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SCHWEINFURT
Prinz Engin – türkischer Schnüdel
Das ESKAGE-Prinzenpaar 2018/2019: Engin und Basak Burcu Secgin.
Foto: Fethi Izan | Das ESKAGE-Prinzenpaar 2018/2019: Engin und Basak Burcu Secgin.
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:13 Uhr

Die Vorstellung des ESKAGE-Prinzenpaars für die Kampagne 2018/2019 war in mancherlei Hinsicht ungewöhnlich. Zunächst einmal war von dem Paar nur der Prinz anwesend, die Prinzessin weilt noch in der Türkei. Sie besucht gerade ihre Eltern in Edirne, jener Stadt übrigens im Nordwesten des Landes, die jüngst OB Sebastian Remelé, Bürgermeisterin Sorya Lippert und Stadträtin Ayfer Rethschulte besucht hatten, in der der Nationalsport „Öl-Ringkampf“ besonders gepflegt wird und die möglicherweise die vierte Schweinfurter Partnerstadt werden könnte.

Die Prinzessin ist leider verhindert

Ihre Lieblichkeit, Prinzessin Basak Burcu, war also aufgrund widriger Umstände leider verhindert, an ihrer Vorstellung teilzunehmen. Immerhin zeigten mehrere großformatige Bilder im „Helvetica Versicherungspoint“, den der gelernte Versicherungsfachmann Engin Secgin in der Cramerstraße 12 führt, die beiden in Eintracht und lächelnd nebeneinander, wie es sich für ein glückliches Prinzenpaar gehört. So war es einstweilen am Prinzen, den zahlreichen Gästen der Vorstellung die besten Grüße seiner Frau aus der Türkei zu übermitteln, die in den nächsten Tagen nach Schweinfurt zurückkehren wird.

Der 36-jährige Engin ist in Schweinfurt geboren und aufgewachsen, „ein türkischer Schnüdel“ sozusagen, die türkische Staatsbürgerschaft will er behalten. Seine Frau hat er auf einer Tournee in der Türkei kennengelernt, sagt er. Neben seinem Beruf ist er Schauspieler. Er spielt Theater, teils auch in Filmen mit – seit 20 Jahren. Aufgeführt wird in türkisch mit deutschen Untertiteln. In der Türkei sei Engin ein recht bekannter Darsteller, heißt es. In einem deutschen Privatsender war er schon zu sehen. In einem „Tatort“ der ARD, der nächstes Jahr ausgestrahlt werden soll, werde er „den Bösen“ geben, lacht Engin Secgin.

Die Hoheiten stehen für Integration

Seine Frau Basak Burcu (29) hat in Holland studiert, „sie kennt Europa gut“, sagt Prinz Engin. Seit einem Jahr sind die beiden verheiratet, seit März lebt sie in Schweinfurt. Erst vor zehn Tagen habe ihn Stefan Labus sozusagen für die Prinzenrolle begeistert, sagt der „Schnüdel mit Migrationshintergrund“. Was erwartet er von der Faschingskampagne? Vor allem soll sie auch ein Zeichen für Integration sein. Vielleicht könne das türkische Prinzenpaar dafür stehen, dass es nicht darauf ankommt, woher jemand herkommt, sondern wie er ist.

„Integration ist erst geschafft, wenn wir nicht mehr darüber reden brauchen“, sagt der redegewandte und sehr selbstbewusste Prinz. Und: „Deutsche Disziplin und türkische Gastfreundschaft – das kann einen Mehrwert ergeben.“ Ungewöhnlich ist, dass das Kampagnenmotto noch nicht feststeht. In den nächsten Tagen soll es so weit sein.

Lange Kampagne mit 115 Tagen

Das erste türkische ESKAGE-Prinzenpaar habe eine besonders lange Kampagne vor sich, sagt Präsident Horst Dinkel bei der Begrüßung der Gäste, darunter Bürgermeisterin Sorya Lippert, ehemalige Hoheiten, Sponsoren, der Integrationsbeauftragte der Stadt sowie Vertreter der Schwarzen Elf und der Antöner. „115 Tage lang werden sie Schweinfurt regieren dürfen – eine der längsten Kampagnen“, so Dinkel.

Prinz Engin und Prinzessin Basak Burcu werden in dieser Zeit viele Helaus rufen müssen beziehungsweise dürfen. Dinkel kündigt schon mal die Inthronisation für den 11. Januar an und den Rathaussturm für den 19. Januar. Damit das Helau-Rufen auch klappt, hat es der Präsident mit allen Gästen schon mal geprobt: „Ein dreifaches Schweinfurt Helau!“ Ein bisschen zaghaft kam es noch, aber die Session fängt ja erst an.

 
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