Es wäre eine Premiere: Der Betreiber des stillgelegten Atomkraftwerks (AKW) Grafenrheinfeld, Preussen-Elektra, plant, schwach- und mittelradioaktiven Abfall aus dem ehemaligen AKW Würgassen (Nordrhein-Westfalen) nach Grafenrheinfeld zu bringen. Das wäre das erste Mal, dass Atommüll von außerhalb nach Grafenrheinfeld transportiert würde. Öffentlich gemacht hat die Pläne Grünen-Landtagsabgeordneter Paul Knoblach, dessen Heimatort Garstadt (Lkr. Schweinfurt) in direkter Nähe des AKW Grafenrheinfeld liegt. Preussen-Elektra hat die Pläne gegenüber dieser Redaktion bestätigt. Als eine der Möglichkeiten.
Würgassen steht seit 1994 still
Der nukleare Rückbau des 1994 stillgelegten AKW Würgassen ist seit 2014 beendet. Dort stehen nur noch die Gebäude, die aber nach Angaben von Preussen-Elektra nun abgerissen werden sollen. In Gebäudeteilen lagert noch schwach- und mittelradioaktiver Müll aus der Rückbauphase. Wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte, ist das zweite Zwischenlager in Würgassen voll belegt. Die Alternative, zumindest einen Teil der Überreste im Zwischenlager in Ahaus unterzubringen, scheide aus, weil zwar die Genehmigung für die dortige Einrichtung verlängert worden sei, aber dagegen Klagen laufen. Deswegen sei die Einlagerung nicht möglich.
In Grafenrheinfeld ist neben dem Zwischenlager für hochradioaktive Stoffe (BZR) eine zweite Lagerhalle (AZR) gebaut worden, die schwach- und mittelradiaoktiven Abfall aus dem Grafenrheinfelder Rückbau aufnehmen soll. Wie das Unternehmen mitteilt, habe Preussen-Elektra bereits vor dem Bau beantragt, dass 20 Prozent der 6000 Kubikmeter umfassenden Lagerkapazität auch für Müll aus anderen Standorten verwendet werden können. Für maximale zehn Jahre.
Das zentrale Endlager Deutschlands für derartig strahlenden Müll entsteht im Schacht Konrad bei Salzgitter. Es soll 2027 zur Verfügung stehen. Das Zwischenlager in Grafenrheinfeld steht inzwischen in der Verantwortung der bundeseigenen Gesellschaft BGZ.
Grünen-Abgeordneter Knoblach wendet sich gegen jegliche Form von "Atommüll-Tourismus". Im konkreten Fall hätte man mit dem Abriss der Gebäude in Würgassen weiter warten sollen. Dezentrale Zwischenlager nennt Knoblach "gefährliche Provisorien". Preussen-Elektra begründet den Transport auch mit dem gesetzlichen Gebot, den Atommüll der BGZ übertragen zu müssen, die mehrere Lager in der Republik betreibt.
Außer den Plänen, so die Sprecherin von Preussen-Elektra, gebe es noch keinen neuen Sachstand, zumal das AZR in Grafenrheinfeld noch nicht betriebsbereit sei. Es fehle noch das Gutachten als Voraussetzung für eine Genehmigung des Zwischenlagers. Man werde mit der BGZ Gespräche führen, in welches Zwischenlager die Abfälle aus Würgassen letztlich gebracht werden.
Ihr habt erfolgreich die Lagerung unter der Erde verhindert und dafür gesorgt, dass das alles jetzt in einer Blechhalle vor der Haustüre passiert.
Toll gemacht!
Meinen Sie ersthaft, das sich durch ein vergraben des Atommülls sich irgendeine Kommune freiwillig für den Atommüll meldet? Das hat schon beim Giftmüll auf zahlreichen Deponien nicht funktioniert.
Die Entsorgung des Atommülls mit über 170 Milliarden wird noch ein teurer "Spaß".
https://www.deutschlandfunk.de/atommuell-entsorgung-staatsfonds-macht-verluste.769.de.html?dram:article_id=454601
Die sollen ihren Sondermüll solange dort lassen bis es ein endgültiges , sicheres Lager gibt. Jahrelang haben die Stromkonzerne mit Atomstrom Milliarden verdient , also sind
sie auch verpflichtet sich darum zu kümmern .