von ihr gemacht und sie erpresst, diese zu veröffentlichen. Angezeigt habe sie die Vergewaltigung erst Monate später. Zur Verwunderung der Staatsanwältin. Die Anzeige wurde nämlich in dem Zeitraum erstattet, als das Strafverfahren gegen sie und ihren Ehemann startete.

Warten auf die Zeugenaussagen

Aufgrund der komplexen Sachlage vertagt der Richter die Verhandlung. Es müssten noch zahlreiche Zeugen vernommen werden. Vor allem, um zu ermitteln, ob es sich wirklich um Zwangsarbeit handelte, oder ob die Angeklagten tatsächlich nur die sprachliche und integrative Bildung der Flüchtlinge förderten. „Wir müssen damit rechnen, dass dies bis zu drei Monaten dauern kann“, so der Richter.

 
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  • daylight0815
    Hat hat die Staatsanwaltschaft jede Menge zu tun!
    Und
    Auch das ist ein bundes Schweinfurt, andere dabei ausnutzen.

    Oder sollte in Naturalien bezahlt werden......?
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  • stadtbuecherei@stadt.wuerzburg.de
    Sinn des Kommentars ?
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  • Erding
    Sinn erfüllt!
    Kurz, knapp und mit markanten zutreffenden Worten. Grauzone halt. Darum beschäftigen sich auch die Gerichte jetzt damit. Und Sie fragen nach dem Sinn des Kommentars?
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Offenbar ist kein Sinn vorhanden.
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  • jebusara@web.de
    Beweis? Oder ist es lediglich eine Behauptung? Dann bitte ich die Redaktion um Entfernung des Kommentars.
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  • al-holler@t-online.de
    wenn hier nur Bewiesenes veröffentlicht würde wäre das forum aber arg leer.........
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  • jebusara@web.de
    Warum eigentlich Schwarzarbeit? Man hätte es auch als Praktika bezeichnen können. Schliesslich diente die Arbeit einzig dazu, dass die Flüchtlinge etwas lernen um später in das im Artikel erwähnte Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.
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  • al-holler@t-online.de
    ham se's denn no net gecheckt: Es geht mir doch gar nicht u die Angelegenheit als solche, sondern NUR um Ihre Forderung an die Redaktion, Kommentare, die (Ihrer Meinung nach) "lediglich eine Behauptung darstellen" zu entfernen.
    Guten Abend
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  • Erding
    Ham se´s denn a no net gecheckt: Diese Kommentare werden nicht gelöscht, denn sie verstoßen nicht gegen die Netiquette. Ihre Forderung macht keinen Sinn. Sie ist ein unsinniges persönliches Anliegen. Gute Nacht! Und was das ganze betrifft wir haben hier es laut Richter mit einer komplexen Sachlage zu tun. Der erste Kommentar trug diesem Rechnung mit ein paar "saloppen" Sätzen. Na und?
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  • al-holler@t-online.de
    Why answer to me? - and smile....
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Gibt es eigentlich Praktika für Kommentatoren mit dem Ziel der Integration in eine freihheitlich demokratische und vorurteilsfreie Gesellschaft.
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  • al-holler@t-online.de
    naja, intergrieren kannnman nur in etwas, was es gibt, und diese Gesellschaft, die sie beschreiben, wird auf dieser Welt wohl leider für immer ein schöne Utopie bleiben - zumindest, solange diese den sapiens beherbergt.
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