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SCHWEINFURT
Propagandafilme und Plädoyers
Spionage-Thriller und schräge Satire zugleich: Billy Wilders Meisterwerk „Fünf Gräber bis Kairo“ mit dem großen Erich von Stroheim (Mitte).
Foto: Cinetext | Spionage-Thriller und schräge Satire zugleich: Billy Wilders Meisterwerk „Fünf Gräber bis Kairo“ mit dem großen Erich von Stroheim (Mitte).
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 |  aktualisiert: 31.01.2013 18:41 Uhr

Das Filmforum der vhs Schweinfurt zeigt in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Film Bayern und dem Programmkino „KuK – Kino und Kneipe“ fremdsprachige Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln. Die Filme laufen montags im KuK, Beginn ist um 19 Uhr, wenn nicht anders angegeben.

Am 4. Februar läuft „Jeanne d'Arc – Das Mädchen Johanna“ (Gustav Ucicky, D 1935, 82 Min., mit Angela Salloker, Gustav Gründgens, Heinrich George und Veit Harlan). Ucicky, einer der erfolgreichsten NS-Regisseure, benutzt die vordergründig harmlose Erzählung der Geschichte der Jeanne d'Arc zur propagandistischen Darstellung der nationalsozialistischen Begriffe „Volksgemeinschaft“ und „Führerprinzip“ – ein ebenso interessanter wie problematischer Film.

Am 11. Februar kommt in der Reihe filmforum spezial „Fünf Gräber bis Kairo“ (Billy Wilder, USA 1943, 96 Min., DF, mit Erich von Stroheim). Ägypten 1943: der Kampf zwischen Deutschen und Briten ist auf seinem Höhepunkt. Ein britischer Soldat strandet in einer Wüstenstadt, die kurz davor von Generalfeldmarschall Rommel (Erich von Stroheim) zum deutschen Hauptquartier erklärt wurde. Dort darf er den Job des gerade ums Leben gekommenen Hoteldieners übernehmen – damit aber auch dessen geheime Position: der Vorgänger war ein Spion. Die Verfilmung des Bühnenstücks „Hotel Imperial“, einer der besten amerikanischen Propagandafilme aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, ist Spionage-Thriller und schräge Satire zugleich; oft als Wilders Versuch bezeichnet, Lubitschs „To be or not to be“ zu toppen.

In der Reihe kino international läuft am 18. Februar „La grande illusion“ (Die große Illusion, Jean Renoir, F 1937, 109 Min., frzOmU, mit Jean Gabin und Erich von Stroheim). Während des Ersten Weltkriegs werden die französischen Fliegeroffiziere de Boeldieu und Marechal vom deutschen Major von Rauffenstein abgeschossen. Der Adelige und der einfache Arbeiter geraten in Gefangenschaft und lernen dort den Juden Rosenthal kennen. Zusammen planen sie den Ausbruch aus dem Lager. Ein bis zur letzten Minute spannender Film mit großartigen Schauspielern: eines der unbestrittenen Meisterwerke der Filmgeschichte und ein zeitloses Plädoyer für Menschlichkeit.

Zum Halbjahresthema Kunst schließlich läuft am 25. Februar „Andrej Rubljow“ von Andrej Tarkowskij (UdSSR 1966-69, 186 Min., DF, FSK ab 16). Tarkowskijs bildgewaltiger Film über den berühmten Ikonenmaler Rubljow macht das frühe 15. Jahrhundert in tausend Details lebendig: ein Vierteljahrhundert des Schreckens, der Tatareneinfälle, der Kriege und Fürstenzwiste, des harten Bauernlebens, aber auch der intensiven Suche nach Gott im Leben und in der Kunst. Beginn trotz Überlänge wie üblich um 19 Uhr.

 
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