
Momentan hängt in der großen Politik manches in der Schwebe: Die Luftballons im Hambacher Feuerwehrhaus beim Neujahrsempfang der Gemeinde waren da fast schon symbolisch. Der Name der Band, "Intakt", sollte Programm sein, beim Treffen der Spitzenkräfte aus Gemeindeleben, Feuerwehr und Politik. Letztere war mit fast allen Ebenen vertreten: Vor Ort waren unter anderem Poppenhausens Bürgermeister Ludwig Nätscher (CSU), die Niederwerrner Amtskollegin und Vizelandrätin Bettina Bärmann (FW), Landrat Florian Töpper (SPD), Bezirkstagspräsident Stefan Funk (CSU), Martina Gießübel (Landtagsabgeordnete der CSU) und Markus Hümpfer, Bundestagsabgeordneter der SPD. Bereits traditionell ist zudem der Besuch der Sternsingerinnen und Sternsinger zu Dreikönig.
"Positives Denken, Optimismus, Sicherheit", diese Themen stellte Dittelsbrunns Bürgermeister Willi Warmuth in den Mittelpunkt seiner Rede. "Wir schaffen das" bleibe die richtige Einstellung. Positiv denken heiße nicht, die Probleme zu übersehen, so der Rathauschef, sondern sie anzupacken. Optimismus sei zum Glück "hochgradig ansteckend". Sicherheit wäre nicht nur eine Aufgabe für Politik, Verwaltung, Schule. Sie beginne beim gelebten Miteinander.
Töpper und Funk wollen Entbürokratisierung
Landrat Töpper erinnerte daran, dass sich an diesem Tag der "Sturm auf das Kapitol" in den USA jährte – und Donald Trump dennoch als US-Präsident ins Weiße Haus zurückkehre: "Die Zeiten werden noch komplizierter". Gleichzeitig fänden hierzulande Prozesse gegen Leute statt, die einen Staatsstreich hätten betreiben wollen, meinte Dittelbrunns ehemaliger Dritter Bürgermeister, mit Blick auf die Umtriebe der "Gruppe Reuß". Es gelte, als Demokratie "in Takt" und "intakt" gleichermaßen zu bleiben, mahnte Töpper, unter Bezug auf den Bandnamen, und warnte vor der AfD. Es brauche Bürokratieabbau, aber auch Menschen, die "das Helle suchen" und mitgestalten wollten. Diese seien noch immer in der Mehrzahl, trotz Krisen und entsprechender Kassenlage.

"Jetzt wirds ernst": Stefan Funk beschwor ebenfalls Entbürokratisierung, Wettbewerbsfähigkeit und Zusammenhalt, in Zeiten von Trump und Neuwahlen. Es gelte, auch schwere Entscheidungen zu treffen, statt das Feld "Neinsagern" zu überlassen. Martina Gießübel überbrachte Grüße der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber, die sich bei der CSU-Klausurtagung in Seeon befand. Das Land müsse besser und schneller werden, die Transformation gestalten, gestartete Hilfsprogramme vorantreiben und die Ängste der Bürger ernst nehmen, auch am Industriestandort Schweinfurt.
Hümpfer: hart arbeitende Menschen nicht vergessen
"Wir brauchen nach dem 23. Februar eine starke Koalition", sagte Markus Hümpfer, der Tipps für Optimismus anbot. Die Realität gebe es allerdings auch, bereits Donald Trumps Zollpläne seien eine enorme Belastung. Es gelte, Europa zu stärken und die "hart arbeitenden Menschen" nicht zu vergessen, so Hümpfer. Tipps für Optimismus zu geben, dazu zeigte sich im neuen Jahr auch Willi Warmuth bereit.