Junge Solisten und Ensembles des Zweckverbandes der Musikschule Schweinfurt zeigten Im Augustinum auf dem „Podium junger Solisten“ ihr musikalisches Können.
Die Akustik dort ist ziemlich bemerkenswert, Stimmen und Instrumente erreichten klar und unverfälscht das Auditorium im gesamten Saal. Leitung und Moderation hatte Musikpädagogin Monika Betzel inne. Die Schüler mit Einzelunterrichtsförderung und Ensembles sind zwischen zwölf und 17 Jahren jung, darunter viele Preisträger von „ Jugend musiziert“. Die Musikeleven präsentierten ein überaus breit gefächertes Programm – und dies in nur knapp 90-minütiger Spielfilmlänge. Es erstreckte sich vom Anfang des 15. bis ins 20. Jahrhundert, darunter Werke berühmter Kompositionen wie Bach, Telemann, Mozart, Schubert, Verdi oder Glenn Miller.
Bei Musiklaien wohl weniger geläufig dürften die Komponisten Scherer, CH. Bohm, Dowland oder Grandjany und dessen Lehrmeister Hasselmans sein, die beide für Harfe komponierten. Männliche Harfenspieler sind ziemlich selten; der 15jährige Harfenist Sandro Ortloff hatte sich zwei relativ komplexe Werke der beiden letztgenannten Tondichter erarbeitet und bravourös gemeistert.
Ina Schön ist mit ihren 17 Jahren schon mehrfach für ihr Querflötenspiel ausgezeichnet worden, mit ihrer Erfahrung gelang ihr eine gelöste Interpretation von Bachs Suite h-Moll sowie des daran anschließenden italienischen Volksliedes. Mit der Arie der Barabina aus Mozarts „Figaro“ glänzte die Sopranistin Anna Volz, mit zwölf Jahren das jüngste Talent dieses Abends. Ihre noch im Wachstum begriffene, dabei stabile Stimme, trug weit in den Raum, dazu wirkte ihre anmutige Gestik altersgerecht passend.
Das Akkordeon hat sich als ernstzunehmendes Konzertinstrument längst etabliert; Sebastian Büttner (17) und Jakob Bach(16) haben schon viele Auftritte als Duo bestritten. Für den Abend hatten sie das ungemein modern anmutende Stück „fantasy upon one note“ des englischen Barockkomponisten Henry Purcell gewählt; die „dissonanten“ Überlagerungen und die Einsätze erforderten höchste Konzentration und Können im Zusammenklang. Kein gesangliches Wackeln, selbst in höchsten Stimmlagen, bei Sopranistin Lea Volkmar (14) bei ihrem Vortrag des Tondichters Flotow – und ohne einen einzigen Patzer.
Violinistin Sara Möller (16) wählte ein Stück von Charles Bohm, über den sogar Moderatorin Monika Betzel erst googeln musste. Sara Möller (16) beeindruckte durch präzises, unverschliffenes Saitenspiel unter Klavierbegleitung von Bettina Birkenkötter. Bei den Klarinetten-Quartett mit Natalie Huhn, Laura Göller und Musiklehrer Mathias Klügler, war eine Mitspielerin Anna Lena-Bockelt krankheitsbedingt ausgefallen, das Trio sorgte dennoch für Swinglaune mit Glenn Millers „In The Mood“. Claude Debussy gilt als romantischer Impressionist unter den Komponisten, Der 17-jährige Pianist Simon Barth bediente die Klaviertasten bei dessen „Préludes pour piano“ fehlerfrei und dabei mit ausgeprägter künstlerischer Eigendynamik.
Sopranistin Olga Vitrval (15) bot als vorletzte im Reigen der jungen Talente in Mozarts „Der Zauber“ exakte Einsätze zur Klavierbegleitung von Barbara Anton-Klügler; sie zeigte von der ersten bis zur letzten Note sowohl für ihr Alter beachtliche Souveränität als auch unprätentiöse Emotionalität.
An Virtuosität und sicheren Lauf am Steinway-Flügel, ließ auch der letzte Interpret, Sebastian Knaub (17), nichts zu wünschen übrig; mit Chopins Etüde „Revolution“ hatte er sich auch bei der Abi-Prüfung am Schweinfurter Humboldt-Gymnasium verdiente 15 Punkte erspielt. Musikpädagogin Monika Betzel bedankte sich bei allen Musikern und den Gastgebern des Augustinums; sie ließ am Ende auch nicht unerwähnt, dass die jungen Musiker trotz Abi-und Prüfungsstress hoch konzentriert und mit Freude bei der Sache waren, was das Publikum mit reichlich Applaus goutierte.