Es tut sich was, auf mehreren Brachflächen der Gemeinde Niederwerrn. Die jüngste Ratssitzung begann mit der Bauleitplanung "Am Motorpool", wo ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Die Exklave des ehemaligen Militärgeländes "Conn Barracks", nördlich der B303, wird derzeit zwecks Gewerbeansiedlung umgestaltet.
Der Automobil-Ausrüster Veoneer ist bereits auf dem Konversionsgelände ansässig, auf dem einst der Fuhrpark der US-Army gewartet wurde. Im östlichen Bereich, hinter den bestehenden zwei Hallengebäuden, möchte die Schweizer Firma Procimmo bis zu 42 Streetboxen aufstellen, als kleine, modulare Gewerberäume zum Anmieten. Derzeit befindet sich dort eine frisch planierte Freifläche. In den Abwägungen der Einwendungen der Träger öffentlicher Belange, vom Abwasserzweckverband bis zum Landratsamt, ging es um die Entwässerung und die neu gestaltete Regenrückhaltung, ebenso wie um die Grünflächen.
Das Umweltamt sieht erhaltenswerten Baumbestand, es soll weitere Begrünungen geben, unter anderem neben der Einfahrt, ebenso wie Solarcarports auf dem Procimmo-Firmengelände. Eine weitere Abgrenzung durch Hecken hält Geschäftsleiter Steffen Guth-Portain nicht für sinnvoll. Das Areal sei optisch bereits verdeckt. Auch ein benachbarter landwirtschaftlicher Betrieb wird laut Verwaltungschef nicht beeinträchtigt, der darauf verwies, dass das Kasernengelände seit den 1940er-Jahren bebaut ist. Der Bebauungsplan "Am Motorpool" geht nun in die öffentliche Auslegung.
Auf der Suche nach Gelände für Baumpflanzungen
Rund 4800 Quadratmeter Fläche bieten sich westlich des Sportgeländes in Oberwerrn zur Aufforstung an, in zwei Teilbereichen am bestehenden Wäldchen. Die waldarme Gemeinde ist auf der Suche nach Gelände für Baumpflanzungen, das Projekt wird nun durch das Forstamt geprüft. Auf dem alten Oberwerrner Bahnhofsgelände soll wiederum eine Lagerfläche für den Bauhof eingerichtet werden.
Olaf Ludwig bleibt Zweiter Kommandant der Niederwerrner Feuerwehr. Der Gemeinderat bestätigte seine Wiederwahl, in der Amtszeit bis 2029.
Unter dem Punkt "Verschiedenes" ging es dann noch um ein aktuelles Reizthema, hinter den Kulissen der gemeindeeigenen Hallen. Die Anhebung der Nutzungsentgelte soll in den betroffenen Vereinen für Unmut und Verärgerung gesorgt haben. Gemeinderat Michael Haag sah sich bei seinem Antrag in der Dezembersitzung missverstanden. Bei den vorgeschlagenen 250 Euro Hallenmiete sei es nicht nur um die Halle, sondern um die übliche Anmietung des gesamten Gemeindezentrums gegangen, einschließlich der Nebenräume. Nun würden dafür 370 Euro fällig.
"Jedes Mal, wenn der Verein Räumlichkeiten nutzt, kostet das die Gemeinde Geld", sagte Bettina Bärmann. Die Bürgermeisterin verteidigte das Drehen an der Kostenschraube, in Zeiten steigender (Energie-)Preise, die man weiter geben müsse: "Wir sind nach wie vor nicht kostendeckend." Das Problem werde in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Es wäre unfair, wenn es hieße, die Gemeinde schröpfe ihre Vereine, so Bärmann. Die Räume im Gemeindezentrum würden durchaus auch getrennt angemietet.
"Es hat sich alles mehr als verdoppelt", kritisierte Andreas Goller. Es gehe nicht nur um zehn bis 20 Prozent, im Rahmen des Inflationsausgleichs. Der CSU-Gemeinderat sah deutliche Mehrbelastungen, etwa der "Wernschiffer 11" bei den Faschingsveranstaltungen. Die Kostensteigerung sei unverhältnismäßig, auch bei den Übungsleiterstunden der Sportvereine. Bettina Bärmann hält die im Gemeinderat verhandelten Anpassungen für gerechtfertigt und will das den Vereinen auch so vermitteln: "Ich stehe bei jeder Jahreshauptversammlung Rede und Antwort."
