Bürgermeister Manuel Kneuer und Holger Philipp vom gleichnamigen Schonunger Architekturbüro erläuterten den aktuellen Planungsstand in Sachen Parkscheune am Kleinen Plan. Nachdem in der vorausgegangenen Gemeinderatssitzung bereits die anderen Gewerke vergeben wurden, ging es diesmal um die veränderte Gestaltung der Parkscheune.
Ursprünglich war man von einer Bruchsteinmauer auf der Grenze zum Nachbargrundstück ausgegangen. Hiergegen sprechen die deutlich höheren Kosten, die erheblich längere Zeit, bis eine solche Mauer errichtet werden kann und die Tatsache, dass eine Gerüststellung auf dem Nachbargrundstück nötig wäre, das von einer Hecke begrenzt wird.
Philipp zeigte am Beispiel der Parkscheune in Burkardroth die Kombination von Sichtbeton, Stahlkonstruktion, Holzteilen und Ziegeleindeckung. Nach Rücksprache mit der Regierung von Unterfranken ist der Wechsel von einer Bruchsteinmauer auf Sichtbeton kein Grund, die zugesagte Förderung zu versagen. Die vorgefertigten Filigran- oder Sandwichplatten werden aufgestellt und anschließend mit Beton ausgegossen. Dadurch entfällt das Gerüst, die Bauzeit reduziert sich deutlich und die Kosten liegen bei etwa 250 statt 600 Euro pro Quadratmeter.
Wegen des notwendigen Brandschutzes bei Grenzbebauung darf die Wand nicht in Holzbauweise erfolgen. In der Diskussion wurde auch die Akzeptanz durch die Bevölkerung angesprochen. Der vorgelegten Planung wurde mit 13:3 Stimmen zugestimmt, was eine Kostenreduzierung um rund 7000 Euro gegenüber der ursprünglichen Planung bedeutet.
Bau der Minirampenanlage verzögert sich
Die Firmen führen die Arbeiten nach ihren terminlichen Möglichkeiten aus. Der Architekt geht davon aus, dass die Firma Stenzinger im September mit dem Rohbau beginnt und die anderen Firmen im Herbst folgen.
Wegen der hohen Auslastung der Bauunternehmen verzögert sich der Bau der Pflasterfläche für die Minirampenanlage auf August. Mit Kosten von 14 000 Euro wird gerechnet. Die Lieferfirma für die Rampen hat genaue Vorschriften hinsichtlich des Fallschutzes, weswegen die vom Rat favorisierten Anbindungsmöglichkeiten zur Restfläche (z.B. Gummiboden) nicht zum Tragen kommen.
Spielgeräte für Kindertagesstätte und Hort der AWO
Ursprünglich hatte der Gemeinderat die Anschaffung von zwei Spielhäuschen für jeweils 4500 Euro für Kita und Hort genehmigt. Das derzeitige Personal beurteilte die Nutzungsmöglichkeit der Spielhäuschen als zu gering und stellte den Antrag, den zugesagten Betrag anderweitig zu nutzen. Der Gemeinderat stimmte zu unter der Auflage, dass ausschließlich Spielgeräte für den Außenbereich dafür erworben werden, also keine Spielsachen, für die die Gemeinde nicht zuständig ist. Der Kauf erfolgt über das Bauamt der Gemeinde.
Lüftungsanlage für Schwimmbad und Großturnhalle
Viele offene Fragen erbrachte die Diskussion über verschiedene Alternativen für den notwendigen Austausch der Lüftungsanlage im gemeindlichen Hallenbad und in der Großturnhalle. Deshalb wurde auf Antrag des Bürgermeisters eine Entscheidung zurückgestellt.
Geklärt werden soll, warum das beauftragte Planungsbüro Norbert Ries das Gerät mit der geringsten Leistung (19 000 Kubikmeter pro Stunde) favorisiert, obwohl das mittelgroße Gerät mit 24 000 m³/h nur rund zehn Prozent teurer ist. Beide Geräte entsprechen eigentlich nicht dem Stand der Technik, der 33 500 m³/h vorschreibt, wobei ein solch großes Gerät nicht in den vorhandenen Raum passen würde.
Zustimmung für vorgelegten Tekturplan verweigert
Für die bestehende Wohnanlage mit elf Wohneinheiten in der Grettstadter Straße wurde die gemeindliche Zustimmung zum vorgelegten Tekturplan versagt. Dieser Plan war notwendig geworden, da die ursprünglich zugesagten Stellplätze bisher fehlen. Der Bauherr hatte deshalb einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der den meisten Räten sehr zweifelhaft erschien. Deshalb wird der Bauherr aufgefordert seine Planung ein weiteres Mal zu überarbeiten und eine realistische Lösungsvariante einzubringen. Auch das Landratsamt wird hierbei um Unterstützung gebeten.
Ursprünglich waren die drei Mehrfamilienhäuser in der Jahnstraße mit Satteldach geplant. Da sich dieser genehmigte Bauplan im Nachhinein als nicht zulässig erwies, soll nun das Mittelgebäude mit einem Krüppelwalmdach versehen werden. Nur elf Räte stimmten diesem Vorhaben zu.
Die behördlichen Stellungnahmen zum geplanten Bauvorhaben der Firmen Pabst Transport und Karl GartenDesign im Gewerbegebiet Nordwest VI sind eingegangen. Geschäftsleiter Udo Böhnlein trug sie im Beisein von Herrn Peichl vom Planungsbüro Peichl und Metz vor, erläuterte sie und der Rat erteilte seine Zustimmung.
Rucksäcke sollen erinnern und mahnen
Die Gemeinde Gochsheim beteiligt sich an dem Projekt DenkOrt Deportationen. Hierfür fertigte Holzbildhauerin Katharina Fleck zwei Rucksäcke aus Kalkstein. Einer wird in Würzburg auf der zentralen Gedenkstätte vor dem Hauptbahnhof zusammen mit anderen steinernen Gepäckstücken aufgestellt und soll an die große Zahl von Juden erinnern, die zwischen 1941 und 1944 in Zügen von Würzburg aus deportiert wurden. Alle 109 Kommunen, in denen sich zu Beginn der NS-Zeit jüdische Gemeinden befanden, wurden von Benita Scholz angeschrieben und die Resonanz ist beeindruckend.
Der zweite Rucksack wird in Gochsheim aufgestellt. Bürgermeister Kneuer stellte die angedachten Plätze vor. Schließlich entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich für den Vorschlag von Edwin Hußlein, nämlich auf dem Hochbeet vor den Gaden, unweit des Zwiefltraters. Hier sind eine hohe Publikumsfrequenz und gleichzeitig genug Platz gegeben, um inne zu halten.
Große Zustimmung fand der Antrag von Religionslehrerin Susanne Bartsch von der Grundschule Gochsheim, eine Mut-Mach-Stele vor den Bäumen am Friedhof aufzustellen. Die Vorarbeiten laufen bereits im Steinmetzbetrieb von Hans-Jürgen Fleck. Zusammen mit ihm werden Grundschülerinnen und Grundschüler den 2,3 Meter hohen Sandsteinquader bearbeiten. Am Schluss sollen auf den vier Quaderseiten religiöse Motive zu sehen sein. Die Gemeinde sorgt für ein entsprechendes leicht erhöhtes Fundament und die notwendige Pflegearbeiten. Eine Informationstafel soll die Existenz der Stele erläutern.
Resolution der Gemeindeallianz Schweinfurter Mainbogen
Nach Vorbesprechung der Mainbogen-Bürgermeister wurde eine Resolution zum Rückbauverfahren des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld ausgearbeitet. Darin wenden sich die Gemeinden gegen die Einlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus aufgelassenen Kernkraftwerken in Grafenrheinfeld. Bereits zugesagte bauliche Maßnahmen wurden noch nicht umgesetzt, momentan ist sogar für die bis 2027 in Aussicht gestellte Umlagerung der Grafenrheinfelder Abfälle ins Endlager Schacht Konrad nicht mehr realistisch. Stattdessen soll die auf zehn Jahre beschränkte Zwischenlagerung in Grafenrheinfeld ausgedehnt werden, wodurch eine radioaktive Belastung der Region zu befürchten ist.
Auch die notwendigen Transporte werden sehr kritisch beurteilt. Der Gemeinderat beschloss die Resolution für Gochsheim einstimmig und geht davon aus, dass die anderen Mainbogen-Gemeinden ebenso verfahren. Hauptpunkte: Begrenzung der Zwischenlagerung der Grafenrheinfelder Atomabfälle, keine Fremdeinlagerungen, Transporte nur zum Abtransport der radioaktiven Abfälle in ein Endlager.
Anträge der Gemeinderäte
Julia Rübig (SPD) und Frank Widmaier (CSU/FB) baten, den Zustand der Damentoiletten der Fritz-Zeilein-Halle, die neu gefliest wurden, zu überprüfen, damit die Benutzung auch für ältere Personen problemlos erfolgen kann.
Klaus Pfister beantragte, dass für die Grund- und Mittelschule Gochsheim Lüftungs- und Filtergeräte beschafft werden, damit langfristig eine Raumluftverbesserung erreicht wird. Zuschussmöglichkeiten bestehen nicht, weil alle Räume über Fenster belüftbar sind.