Die Erschließungsarbeiten im neuen Baugebiet „Nördlich der Weißen Marter“ kommen gut voran. Ein Großteil der Fläche, etwa 1,2 Hektar, wird von einem Senioren-Wohnpark benötigt, der unter dem Titel „Wohn-Art Gerolzhofen 55 plus“ vermarktet wird. Offenbar mit großem Erfolg.
Bauträger des Projekts ist die Söllner Wohn- und Gewerbebau GmbH & Co. KG aus Schwebheim (Geschäftsführer sind Mario Söllner und Gunnar Hiller). Die Firma wird die gut 20 eingeschossigen Häuser schlüsselfertig errichten. Das Marketing und der Verkauf der Häuser laufen über die Gunnar Hiller Immobilienservice KG aus Niederwerrn.
„Die Lage ist ausgesprochen gut“, antwortet Gunnar Hiller auf die Frage, wie der Verkauf der Häuser bislang läuft. „Zwölf bis 15 Häuser sind schon so gut wie verkauft.“ Es seien Vorverträge abgeschlossen worden. Im September und Oktober werde man mit dem Bau der Bungalows, jeweils in Vierer-Gruppen, beginnen. Im Frühjahr 2013 sollen die ersten Bewohner einziehen.
Im Exposé ist ersichtlich, dass Haustyp I auf einem Grundstück von etwa 250 Quadratmetern stehen wird. In einem Grundriss von zehn auf zehn Metern ist Platz für eine Wohnfläche von gut 80 Quadratmetern. Der Haustyp II steht auf einem Grundstück von 300 Quadratmetern und bietet bei einem wiederum quadratischen Hausgrundriss eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern.
Viele Interessenten sind jünger
„Eigentlich müssten wir den Wohnpark von 55 plus in 50 plus umbenennen“, erzählt Hiller. Denn viele der Interessenten seien erst im Alter um die 50, würden sich aber schon jetzt Gedanken um ein seniorengerechtes Wohnen im Alter machen. Im Prinzip gebe es drei Gruppen, die sich für den Wohnpark interessieren, hat Hiller beobachtet. Da seien zum einen die 50-Jährigen, die bislang in einer Dreizimmerwohnung zu Miete gewohnt haben und nun den Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen wollen. Dann gebe es natürlich Investoren, die das Haus erst einmal vermieten wollen, ehe sie im Alter vielleicht selbst einziehen. Und die dritte Gruppe seien Mittfünfziger, denen ihr bisheriges Eigenheim nach dem Wegzug ihrer Kinder schlicht und einfach zu groß geworden sei.
Stadt kommt gut voran
Auch die Stadt Gerolzhofen kommt mit der Erschließung des Baugebiets gut voran. Kanal und Wasser liegen bereits, erklärt Stadtbaumeister Jens Pauluhn. Auf den neun anderen Bauplätzen neben dem Seniorenpark könnten seitens der privaten Bauherren die Arbeiten beginnen. Wie berichtet, hat die Stadt etwa 2500 Kubikmeter Erdreich von der Halde an der Tennishalle runter ins Neubaugebiet fahren lassen. Damit wurden unter anderem die Trassen der künftigen Erschließungsstraßen in dem zum Vergleich mit dem benachbarten Baugebiet niedriger liegenden Gebiet aufgefüllt. Im Osten des neuen Baugebiets, links neben dem Saunagarten/Anwesen Kern, wird ein zweigeschossiges Hauptgebäude entstehen. Das Gebäude soll von der Sozialservice-Gesellschaft angemietet werden, einer 100-prozentigen Tochter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Bislang sind die Verträge allerdings noch nicht unterschrieben, sagt Ulrike Hahn aus Gerolzhofen, die Leiterin der Seniorenwohnanlage St. Elisabeth in Schweinfurt, einem Haus der Sozialservice-Gesellschaft. Der Grund für die Verzögerung sei, dass beim BRK derzeit wichtige Personalwechsel im Raum stünden. „Wir stehen aber weiterhin zu unserem Konzept und haben nach wie vor Interesse“, betont die Gerolzhöferin.
Weiteres Baugebiet wäre nötig
Nachdem das Konzept mit dem Wohnpark für die Investoren offenbar aufgegangen ist und sich damit das neue Baugebiet „Nördlich der Weißen Marter“ schnell füllt, ist es nun an der Stadt, zumindest mittelfristig ein neues Baugebiet auf den Markt zu bringen.