Viel Unmut herrschte beim Marktgemeinderat von Oberschwarzach über Behauptungen, die im offiziellen Jahresrückblick des örtlichen Weinbauvereines aufgestellt worden waren. In seiner ersten Sitzung des neuen Jahres beschäftigte sich das Gremium deshalb mit dem Schreiben.
So wurde dort die Entscheidung des Vereins, das Projekt Bewässerungskonzept aufgrund der schwierigen Lage im Weinbau auf unbestimmte Zeit ruhen zu lassen, damit begründet, dass die Gemeinde ihren Rückzug aus jeglicher weiterer Planung verkündet habe. Dadurch wären dem Verein finanziell die Hände gebunden gewesen. Für Bürgermeister Manfred Schötz und den Gemeinderat eine klare Falschbehauptung. Ganz im Gegenteil, von Seiten der Gemeinde sei deutlich kommuniziert worden, dass der Markt auch in Zukunft mitwirken werde und sogar noch eine weitere Studie finanzieren würde. Man könne als Gemeinde nicht federführend agieren, aber alleine schon als Eigentümer von Fläche hätte man sich mit engagiert.
Und auch die weitere Behauptung im Schreiben, dass sowohl politische Entscheidungsträger als auch Behörden für mehr Unfrieden als Zuversicht zu dieser Thematik gesorgt hätten, stelle die Tatsachen auf den Kopf, so zweiter Bürgermeister Manfred Baumann. Ganz im Gegenteil, mit Sicherheit habe sich die Marktgemeinde mehr bei diesem Thema eingebracht als der Verein. Und auch die Politik und Ämter hätten sich stark engagiert.
"Biberproblem" am Marbach
Als Mitglied des Vereins könne er allerdings nur bestätigen, dass solche Behauptungen intern nie angesprochen worden seien, erklärte Baumann. Grund für die Einstellung des Projektes sei vielmehr gewesen, dass es letztlich zu teuer und nicht finanzierbar gewesen sei. Georg Solf merkte noch an, dass es fatal sei, wenn Vereinsmitglieder hier ein falsches Bild erhalten hätten. Die Marktgemeinde wird den Weinbauverein Oberschwarzach nun um ein Schreiben bitten, in welchem dieser offiziell die Einstellung des Projektes bestätigt. Das Dokument wird dann an die Behörden weitergeleitet.
Der Ortsteil Siegendorf hat weiterhin ein "Biberproblem". Nachdem ein Biber am Marbach entnommen wurde, ist nun die Kläranlage betroffen. Dort hat der Biber einen Tunnel vom Bach zum zweiten Schönungsteich gegraben, so dass Klärwasser nun direkt in den Bach fließt und nicht mehr ins Klärbecken. Hier muss jetzt geprüft werden, was getan werden kann, so Bürgermeister Schötz.
Weitere Themen der Sitzung waren die Erneuerung des Erbbaurechtsvertrages zwischen der Marktgemeinde und dem FC Wiebelsberg über die genutzten Flächen in Wiebelsberg. Nach 30 Jahren muss dieser wieder verlängert werden und soll im Zuge dessen auch überarbeitet werden.
Zustimmung zur Mitbenutzung
Erfreut zeigte sich der Rat darüber, dass die Firma Vodafone das Funksystem LTE & LTE 5G an eine bereits bestehende Mobilfunksendeanlage in der Gemarkung Oberschwarzach anbringen wird und stimmte dem Vorhaben zur Mitbenutzung des Mastes durch Vodafone einstimmig zu. Damit sei der seit mehreren Jahren mit der Firma diskutierte Bau einer Hochfrequenzanlage auf dem Geiersberg endgültig vom Tisch, und zwar mit der bestmöglichen Alternative, so die Meinung des Gremiums.
Alexander Greß informierte unter dem Punkt "Verschiedenes" darüber, dass sich einige Breitbacher Familien gefunden haben, die gemeinsam den dortigen Spielplatz wieder herrichten wollen. Neben der Gemeinde werden sich an dem Projekt auch der Heimatverein und die Freiwilligen Feuerwehr finanziell beteiligen.