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SCHWEINFURT
Prognosen für die neue große Realschule „Schweinfurt II“
Hannes Helferich
 und  Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 18.06.2016 03:39 Uhr

Im Schuljahr 2009/2010 zählte die Walther-Rathenau-Realschule 803 Schüler, das Gymnasium besuchten 749 junge Leute. Beide Schulen verloren in den folgenden sechs Schuljahren danach kontinuierlich Schüler. Die Realschule sank allerdings behutsamer auf noch 734 Schüler in diesem Schuljahr 2015/2016. Am Gymnasium ging es deutlicher nach unten: von 749 auf 621 im Schuljahr 2011/12, dann auf nur noch 555 im Jahr 2014/15 auf aktuell 531 Schüler.

Dieser Trend ist allerdings kein Rathenau-Problem, sondern betrifft zumindest in Schweinfurt auch alle drei anderen Gymnasien. Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium als die größte höhere Schule in der Stadt verlor im genannten Sechsjahreszeitraum 538 Schüler und zählt derzeit noch 1140 Schüler. Prozentual am geringsten sanken das Olympia-Morata- und das Celtis-Gymnasium von 721 im Jahr 2009/2010 auf derzeit 631 (OMG) beziehungsweise 970 auf 878 (Celtis). Insgesamt ist das allerdings ein Sinkflug von 4118 auf 3180, also in sechs Jahren fast 1000 Schüler an den vier Gymnasien weniger.

Sattler-Realschule von 1000 auf 799

Ein Blick auch auf die zweite Schweinfurter Realschule, benannt nach Wilhelm Sattler. Sie zählte 2009/10 noch 903 Schüler, kletterte im Jahr darauf sogar auf fast 1000, um seitdem ebenfalls kontinuierlich, aber behutsam zu sinken. Aktuell sind 799 junge Leute Sattler-Realschüler.

Im Gegensatz zu den Gymnasien haben die beiden Schweinfurter Realschulen in den sechs Jahren mit „nur“ 170 Schülern prozentual deutlich weniger verloren. Die Realschule in Schonungen klettert seit ihrem Start 2011/12 kontinuierlich. Von 119 am Anfang auf aktuell 438. Mit den beiden Schweinfurter Realschulen sind das fast 300 Realschüler mehr als in unserer Region noch vor sechs Jahren.

Verlagerung in zwei Schritten

Die Verlagerung der Staatlichen Realschule an den Standort der (noch) städtischen Walther-Rathenau-Realschule soll in zwei Schritten vollzogen werden, wobei mit der schrittweisen Aufgabe des Gymnasiums begonnen wird. Die vom städtischen Schulreferat unter Leitung von Jürgen Montag erarbeitete Prognose sieht so aus: Weil es 2017/18 keine neuen Eingangsklassen mehr gibt, sinkt die Schülerzahl auf 461. Dieses Absinken setzt sich Jahr um Jahr fort. Im Schuljahr 2021/22 sind es noch 221, im Schuljahr 2022/23 noch 149 und im letzten gymnasialen Jahrgang 2023/24 die letzten 62 Schüler.

Realschul-Verschmelzung ab 2024

2024/25 soll dann die Verlagerung aus Schonungen oder das Zusammenwachsen beider Schulen beginnen. In der Rathenau-Realschule gibt es ab 2024/25, so das Szenario, keine Eingangsklassen mehr, so dass der letzte Rathenau-Jahrgang 2028/29 mit noch 125 Schülern (in fünf Klassen) unterrichtet wird. Zeitgleich wächst laut Prognose die Zahl der Staatlichen Realschule Zug um Zug bis 2029/30 auf 1075 Schüler, beschult in dann 47 Klassen.

Der neuen großen Staatlichen Realschule haben die Verantwortlichen den Arbeitsnamen „Schweinfurt II“ verpasst, wohl in Anlehnung an die Sattler-Realschule, die demnach Schweinfurt I wäre. Der naheliegende neue Name Staatliche Walther-Rathenau-Schule spielt also zumindest im derzeitigen Stadium noch keine Rolle.

Was kosten die Stadt die Rathenauschulen? Das Personal am Gymnasium lag 2014 bei 6,6, das für die Realschule bei 4,7 Millionen Euro. Davon Gastschulpauschale und Zuschüsse abgezogen, bleiben als nicht gedeckter Aufwand fürs Lehrpersonal 4,4 (Gymnasium) und 2,8 Millionen Euro (Realschule) an der Stadt hängen. Hinzu kommt noch der – allerdings auch als Staatliche Schule – fällige Sachaufwand von zuletzt 1,1 Millionen fürs Gymnasium und 223 000 Euro für die Realschule.

 
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