In nichtöffentlicher Sitzung beschloss der Schwebheimer Gemeinderat einen Planungsstopp für das neue Feuerwehrhaus. Dies gab Bürgermeister Volker Karb bekannt. Im Gemeindeparlament herrscht zum einen große Unsicherheit über den Preisanstieg im Bauwesen und die Auswirkungen des Ukrainekrieges. Zum anderen gibt es Stimmen, die das neue Heim der Floriansjünger überplanen wollen.
Drei neue Bau-Satzungen lagen dem Schwebheimer Gemeinderat diesmal als Beschluss vor. Schon in früheren Sitzungen war über das Areal "Neue Gasse" und "Schloss" debattiert worden, die Klarstellungssatzung "Altort Ost", so Planer Artur Metz, soll die eindeutige Trennung von Innen- und Außenbereich des Kräuterdorfes schaffen, soll so mögliches Bauland deutlich machen. Dem Rat lag die Fassung von Ende März zur Entscheidung vor. Die Ratsmitglieder, der Bürgermeister und der Planer einigten sich auf eine Vertagung: Metz will zuvor exakt die Linie erfassen und gebäudegenau die Grenze ziehen.
Die Einbeziehungssatzung "Neue Gasse", auch schon in früheren Sitzungen besprochen und zur Planung angewiesen, wird in die Tat umgesetzt. Bei einer Gegenstimme billigte das Ratsgremium den vorgelegten Planungsentwurf. Jutta Keller fürchtet eine Abweichung der historisch gewachsenen Struktur im Ortskern und argumentierte in einer persönlichen Erklärung gegen die Satzungen.
Diskussion über das Jägerhäuschen am Schloss
Über die Frage, wie groß das frühere Jägerhäuschen (zuletzt ein Garagenbau) am Schloss war, diskutierten die Ratsmitglieder mit allerlei Schätzwerten. Letztendlich gibt es keine historisch nutzbare Bemaßung des ehemaligen Wohnhauses des Jägers. Vieles spricht dafür, dass das Gebäude mindestens sechs Meter breit war, die aus Dokumenten zitierte Raumaufteilung lässt diesen Schluss zu. Das Jägerhäuschen war schon in früheren Sitzungen ein Thema: der Bauherr möchte an gleicher Stele Wohnraum schaffen. Am Ende darf der Neubau 6,50 breit sein und soll sich unauffällig in die Umgebung einbringen, deshalb wurde die Kniestockhöhe stark reduziert. 14 Ratsmitglieder stimmten für die breite (6,5 Meter) Variante, drei dagegen.
Die zweite große Flächenphotovoltaikanlage Schwebheim kann errichtet werden. Die Ratsmitglieder genehmigten die vorgelegten Pläne. Nun stehen die nächsten Schritte für die 19. Änderung des Flächennutzungsplanes an, die Pläne werden ausgelegt.
Das gesamte Kanalnetz von Schwebheim soll befahren und digital erfasst werden. Daraus erhofft sich die Gemeinde eine gute Bestandsaufnahme des bautechnischen und hydraulischen Zustands des Rohrsystems. Der Auftrag wurde vergeben, die Investition beläuft sich auf knapp 70.000 Euro.
Schwebheims dritter Trausaal
Gleich drei Trausäle wird Schwebheim in Zukunft anbieten können. Katja Möhring stellte ihren Antrag vor, im neuen Anbau des Bürgerhauses auch Eheschließungen zu ermöglichen. Sie folgt damit einer Idee der ehemaligen dritten Bürgermeisterin Kerstin Weingart. Im Bürgerhaus ist dank des Aufzugs der Zugang barrierefrei möglich, auch älteren Gästen wird so der Besuch ermöglicht. Katja Möhring verwies in ihrem Antrag auf den beschwerlichen Aufgang im Rathaus, wo es bereits zwei unterschiedlich große Räume gibt, die für Trauungen gewidmet sind. Der Gemeinderat stimmte jetzt für Trausaal Nummer drei.