Vom 3. Oktober bis 4. November finden die "Arabischen Kulturwochen" in Schweinfurt statt. Die Veranstaltungsreihe soll eine Plattform darstellen, um die arabische Kultur in Schweinfurt vorzustellen und dabei einen Austausch zwischen den Kulturen zu ermöglichen und Vorurteile abzubauen. So der Wunsch der Veranstaltenden, die das Veranstaltungskonzept bei einer Pressekonferenz im Rathaus vorstellten.
Es wurde an alles gedacht. Das wurde spätestens klar, als die Künstlerin und Mitorganisatorin Kevser Atalay das Logo der "Arabischen Kulturwochen" vorstellte. Das kreisförmige Logo soll an das Aushängeschild der Stadt, das Kugellager, erinnern. Aus der arabischen Welt flossen die künstlerischen Muster in der Mitte ein. Beide Welten verbunden wurden in der eigens erstellen Kaligraphie des Künstlers Abdurahman Naanseh, dessen Werke während der Kulturwochen auch im Museum Otto Schäfer ausgestellt werden. Da staunte auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé nicht schlecht, als Atalay erklärte, dass die kunstvolle Kaligraphie im Logo "Schweinfurt" auf Arabisch zeigt.
Wunsch: Ein Austausch auf Augenhöhe
Es ist "eine Hand, die wir reichen", erklärt Heiko Bernheiden aus dem Organisationsteam. Er wünscht sich von der Veranstaltungsreihe, die ihren Ursprung in Hamburg hat, einen "Austausch auf Augenhöhe". Bernheiden ist sich sicher, dass das geschehen wird. "Denn Schweinfurt ist bunt", betont er.
Knapp 50 Helfer sind an der Durchführung beteiligt. Geboten wird ein vielfältiges Programm aus Musik, Kino, Kunst, Kulinarischem, literarischen und religiösen Themen. Als Veranstaltungsort halten verschiedene Orte in Schweinfurt her: vom Mehrgenerationenhaus der Diakonie über die Casa Vielfalt der Caritas, dem Haus der Familie bis hin zum KuK-Programmkino.
Neben dem Hauptorganisationsteam sind es vor allem Menschen aus der syrischen Community der Stadt die fleißig mitwirken, genauso wie Menschen aus dem Irak, Marokko, Ägypten, Libanon, Jemen und Palästina sowie Vertreter der somalischen Gemeinde und aus der Türkei. Auf die syrische Bevölkerungsgruppe ging auch OB Remelé in seiner Ansprache ein. Mit über 2000 Menschen seien die Syrer mittlerweile die drittgrößte Minderheit der Stadt. Angefangen habe es mit der Flüchtlingswelle ab 2015.
Ein Beitrag des Kennenlernens und des Respekts
"Die ersten sind bereits eingebürgert", berichtete der OB. "Die einen gingen, die anderen kamen", blickt Remelé zurück auf den Abzug der US-Armee aus Schweinfurt und die Ankunft der Bürgerkriegsflüchtende aus Syrien. Die "Arabischen Kulturwochen" können nun auch ein "Beitrag des Kennenlernens und des Respekts sein", hofft der OB. "Und der Integration, denn das ist unsere Aufgabe."
Das bekräftigt auch Özcan Durukan, Vorsitzender des Integrationsbeirats der Stadt Schweinfurt. Er denkt, durch die Veranstaltungsreihe könne ein Dialog entstehen, "der Vorurteile aufgreift, abbaut und zu mehr Verständnis führt." Gleichzeitig könne man so jene Menschen, die seit einigen Jahren Deutschland ihre neue Heimat nennen, besser kennenlernen.
Bei allen Events wird ein offizielles Veranstaltungs-T-Shirt für 15 Euro verkauft. Das Motiv ist ein Mix aus Schweinfurter Sehenswürdigkeiten und einem arabischen "Schweinfurt"-Schriftzug. Der Oberbürgermeister war einer er Ersten, die vorab eines der Shirts bekamen.
Das ausführliche Programm ist auf der Internetseite der Stadt zu finden.