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Gochsheim
Photovoltaikanlagen beschäftigten den Gochsheimer Gemeinderat gleich doppelt
Die geplante energetische Sanierung der Grundschule Gochsheim (Bau A) wird nun durch die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ergänzt, nachdem der Statiker grünes Licht dafür erteilt hat.
Foto: Peter Volz | Die geplante energetische Sanierung der Grundschule Gochsheim (Bau A) wird nun durch die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ergänzt, nachdem der Statiker grünes Licht dafür erteilt hat.
Peter Volz
 |  aktualisiert: 17.12.2022 02:51 Uhr

Im September 2019 beantragte die Fraktion CSU-Freie Bürger die allgemeine Förderung privater Photovoltaikanlagen. Genau drei Jahre später wiederholte die SPD-Fraktion den Antrag in aktualisierter Form, nämlich mit der Zielsetzung, dass die Bürger den eigens erzeugten Strom speichern und selbst nutzen. Deshalb wird der Einbau von Batteriespeichern in die Förderung mit aufgenommen.

Werner Hoyer (CSU/FW) begrüßte das Vorhaben. Es sei zwar keine originäre Aufgabe der Gemeinde, aber ein Zeichen für das Umdenken in der Energieversorgung. Jürgen Mayerl (SPD) erinnerte daran, dass in Gochsheim Photovoltaik auf Dächern den Vorrang vor Freianlagen haben sollte. Die Hauptverantwortung liege zwar bei Bund und Ländern, aber die Gemeinde könne so einen kleinen Beitrag leisten, besonders bedeutsam für das Neubaugebiet, aber auch für die zu überarbeitende Altortsatzung.

Photovoltaik für die Grundschule

Edwin Hußlein (Freie Wähler) begrüßte die größere Unabhängigkeit von den Energielieferanten, betonte aber, dass die notwendigen Rahmenbedingungen zu beachten wären. Peter Matl (Grüne) bewertete es als kleinen Schritt in die richtige Richtung. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag zu, die genauen Modalitäten müssen aber noch in einer Satzung verankert werden.

Um das Thema Photovoltaik ging es auch in Bezug auf die Grundschule. Die derzeitige energetische Sanierung des Gebäudeteils A wird um Photovoltaik auf dem Schuldach erweitert, nachdem das statische Gutachten hier keine Bedenken enthalten hatte. Dazu wurde ein Honorarvertrag mit dem Ingenieurbüro Popp beschlossen, das auch für die Elektrotechnik in der Schule verantwortlich zeichnet. Honorarsumme: knapp 30.000 Euro. Die Baumaßnahme soll in den Ferien erfolgen und im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Der Gemeinderat stimmte zu.

Abfallsammelanhänger für den Bauhof

Vier Baugesuche wurden dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung vorgelegt, alle wurden positiv beschieden: Der Neubau einer Lagerhalle mit Verwalterwohnung in der Lindestraße, die Nutzungsänderung eines bisher als Wohnraum genutzten Kellerraums als Beratungs- und Behandlungsraum, die Errichtung einer beleuchteten gut zwei Quadratmeter großen Werbetafel in der Lindestraße und schließlich die 2. Tektur zum Bauvorhaben eines Logistikunternehmens mit verschiedenen Änderungen. So sollen mehr Laderampen und eine frei stehende Überdachung entstehen.

Ein Mosaikstein im Entsorgungskonzept der Gemeinde stand bisher aus: die Beschaffung eines Abfallsammelanhängers, der zu den bereits vom vorherigen Gemeinderat angeschafften Containern passt. Bisher muss der Bauhof diese in Handarbeit leeren. Künftig erleichtert nun der spezielle Anhänger diese Arbeit. Bauhofleiter Manfred Ludwig erläuterte den Leerungsvorgang. Die anfallenden Arbeitsstunden reduzieren sich auf ein Zehntel, was eine Amortisation der 38.000 Euro teuren Anschaffung in etwa fünf Jahren erwarten lässt. Gochsheim hatte bei den Mainbogengemeinden wegen einer gemeinsamen Beschaffung nachgefragt. Diese hatten aber kein Interesse, da sie andere Systeme benutzen. Dem Kauf wurde vom Rat zugestimmt.

Wie bisher soll auch künftig die gemeinsame Schlauchwaschpflegeanlage in Schwebheim durch die Freiwilligen Feuerwehren in Gochsheim und Weyer genutzt werden. An deren Anschaffung war Gochsheim mit 10.600 Euro beteiligt. Die jährlichen Betriebskosten pendeln zwischen 1000 und 1300 Euro. Die veränderten rechtlichen Grundlagen machen eine Zweckvereinbarung erforderlich, erklärte Geschäftsleiter Udo Böhnlein. Der Gemeinderat stimmte zu.

Weiter keine Miete für Hochzeiten

Neben dem gemeinsamen Standesamt der Mainbogengemeinden (ohne Röthlein) in Sennfeld unterhalten die Gemeinden auch eigene Standesämter, an denen Trauungen durchgeführt werden. Hierzu nutzt Gochsheim seit Coronaausbruch ausschließlich den geräumigen Bürgersaal im Alten Rathaus und verzichtet seitdem auf die vorher dort erhobene Miete. Dies soll auch künftig so bleiben. Der eigentliche Trausaal im neuen Rathaus wird entwidmet und als Büroraum genutzt. Die Mietfreiheit gilt vorerst für Gochsheimer Brautpaare, die Regelung für auswärtige Paare ist noch offen.

Der Rat befürwortetet zudem die von der Verwaltung vorgelegte Bedarfsmeldung für das Städtebauförderungsprogramm mit 15:1 Stimmen, wobei die einzelnen Projekte nicht zwangsläufig in der derzeit vorgesehenen Form realisiert werden müssen.

Bei der Ortseinsicht der Staatsstraße 2277 auf Höhe der gemeindlichen Deponie wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung durch die zuständigen Behörden abgelehnt, da keine besondere Gefahrenlage bestehe.

Für die Benennung der Straßen im Neubaugebiet Südost II gab Renate Sengenberger in schriftlicher Form zu bedenken, dass in Gochsheim 33 Straßen nach Männern, aber keine einzige nach einer Frau benannt sind. Bürgermeister Manuel Kneuer sicherte zu, dass man das berücksichtige.

 
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