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Grafenrheinfeld
Protest gegen „Mega-Kindergarten“
Protest vor der Altmain-Halle. Herbert und Barbara Schug demonstrierten gegen die Zusammenlegung der Kindergärten und für den eingereichten Bürgerantrag.
Foto: Hans-Peter Hepp | Protest vor der Altmain-Halle. Herbert und Barbara Schug demonstrierten gegen die Zusammenlegung der Kindergärten und für den eingereichten Bürgerantrag.
Hans-Peter Hepp
 |  aktualisiert: 27.07.2020 02:10 Uhr

Barbara Schug erkundigte sich nach der Gemeinderatssitzung, was von der Spende der Familie Treutlein aus dem Jahr 1908 für die Zukunft erhalten bleibe. Die Witwe Treutlein hatte damals ihr Vermögen in die "Kinderbewahranstalt Bühl" gesteckt und das Gebäude mit allem , was dazugehörte, der Gemeinde übergeben. Vom Sprachgebrauch her als Stiftung.

Ludwig Weth, dritter Bürgermeister, stellte dies juristisch klar. Man habe damals nur den irreführenden Begriff der Stiftung benutzt. In Wirklichkeit stelle die Überlassung der Einrichtung eine Schenkung dar, die der damalige Gemeinderat angenommen hatte.

Da es sich um eine "Schenkung" und nicht um eine "Stiftung im juristischen Sinne handelt, können die Pläne der Gemeinde auch nicht gegen einen "Stiftungszweck" verstoßen, führte Weth aus. In Grafenrheinfeld sollen die beiden bestehenden Kindergärten geschlossen und die Kinder in einem Neubau gemeinsam untergebracht werden. Barbara Schug, die zusammen mit deren Mann Herbert vor der Halle gegen die neue "Mega-KiTa" protestierte, sieht  eine Abkehr vom Wunsch der großzügigen Spenderin.

Rund 14 000 Euro kostet die Bau-Feinreinigung bei der Sanierung "Altmain-Sporthalle". Dieses Ergebnis der Ausschreibung gab Bürgermeister Christian Keller bekannt. Auch die Teilaufgabe "WC-Trennwände" hatte die Kommune ausgeschrieben, das günstigere Angebot lag knapp über 19 000 Euro, das höhere über 21 000 Euro. Die Vergabe beschließt  das Gemeindeparlament in nichtöffentlicher Sitzung.

Keine Anmerkungen wird die Gemeinde zum neuen (aktualisierten) Bauplan für den alten Sportplatz in der Nachbargemeinde Bergrheinfeld abgeben. Einstimmig folgten die Räte diesem Vorschlag der Verwaltung. Ludwig Weth hatte im Vorfeld daran erinnert, dass Bergrheinfeld in der Vergangenheit in ähnlich gelagerten Fällen Bedenken geäußert hatte.

Elfie Oster sitzt ab jetzt im Rat der Bürgerstiftung , sie ersetzt Rudolf Fischer, der aus der Stiftungsspitze ausscheidet.

 
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  • B. S.
    Der „Ersatzneubau“ ist weder bedarfsgerecht noch nachhaltig, macht auch pädagogisch und epidemiologisch wenig Sinn. Vorher sind dringendere Aufgaben zu erledigen: 1. Schimmelproblem im Anbau des Fröschloch-Kindergartens klären und beheben! 2. Realistische Kinderzahlen vorlegen: Zur Zeit sind 187 Kinder in den beiden Kitas. Der Neubau wird für 375 (!) Kinder geplant. 2019 gab es in Grafenrheinfeld aber nur 22 Geburten! 3. Innovative pädagogische Betreuungskonzepte ins Auge fassen wie Wald- und Naturkindergärten, die ohne Gebäude auskommen und boomen. Grafenrheinfeld hat einen sehr geeigneten Gemeindewald! 4. Ehrliche Entwicklung des Ortskerns anstreben mit Stärkung der erhaltenswerten Bausubstanz. Offen darlegen, was mit den beiden Gebäuden passieren soll! 5. Ressourcen sparen (Sand und Kies!), auch im Sinne der von der Landesregierung ausgerufenen Flächensparoffensive! 6. Zusätzlichen Verkehr im Dorf vermeiden: Die Mega-Kita im Bereich der Grundschule wird zu mehr Autoverkehr führen!
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