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Bergrheinfeld
Pläne zur Erweiterung der Kreismülldeponie Rothmühle vorgestellt
Im Nordosten des zwölf Hektar großen Geländes der Kreismülldeponie Rothmühle soll der zweite Bauabschnitt mit der Erweiterung realisiert werden.
Foto: Horst Fröhling | Im Nordosten des zwölf Hektar großen Geländes der Kreismülldeponie Rothmühle soll der zweite Bauabschnitt mit der Erweiterung realisiert werden.
Horst Fröhling
 |  aktualisiert: 13.11.2024 02:37 Uhr

Ein Bericht zur geplanten Erweiterung der Deponie Rothmühle war der Schwerpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung. Thomas Fackelmann vom Bereich Abfallwirtschaft des Landratsamts Schweinfurt stellte den aktuellen Stand der Pläne vor. Bürgermeister Ulrich Werner erklärte, von der Erweiterung der Deponie könne die Gemeinde profitieren. Wichtig sei ihm eine gute Nachbarschaft und die Informationen aus erster Hand, betonte er.

"Acht Jahre haben wir uns mit der Planung zur Erweiterung der Kreismülldeponie beschäftigt", erklärte Fackelmann. Er verwies auf die Entsorgungspflicht des Landkreises. Denn dieser müsse trotz des Verbots mancher Stoffe, beispielsweise Eternit oder teerhaltiger Asphalt, eine Deponie der Klasse II vorhalten, weil diese Stoffe noch immer anfallen.

Das derzeit an der Deponie noch zur Verfügung stehende Volumen von etwa 20.000 Kubikmetern reiche bei der in den vergangenen drei Jahren angefallenen durchschnittlichen Ablagerungs-menge von etwa 10.000 Tonnen noch drei bis vier Jahre. Die Anlieferungen kämen aus dem Landkreis, der Stadt Schweinfurt sowie dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Ab 1. Januar 2025 komme der Kreis Main-Spessart dazu.

Keine organischen Abfälle

Die Deponie Rothmühle sei am 1.August 1985 als Hausmülldeponie genehmigt worden. In den ursprünglichen Unterlagen sei die nun vorgesehene Erweiterungsfläche bereits als zweiter Deponieabschnitt enthalten. Im Zuge der Verfüllung des ersten Abschnitts seien in 40 Jahren ca. 1,4 Millionen Kubikmeter verfüllt worden.

Die Erweiterung sei im Nordosten des Geländes, wie bereits vorgesehen, geplant. Beantragt sei ein abfallrechtliches Planfeststellungsverfahren für die Erweiterung der bestehenden Deponiefläche im Nordosten um etwa fünf Hektar. Der neue Bauabschnitt könne 1,5 Millionen Kubikmeter fassen, eine Verdoppelung des Füllvolumens. Reichen könne dies je nach Füllmengen rund 70 bis 80 Jahre. Um die Deponie wirtschaftlich betreiben zu können, benötige man jährlich circa 30.000 Tonnen Anlieferungen.

Abgelagert werden dürfen hier unter hohen Auflagen nur Stoffe, wenn die gesetzlich definierten Annahmekriterien eingehalten werden, so Fackelmann. Organische Abfälle dürfen dort nicht abgelagert werden. Das anfallende Sickerwasser solle entgegen der ursprünglichen Planung nicht direkt in die Wern eingeleitet werden, obwohl die wasserrechtliche Erlaubnis vorliegt, sondern in die Kläranlage Schweinfurt.

Das Grundwasser sei in zehn Meter Tiefe, darüber eine wasserundurchlässige Schicht aus Lehm und Mineralien. Darüber kämen Frostschutz- und Mineralschichten mit Drainagen. Entsprechende Gutachten seien in den vergangenen acht Jahren eingeholt worden für die verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung. Der Baukörper werde an den bereits bestehenden angelehnt.

Baubeginn im kommenden Frühjahr

Der neue Hochpunkt wachse um sieben Meter auf 271 Meter über NN. Die Anlage werde so gebaut, dass kein Deponiegas entstehen kann. Mit der Erweiterung solle die Entsorgungssicherheit des Landkreises Schweinfurt für die nächsten Jahrzehnte sichergestellt werden. Die Vergabe werde im Dezember erfolgen, Baubeginn kommendes Frühjahr. Die Bauzeit solle 36 Monate betragen. Die letzte Kostenschätzung lag bei etwa 26 Millionen Euro.

In diesem Zusammenhang nannte Fackelmann weitere Projekte. Die EEG-Förderung für die Biogasanlage laufe Ende 2027 aus. Für die Aufbereitung des Biogases zu Biomethan würden große Mengen Strom gebraucht, den man aus einer noch zu bauenden Fotovoltaikanlage auf dem Gelände gewinnen wolle. Gemeinderat Günter Seufert sieht den Grundwasserschutz nicht gewährleistet. Thomas Geißler kritisierte, dass Bergrheinfeld nicht der Abfalltopf für die Region werden dürfe. Bürgermeister Werner stellte fest, dass stets ein Restrisiko bleibe.

 
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