Die Idee einer Verkehrsüberwachung für das Gemeindegebiet wird voran getrieben. Poppemhauens Bürgermeister Ludwig Nätscher, der diesen Gedanken schon seit langem hegt, konnte eine Mehrheit der Mitglieder des Gemeinderats überzeugen. Nun sucht die Verwaltung passende Partner für das Ansinnen, setzt auf eine praktikable Form der Durchsetzung und folgt damit vielen Wünschen aus der Bevölkerung. Die Überwachung soll den ruhenden und den fahrenden Verkehr betreffen oder – wie es Isa Kavak zusammenfasste - Falschparker und Temposünder registrieren. Sieben Ratsmitglieder stimmten gegen die Idee einer eigenen Verkehrsüberwachung.
Spahn forderte Einsicht in Rechtsgutachten
Für die Anfragen von Ratsmitglied Guido Spahn (Freie Wähler) hatte die Verwaltung diesmal einen eigenen Punkt in der Tagesordnung vorgesehen. Im Kern ging es um die vom Gemeindeparlament ausgesprochene und dann wieder zurückgezogene Rüge gegenüber Spahn, dem man die Weitergabe von Geheimnissen vorwarf. Diesmal wollte Guido Spahn Einblick in die Rechtsgutachten erhalten, die – wie er ausführt – von der Gemeinde in Auftrag gegeben worden waren.
Solche Gutachten existieren nicht, antwortete Geschäftsleiter Thomas Hahn und im übrigen, so der Verwaltungsfachmann, müsse die Einsicht allen Ratsmitgliedern gewährt werden, ein einzelner dürfe die Dokumente nicht einsehen. Auch die Kosten, die wegen des Rechtsstreits gegen ihn bei der Gemeinde aufliefen, wollte Spahn in öffentlicher Sitzung erfahren. Eine konkrete Summe nannte Hahn nicht, verwies aber darauf, dass Poppenhausen – wie praktisch alle Gemeinden – über eine Rechtsschutzversicherung einen Großteil der Kosten erhielt, übrig blieb der Selbstkostenanteil und der, so Hahn, sei bereits unter Gerichtskosten im gemeindlichen Haushalt berücksichtigt.
Fünf Neue Häuser für Hain
Planer Kirchner nahm sich für die Vorstellung von zwei fast identischen Bebauungsplänen für den Ortsteil Hain ausreichend Zeit. Er skizzierte den Weg vom ersten Entwurf bis zum Baubeginn, zeigte auf, welche Stellschrauben man ziehen könnte, und plädierte für Bebauungspläne, die die Bauherrn nur wenig einschränken aber dennoch dafür sorgen, dass sich die neuen Wohnhäuser einpassen.
Ein großes Einfamilienhaus oder ein Doppelhaus kann demnach oberhalb des Friedhofs in Hain entstehen. Gleich drei, auch grundverschiedene Häuser, runden das Dorf künftig Richtung Holzhausen ab. Zur Visualisierung der Planer-Idee hatte Kirchner Fotos, Zeichnung und Pläne mitgebracht. Alle Ratsmitglieder befürworteten dies. Am Ortsausgang könnte frühestens 2024 gebaut werden, die Bauwerber am Hainer Friedhof könnten bereits im nächsten Jahr mit dem Bau starten.
Poppenhausen beteiligt sich an den Wegkosten für einen neuen Hochbehälter der Rhön-Maintal-Gruppe (kurz RMG). Diese hatte die Gemeinde gebeten, für ein Teil des Zufahrtsweges für die Baustelle Mittel bereitzustellen. Die RMG begründete dies mit einem Zusatznutzen für Poppenhausen und die Bürger. Nach längerer Diskussion stimmte das Gremium mehrheitlich für die Beteiligung, deckelte aber den möglichen Zuschuss bei 50 Prozent der Kosten und 20 000 Euro. Geschäftsleiter Thomas Hahn protokollierte fünf Gegenstimmen.
Angebote für Erdarbeiten teurer als geplant
Zwischen dem besten Angebot und der Schätzung der Planer für die Erdarbeiten an der Kita in Kützberg klafft eine große Lücke. Mit den großen Preissteigerungen für Baumaterial und den allgemein gestiegenen Kosten begründete Katharina Wirsching vom Bauamt die Höhe der eingereichten Angebote. Für die Arbeiten in Kützberg stehen rund 635 000 Euro in den Angeboten, die Planer hatten 570 000 Euro geschätzt.
Einen größeren Mehrwert vom Rats-Informations-System (kurz: RIS) erhoffen sich die Mitglieder des Poppenhäuser Gemeindeparlaments. Nachträglich bekannt gewordene Fakten, wenn möglich, Baupläne und Hintergrund-Infos sollten dort für die gewählten Vertreter zur Verfügung stehen. Bürgermeister Ludwig Nätscher dämpfte die hohen Erwartungen und versprach aber, das Angebot auszubauen. Er verwies beim RIS auf die Einsparpotenziale und auf die gestiegene Digitalisierung in vielen Bereichen. Ab März erhalten die Ratsmitglieder Einladung und Tagesordnung nur noch über das RIS, bisher hatte die Verwaltung "zweigleisig" geladen.
Poppenhausen hat den Auftrag Shuttle-Bus für das geplante "HonkyTonk im Dorf" und die planerischen Arbeiten rund um die Verbesserung der örtlichen Straßen vergeben. Diese Entscheidungen aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung des Gremiums gab Bürgermeister Ludwig Nätscher bekannt.