
Im Stillen feiert der Seniorenbeirat Poppenhausen sein zehnjähriges Bestehen. 2011 gegründet, entwickelte sich das vierköpfige Gremium immer mehr zum zentralen Ansprechpartner für die ältere Generation, für Behörden und Ämter. Die Seniorenmesse in der Werntalhalle zeigte nach außen die Leistungsfähigkeit des Beirats.
Bürgermeister Ludwig Nätscher lobt den Seniorenbeirat: "Er arbeitet geräuschlos und erfolgreich." Hilfestellungen müssen die Gemeinde und die Verwaltung nicht geben. Nätscher hofft, dass Poppenhausen in Kürze einen eigenen (Senioren-)bus besitzt. Im Rahmen des Regionalbudgets bemüht sich die Gemeinde um einen kleinen Bus.
Seit Gründung Nachbarschaftshilfe organisieren
"Im Kern organisieren wir seit der Gründung die Nachbarschaftshilfe", berichtet Manfred Breitenbach, seit Beginn Sprecher des vierköpfigen Gremiums. Grundlage für die bürgerschaftliche Hilfe war eine Umfrage (2016 wurde diese wiederholt). Man wollte wissen, welche Hilfeleistungen gebraucht werden. Und so funktioniert das auch zehn Jahre später noch. Der Beirat knüpft unter dem Motto "von Bürgern für Bürger" Kontakte zu den professionellen Hilfsorganisationen und vermittelt die Zusammenarbeit. Ab und an greifen die hilfsbereiten Bürger auch selbst ein: Sie erledigen Einkäufe, helfen im Haushalt, mähen den Rasen oder schneiden die Hecken. Das Seniorenbüro führt sowohl eine Liste der Hilfesuchenden, als auch der hilfsbereiten Bürger.

Seit 2016 verfügt der Seniorenbeirat über ein eigenes Büro im Rathaus, kann über Telefon und E-Mail beinahe rund um die Uhr erreicht werden. 500 Euro Budget gewährt der Gemeinderat der Seniorenvertretung pro Jahr. Ursprünglich bildeten Inge Werner, Ludwig Mergenthal, Klaus Rebhan und Sprecher Manfred Breitenbach das Führungsquartett, für den ausgeschiedenen Maibacher Mergenthal rückte Erna Ketterl aus Hain nach.
Mit dem Bus zum Discounter
Ein wichtiges Tätigkeitsfeld ist der Seniorenbus. Der fährt seit Jahren durch die Dörfer und bringt die Senioren zum Einkauf nach Poppenhausen. Nach einer Tasse Kaffee – so war es vor Corona üblich – wurden die Senioren wieder nach Hause gefahren. 2018 begrüßten die Fahrer den 2000 Fahrgast. Der Busbetrieb kostet Poppenhausen keinen Cent, Sponsoren und ehrenamtlicher Helfer halten den Service am Leben.
Nach einem festen Fahrplan tourt der Bus durch alle Ortsteile, fährt auf drei Routen durch die Dörfer. Wegen der Pandemieregeln fährt der Bus nicht mehr vollbesetzt – dafür aber häufiger durch die Straßen der Großgemeinde. Während des "harten Lockdowns" übernahmen junge Erwachsene und Jugendliche den Einkaufsservice und lieferten die angeforderten Waren direkt aus.
Seniorenmesse organisiert
Ein Höhepunkt für den Seniorenbeirat war die erste Seniorenmesse in der Werntalhalle. Eigentlich, so berichtet Manfred Breitenbach, sollte diese als kleine Veranstaltung im Pfarrsaal stattfinden. Das übergroße Echo bei den Firmen führte dazu, dass die Mehrzweckhalle mit Ausstellern bestens gefüllt war und viele Senioren den Weg nach Poppenhausen fanden. Nach der Sanierung der Werntalhalle möchte der Beirat eine zweite Veranstaltung durchführen.

Einmal im Jahr besucht Bürgermeister Ludwig Nätscher im Reigen der Bürgerversammlungen auch die Senioren der Ortsteile. Bei den Senioren werden die aktuellen Themen in der Regel in aller Ruhe bei Kaffee und Kuchen diskutiert.
Gemeinsame Ausflüge mit dem Bus
Eine weitere Erfolgsgeschichte sind die gemeinsamen Ausflüge mit dem Bus. Über 90 Teilnehmer freuen sich jährlich auf die organisierten Fahrten ins Frankenland, zwei Busse stellen sicher, dass die Senioren sicher an Ziel und sicher nach Hause kommen.
Kleinere Angebote und Veranstaltungen runden das Jahresprogramm ab. Manfred Breitenbach berichtet von einem Rollatorkurs im Frühjahr 2019: siebzehn Poppenhäuser Senioren nahmen teil, 13 legten erfolgreich die Prüfung ab. Im Herbst des gleichen Jahres konnte man die guten alten Dinge beim RepairCafe wieder in Ordnung bringen lassen. Die Premiere machte Mut für weitere Treffen mit passionierten Handwerkern. Regelmäßige Treffen gehören natürlich auch dazu: Seniorennachmittage finden in den Ortsteilen statt, und in einer Konferenz kommen der Beirat und die Vertreter der Ortsgruppen im Rathaus regelmäßig zusammen.
Corona hat viel durcheinander gebracht, meint Sprecher Manfred Breitenbach. Sein Klientel zähle zur Hochrisikogruppe, die gemütlichen Nachmittage fallen aus, der Seniorenbus und die Bürgerversammlung pausier(t)en. Da der Bus aber nur innerhalb der Ortsgrenzen unterwegs ist, hat der Seniorenbeirat Impffahrten nach Schweinfurt auf privater Basis organisiert.