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Euerbach
Photovotaikanlage auf der Scheune des historischen Rathauses in Euerbach
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 12.03.2023 02:58 Uhr

Die gemeindliche Scheune am Alten Rathaus soll auf ihrer Ostseite künftig eine Photovoltaikanlage tragen. Damit soll Strom zur Eigenverwendung erzeugt werden. Eine angedachte Wärmepumpe für eine zusätzliche Heizung verwarf der Gemeinderat wegen der seltenen Nutzung als unverhältnismäßig teuer.

Architekt Peter Kopperger erläuterte dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung die Ergebnisse seiner Prüfung, die in der Januar-Sitzung des Gremiums gefordert worden war. Demnach wäre auf dem Westdach Richtung Kirchgasse der erwartete Jahresertrag an Strom 25 Prozent geringer als auf der anderen Seite.

Dort sollen nun 27 Solarmodule montiert werden mit einem erwarteten Jahresertrag von 9650 Kilowattstunden. Kostenpunkt: 17.919 Euro brutto. Auf einen Speicher verzichtete der Gemeinderat vorerst. Den Direktauftrag für die Module erhielt die Firma Elektro-Marx.

Eine angedachte Wärmepumpe als zusätzliche Heizung für das Dorfgemeinschaftshaus wurde vom Gremium verworfen. Sie wäre nur an zwei bis drei Wochentagen im Einsatz, was die Kosten von 43.750 Euro nicht rechtfertige.

Warmwasser werde wirtschaftlicher per Durchlauferhitzer elektrisch erzeugt, sagte Kopperger. Auch eine Vorrichtung für den späteren Einbau einer Pumpe mit Kosten von etwa 5000 Euro soll nach dem Willen des Gemeinderats nicht erfolgen.

Bessere Preise durch Bündelung größerer Strommengen

An der Bündelausschreibung der ÜZ Mainfranken für die kommunale Stromlieferung in 2024 wird sich auch die Gemeinde Euerbach beteiligen, beschloss der Gemeinderat. Zweite Bürgermeisterin Gabi Jakob, Vorstandsmitglied der ÜZ, war bei diesem Tagesordnungspunkt von Beratung und Beschlussfassung ausgeschlossen.

Ziel der gemeinsamen Beschaffung sei ein direkter Zugang zum Stromhandelsgroßmarkt, erläuterte Geschäftsleiter Stefan Funk dem Gremium. Die Gemeinde sei Mitglied der ÜZ-Genossenschaft, mit der Bündelung größerer Strommengen könnten bessere Preise erzielt werden. Im Lieferjahr 2024 werde die ÜZ anders als bisher nicht zwei bis drei Mal im Jahr den Strom an der Börse beschaffen, sondern angesichts des volatilen Markts sieben bis acht Mal.

Die gestiegenen Strompreise der ÜZ monierte Gemeinderat Günter Hutter. Er führte zudem an, dass in der Gemeinde mehr "grüner Strom" produziert werde, als gebraucht. Warum der Strom woanders hin geliefert werde, wollte er wissen. Auch Andrea Lettowsky kritisierte die ÜZ für die bestehenden Obbacher Windräder.

Bürgermeisterin Simone Seufert kündigte an, dass die ÜZ im Mai bis Juni die Strompreise "nach unten anpassen" werde.

Bei einer Gegenstimme entschieden

Nach Alternativen zur Strombeschaffung über die ÜZ fragte Andreas Schraut. Bei einem Wechsel falle man in den Grundversorgertarif, so Funk, der wesentlich teurer als der Sondertarif sei. Laut Seufert habe ein nachgefragter anderer Stromanbieter ein Angebot abgegeben, das aber nur zwei Stunden gültig war. Ein zweiter Anbieter habe gemeint, die Gemeinde solle besser bei ihrer jetzigen Strombeschaffung bleiben.

Gegen die Stimme von Andrea Lettowsky beschloss der Gemeinderat die Beteiligung an der Bündelausschreibung. Wenn die Konditionen für 2024 vorliegen, wird der Gemeinderat informiert.

47 historische Leuchten werden auf LED umgerüstet

In den vergangenen Jahren waren die Straßenleuchten in den drei Euerbacher Ortsteilen auf LED-Leuchtmittel umgestellt worden. Jetzt sollen auch die 47 historischen Leuchten im Altort von Euerbach sowie die 23 im Obbacher Altort umgerüstet werden. Die Amortisationszeit bei Kosten von 12.078 Euro beträgt laut Seufert 2,1 Jahre. Der Gemeinderat vergab den Auftrag an die ÜZ Mainfranken gegen die Stimme von Günter Hutter. Gabi Jakob war von der Beschlussfassung ausgeschlossen.

Die Veröffentlichung des gemeindlichen Leitbildes auf der Gemeindehomepage vermisste Gemeinderat Jochen Kraft. Er fragte auch nach dem beschlossenen Neubürgerempfang. Dieser sei bereits anvisiert, erklärte die Bürgermeisterin, plus einer Dorfführung für die Neuzugezogenen.

 
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